BOS@CHI: DeBrusk bedient McAvoy zum OT-Sieg

Die Boston Bruins sind in der NHL aktuell das 'Team der Stunde'. Am Mittwoch bezwangen sie die Chicago Blackhawks im United Center mit 2:1 nach Verlängerung und punkteten dadurch zum fünften Mal in Serie doppelt.

Nach der Pause rund um das Honda NHL All-Star Game 2020 in St. Louis triumphierte Boston in vier Begegnungen hintereinander. Bemerkenswert, zumal sie in den fünf Begegnungen zuvor lediglich zwei Spiele siegreich beenden konnten. Die Unterbrechung des Spielbetriebs hat dem Eastern Conference Champion des Jahres 2019 wahrlich gutgetan.
Seit dieser bewiesen sie sich auf dem Eis nicht nur als schier unbezwingbar, sie glänzten auch mit ungewöhnlich guten Statistiken. Die Tordifferenz während dieser Erfolgsphase beträgt 17:5 zu ihren Gunsten. Im Powerplay beeindruckt das Team seither mit einer Erfolgsquote von 27,3 Prozent.
Es ist also kein Wunder, dass sich der Stanley Cup-Finalist des Vorjahres mit einer Bilanz von 33-10-12 (78 Punkte) inzwischen wieder an die Tabellenspitze der Liga gesetzt hat und für einen erneuten Anlauf auf den großen Pokal bereit zu sein scheint.
Beim Auswärtssieg in Chicago war es Charlie McAvoy der nach 79 Sekunden in der Verlängerung mit seinem Treffer entscheidend dazu beitrug, die laufende Siegesserie der Mannschaft zu verlängern.
Es war sein erstes Saisontor nachdem er zuvor 56 Begegnungen kein Tor erzielen konnte. Logisch, dass der Schütze des 2:1 nach der Begegnung sehr erleichtert wirkte: "Ich habe nur versucht mich am hinteren Pfosten zu positionieren. Und dann kam dieses tolle Zuspiel. Der Puck landete direkt auf meinem Schläger und der Rest ist Geschichte", strahlte der Schütze des Siegtores. "Alle haben sich für mich gefreut. Hoffentlich gehen ab sofort ein paar mehr Scheiben von mir in die Maschen."
Während der 60 Minuten der regulären Spielzeit hatten mit Sean Kurali für Boston und Alex DeBrincat für Chicago lediglich zwei Aktive die Torsirene aufheulen lassen. Im Vergleich zu den vergangenen Auftritten der Bruins war es eine eher unspektakuläre Veranstaltung, bei der Bostons Torhüter Jaroslav Halak lediglich 21 Mal rettend eingreifen musste. Am Ende durfte er seinen dritten Sieg in Folge bejubeln. Am Dienstag bezwang Boston die auf einer Erfolgswelle reitenden Vancouver Canucks mit 4:0. Dem Vorausgegangen waren Erfolge gegen die Vegas Golden Knights (31.1., 3:2), Winnipeg Jets (31.1., 2:1) und Minnesota Wild (1.2., 6:1).

BOS@WPG: Bergeron schießt im Powerplay ins lange Eck

Am Mittwoch mussten sie zum ersten Mal während ihrer laufenden Serie in eine Verlängerung. "Traditionell sind wir immer sehr gut in diesen Back-to-back-Spielen (4-3-1) wie auch Chicago (9-1-1)", analysierte Trainer Bruce Cassidy nach dem glücklichen Ausgang. "Das hat sicher viel mit den guten Leistungen der Torhüter beider Teams zu tun. Mit diesen hast du immer eine Siegchance. Und das haben beide Goalies heute erneut gezeigt."
Lauter Torjubel war im weiten Rund dabei lediglich in der siebten Minute des Mitteldrittels zu hören, als DeBrincat in Überzahl für die Führung der Hausherren sorgte. Weniger lautstark fiel der Jubel im United Center naturgemäß wenige Minuten später aus, als Kuraly das Zwischenergebnis auf 1:1 stellte. Robin Lehner im Tor der Blackhawks war die Scheibe durch die Beine gerutscht.
"Normalerweise geht ein solcher Schuss nicht rein. Man hofft dann auf einen Rebound, den die Mitspieler verwerten können", erläuterte Kuraly sein Vorhaben. "Dieses Mal hatte ich das Glück, dass die Scheibe den Weg in die Maschen fand."
Die Erleichterung in Reihen der Bruins war nach ihrem fünften Sieg in Serie groß. "Wir sind eine harmonische Gruppe. Jeder freut sich für den anderen, wenn er Erfolg hat. Das ist etwas Besonderes", erklärte McAvoy in Anbetracht des ausgelassenen Jubels, dem ihm seine Mitspieler zu teil werden ließen, nachdem er in diesem Spiel seine lange Durststrecke beendet hatte.
Kleiner Wehrmutstropfen aus Sicht der Sieger: Vor DeBrincats Überzahltor zum 1:0 hatte das Team 13 Unterzahlsituationen schadlos überstanden. In Anbetracht der vielen weiteren positiven Signale, die das Team in diesen Tagen sendet, können die Bruins das Ende der Penalty-Killing-Serie sicherlich gut verkraften.
Weiter geht es für das 'Team der Stunde' am Samstag im TD Garden, wo die Arizona Coyotes den Versuch unternehmen werden, den Lauf der Bruins zu stoppen (So. 3 Uhr MEZ; NHL.tv).