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Im Kampf um einen Platz in den Stanley Cup Playoffs geht es in der Eastern Conference sehr eng zu. Die ersten drei Ränge in der Atlantic und der Matropolitan Division sind nach menschlichem Ermessen bereits vergeben. Dafür sind die Wildcard-Plätze umso umkämpfter.

Sechs Teams machen sich noch berechtigte Hoffnungen. Da kann es an einem Abend passieren, dass zwei Ergebnisse das Tabellenbild maßgeblich beeinflussen. So wie am Montag. Der 5:2-Sieg der Florida Panthers bei den Detroit Red Wings katapultierte die Mannschaft auf den zweiten Wildcard-Platz. Und das dank der 1:2-Niederlage der Pittsburgh Penguins zu Hause gegen die Ottawa Senators.

Des einen Freud, des anderen Leid. Der Volksmund hat ja für jede Situation im Leben eine passende Redewendung. Diese lässt sich auch prima auf den Sport übertragen. Denn während in der Kabine der Panthers nach dem Sieg in Detroit frohe Töne zu hören waren, ging es bei den Penguins eher gedämpft zu. Die Gründe dafür sind ganz einfach: Während es bei den Panthers zurzeit richtig gut läuft, kämpfen die Penguins ausgerechnet in der entscheidenden Phase der Saison mit ihrer Form.
Dabei wussten die Spieler aus Florida nach ihrem Erfolg in Detroit erst gar nicht, dass sie wieder auf einem Playoffplatz stehen. "Wirklich? Schön. Das ist unser Ziel. Aktuell haben wir es geschafft. Aber wir hören nicht auf. Es sind noch viele Spiele zu absolvieren", meinte Panthers-Kapitän Aleksander Barkov. Sein Team hatte gerade die Red Wings mit dem Deutschen Moritz Seider und dem Schweizer Pius Suter im Zaum gehalten und gleichzeitig deren Hoffnungen auf die Playoffs auf ein Minimum reduziert.
Matthew Tkachuk und Carter Verhaeghe brachten die Panthers im ersten Drittel 2:0 in Führung, ehe Suter mit seinem 13. Saisontor noch vor der ersten Drittelpause der Anschlusstreffer gelang. Gustav Forsling sorgte im Mittelabschnitt wieder für einen Zwei-Tore-Vorsprung der Gäste. Im Schlussdrittel verkürzte Dylan Larkin noch mal, ehe Eric Staal und Verhaeghe die Partie spät entschieden. "Wir glauben immer an uns. Der Job ist noch nicht erledigt. Es macht Spaß, diese bedeutungsvollen Spiele zu spielen", sagte Doppelpacker Verhaeghe.
Für die Panthers ist es der dritte Sieg in Folge. In den vergangenen sieben Partien gingen sie nur einmal nicht als Sieger vom Eis (6-0-1). Warum es in den vergangenen Wochen so gut in Florida läuft? Coach Paul Maurice macht das zum einen am verbesserten Spiel der Torhüter fest. Und sein Team gehe mittlerweile engagierter zur Sache. "Wir glauben daran, dass wir Offensive generieren können. Wir haben einen Spielstil, den wir immer aufs Eis bringen können."
Anders sieht es dagegen bei den Penguins aus. Das 1:2 zu Hause gegen Tim Stützle und die Ottawa Senators war bereits die vierte Pleite in Serie. Dabei konnte Penguins-Coach Mike Sullivan seinem Team nach Spielende nicht viel vorwerfen. 49-mal schoss sein Team aufs Tor der Gäste. Doch nur einmal ging die Scheibe an Dylan Ferguson, der zu seinem ersten Starteinsatz im Tor der Senators kam, vorbei. Rickard Rakell traf spät im Schlussdrittel zum zwischenzeitlichen 1:1, nachdem Thomas Chabot die Gäste früh in Führung gebracht hatte. Für den späten K.o. der Gastgeber sorgte Drake Batherson in Überzahl.

OTT 2, PIT 1

"Das ist frustrierend. Wir hatten unsere Chancen. Aber der Keeper hat gut gehalten", erklärte ein enttäuschter Sidney Crosby nach der Partie. Das Team müsse wieder einen Weg finden, zu gewinnen. "Wir machen viele gute Dinge", meinte der Kapitän der Penguins. "Aber wir belohnen uns nicht dafür."
Ähnlich sah es auch sein Trainer: "Wir haben eine solide Partie abgeliefert. 49:21 Torschüsse, das fasst es eigentlich ganz gut zusammen, wie das Spiel gelaufen ist", meinte Sullivan. Seine Mannschaft habe teilweise einen sehr guten Eindruck auf dem Eis gemacht. Und das, obwohl gleich vier Stammverteidiger verletzt fehlten: Marcus Pettersson, Jeff Petry, Jan Ruta und Dmitry Kulikov. "Aber die Pucks sind eben nicht reingegangen. Ich dachte, dass wir gut genug sind, die Partie zu gewinnen. Wir waren es nicht." So sehr die Niederlage schmerze, er habe gute Dinge bei seinem Team gesehen.
Auch die Partie in der PPG Paints Arena machte deutlich, wie eng es derzeit im Osten zugeht. Denn während die Penguins vorerst den zweiten Wildcard-Platz an die Panthers abtreten mussten, verkürzten die Senators ihrerseits den Rückstand auf Pittsburgh auf jetzt nur noch fünf Zähler. Ottawa ist jetzt punktgleich mit den Washington Capitals (73) und hat sechs Punkte Rückstand auf den zweiten Wildcard-Platz.
Auf dem stehen - für den Moment - die Florida Panthers. Diese hatten noch einen zusätzlichen Grund zur Freude. Denn mit seiner Vorlage zum zwischenzeitlichen 3:1 schwang sich Barkov zum Spieler mit den meisten Scorerpunkten in der Geschichte der Panthers auf (238-376-614 in 652 Spielen). Er überholte damit Jonathan Huberdeau. "Das fühlt sich großartig an", meinte der Finne. Seine Teamkameraden taten in der Kabine zunächst so, als ginge alles seinen geregelten Gang, bevor sie ihrem Kapitän lautstark gratulierten. "Er ist einer der bescheidensten Star-Spieler, denen ich je begegnet bin", gab Maurice zu Protokoll. "Er ist aufrichtig, offen und einfach zu coachen."
Die Panthers können ihre gute Form schon am Dienstag (7 p.m. ET; NHL.tv; Mi. 0 Uhr MEZ) bei den Philadelphia Flyers wieder unter Beweis stellen. Auf die Penguins warten dagegen zwei richtig harte Aufgaben: zunächst am Mittwoch (8 p.m. ET; NHL.tv; Do. 1 Uhr MEZ) bei Titelverteidiger Colorado Avalanche und am Tag darauf bei den Dallas Stars, dem aktuellen Tabellenführer der Central Division.