BOS@NSH: Pastrnak schlägt Rinne mit Schlagschuss

Einem Eichhörnchen gleich, das sich den für den Winter angesammelten Proviant zunutze macht, profitierten die Boston Bruins von den Punkten, die sie in den ersten zwei Monaten der Saison angesammelt hatten.

Obwohl es seit Dezember nicht mehr rund bei den Bruins lief, gelang es ihnen ihre Führungsposition in der Atlantic Division zu verteidigen. Ihr Vorsprung, der Ende November noch zehn Punkte auf die damals zweitplatzierten Florida Panthers betrug, schrumpfte bis zum 6. Januar auf sechs gegenüber den Toronto Maple Leafs und auf sieben gegenüber den Tampa Bay Lightning, die sich bis auf den dritten Rang vorkämpften und nach dem gestrigen Spieltag auf Rang zwei liegen. Vor fünf Wochen hatte Boston elf und 14 Zähler mehr auf dem Konto als diese zwei Teams, die sich als ihre ärgsten Verfolger auf den ersten Platz der Division herauskristallisieren.
Die guten Positionen in der NHL-Scorerwertung von Rechtsaußen David Pastrnak und Linksaußen Brad Marchand, sie nehmen ligaweit Platz vier und Platz fünf ein, täuschten darüber hinweg, dass in der Offensive bei den Bruins nicht mehr viel zusammen lief.
Bis Ende November gelangen der Truppe von Coach Bruce Cassidy durchschnittlich 3,69 Treffer pro Spiel, womit sie nach den Colorado Avalanche das torhungrigste Team in der Liga waren. Bostons Torausbeute ging von Anfang Dezember bis zum vergangenen Montag auf im Schnitt 2,59 zurück (Platz 25). 15 Mal hatten die Bruins in einer Partie vier oder mehr Tore geschossen, doch nur zweimal, am 14. Dezember gegen die Panthers (4:2) und am 23. Dezember gegen die Washington Capitals (7:3), in den 17 Partien der letzten sechs Wochen über die Jahreswende.

bruins win

"Wir wissen doch jetzt, dass es uns momentan nicht leicht fällt, Tore zu schießen, also wissen wir auch, dass jedes Tor zählt. Ich glaube, das ist in jedermanns Kopf. Das ist nur eine Phase, in der wir uns gerade befinden. Man kennt auch das Gegenteil, wo einem alles gelingt und nichts zu stören scheint, auch das hatten wir schon. Im Moment müssen wir die Ruhe bewahren, in Führung gehen und diese verteidigen. Ich denke, so spielen wir unser bestes Eishockey", erläuterte Cassidy nach der 1:4-Heimniederlage gegen die Edmonton Oilers am Samstag.
In Führung gehen, war nicht das große Problem der Bruins, denn mit Pastrnak haben sie einen Mann in ihren Reihen, der ihnen in schöner Regelmäßigkeit zum ersten Treffer verhilft. Am Dienstagabend gaben die Bruins ihre Visitenkarte bei den Nashville Predators ab, und in der Bridgestone Arena zündete wieder ihre Offensivabteilung. Pastrnak besorgte mit einem Schlagschuss vom rechten Bullykreis das frühe 1:0 nach 96 Sekunden, was der Mannschaft Sicherheit verlieh. Der 23-jährige Tscheche war zum sechsten Mal in Folge am ersten Tor in einer Partie seiner Bruins beteiligt, vier hiervon hatte er selbst markiert. Und diesmal ließen sie sich nicht mehr aus dem Konzept bringen. Am Ende hatten sie mit 6:2-Toren einen deutlichen Sieg herausgefahren.
Ähnliches: [Neuer Trainer Hynes soll Aufholjagd der Predators einleiten]
"Wir schossen das Führungstor, bauten den Vorsprung aus und wir haben vor unserem Kasten hart gekämpft. Wir standen oft mit einem Mann weniger auf dem Eis. Jeder von uns hat seinen Beitrag dazu geleistet", freute sich Tuukka Rask über die gezeigte Performance.
Auf diesen Sieg können die Bruins aufbauen. Er sollte ihnen neues Selbstvertrauen schenken, in dem Wissen, dass sie das Toreschießen nicht verlernt haben. Bei Pastrnak, der mit 32 Treffern die Torschützenliste der Liga anführt und Center Patrice Bergeron mit zehn Toren in 14 Spielen Bostons bester Vollstrecker seit Dezember, stand das ohnehin außer Frage. In Nashville trafen jedoch zusätzlich ein David Krejci zum neunten Mal, ein Charlie Coyle zum achten Mal, ein Danton Heinen zum siebten Mal und ein Chris Wagner zum vierten Mal in dieser Saison.
"Ich glaube nicht, dass wir uns jemals, als ein Team mit nur einer Reihe betrachtet haben. Es gibt einige Abende, an denen sie offensichtlich einen Großteil der Tore für uns erzielt, aber wir hatten immer das Gefühl, dass wir eine Gruppe von 20 Kerlen sind, die jeden Abend alles geben müssen. Wenn das nicht der Fall ist, werden wir nicht gewinnen. Heute Abend war ein gutes Beispiel hierfür", analysierte ein zufriedener Cassidy.
Die Bruins sind bereit den Fehdehandschuh aufzunehmen, die ihnen ihre stärksten Konkurrenten hingeworfen haben, im Kampf um einen Spitzenplatz in der Division.