Die Analyse der Anaheim Ducks

Ab Mitte September beginnen in der NHL die Training Camps zur Vorbereitung auf die Saison 2022/23. Vom 1. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32 in 32 täglich ein Team der Liga genauer unter die Lupe. Die zweiteilige Bestandsaufnahme umfasst die wichtigsten personellen Veränderungen, die Schlüsselspieler, die Stärken und Schwächen sowie die Playoff-Chancen.

In dieser Ausgabe: Anaheim Ducks
Für die Anaheim Ducks sah es vergangene Saison zunächst aus, als würden sie sich nach einer dreijährigen Durststrecke erstmals seit 2018 wieder für die Stanley Cup Playoffs qualifizieren. Nach 32 Spielen standen sie mit 40 Punkten auf dem ersten Platz der Pacific Division. In der zweiten Saisonhälfte stürzten sie jedoch ab und beendeten die Saison mit 76 Punkten (31-37-14) auf dem siebten Platz der Division. Zum Abschluss der Saison beendete zudem Ryan Getzlaf, der die Ducks zwölf Jahre lang als Kapitän angeführt hatte, seine Karriere.

Schlüsselspieler
Die Ducks bauen auf eine Mischung aus Veteranen und aufsteigenden Talenten. Im Angriff holten sie Ryan Strome und Frank Vatrano. Strome erzielte in der abgelaufenen Saison 54 Punkte für die New York Rangers und stellte mit 21 Toren einen persönlichen Rekord auf. Vatrano erzielte in 71 Spielen 32 Punkte (18 Tore, 14 Assists). Die beiden Neuzugänge sorgen gemeinsam mit Adam Henrique und Jakob Silfverberg für die nötige Erfahrung. Viel Durchschlagskraft wird von einigen jungen Spielern erwartet. Der 24-jährige Troy Terry führte vergangene Saison mit 67 Punkten (37 Tore, 30 Assists) die Scorer- und Torjägerliste der Ducks an. Auf Platz zwei lag Rookie Trevor Zegras mit 61 Punkten (23 Tore, 38 Assists).

In der Abwehr angelten sich die Ducks diesen Sommer den wohl besten verfügbaren Free Agent. John Klingberg empfahl sich bei den Dallas Stars mit 47 Punkten (6 Tore, 41 Assists) und stößt zu einer Abwehr, in der bereits die Veteranen Cam Fowler und Kevin Shattenkirk stehen. Jamie Drysdale, der in seiner Rookie-Saison 32 Punkte (4 Tore, 28 Assists) verbuchte, bringt frisches Blut und viel Geschwindigkeit in die Defensive.
Im Tor vertrauen die Ducks weiter auf John Gibson, der in seine zehnte Spielzeit mit den Ducks geht und nie für ein anderes NHL-Team aktiv war. Er kam vergangene Saison auf eine Bilanz von 18-26-11, 90,4 Prozent Fangquote und 3,19 Gegentore pro Spiel. Neben ihm steht Anthony Stolarz bereit, der eine Ausbeute von 12-8-3, 91,7 Prozent Fangquote und 2,67 Gegentore pro Spiel vorweisen konnte.
Stärken
Die Special Teams der Ducks konnten sich mit 21,9 Prozent im Powerplay (Platz 14) und 80,8 Prozent in Unterzahl (Platz 10) durchaus sehen lassen. Der Zugang von Klingberg und die wachsende Erfahrung von jungen Leistungsträgern dürfte Anaheim in beiden Bereichen weiter verbessern.
Verbesserungspotenziale
Vor dem eigenen Tor müssen die Ducks besser arbeiten, wenn Gibson und Stolarz eine Chance haben sollen, ihre Statistik aufzubessern. Im Angriff wird viel von den Leistungen der unerfahrenen Talente abhängen. Wenn Spieler wie Zegras, Terry, Isac Lundestrom und Drysdale aber auf ihre Leistungen aufbauen können, hat die Offensive das Potenzial, einen deutlichen Satz nach vorne zu machen.

Spieler aus DACH
In der Organisation der Ducks sucht man vergeblich nach Spielern aus Deutschland und der Schweiz, mit Verteidiger Thimo Nickel steht aber ein Österreicher in ihren Diensten. Er verbrachte die vergangene Saison bei AIK in der zweiten schwedischen Liga HockeyAllsvenskan. Dort erzielte er in 38 Spielen zehn Punkte (2 Tore, 8 Assists). Voraussichtlich wird er ein weiteres Jahr bei AIK in Schweden verbringen, um sich zu entwickeln.
Vielversprechende Talente
Der Nachwuchs der Ducks verspricht eine goldene Zukunft. Mason McTavish bildet aktuell die Spitze des Programms und dürfte einen Platz im Kader bekommen. Er bestritt vergangene Saison bereits neun Spiele für Anaheim und erzielte zwei Tore und einen Assist. Außerdem dominierte er die Juniorenweltmeisterschaft als Kanadas Kapitän mit 17 Punkten (8 Tore, 9 Assists), was ihm die Titel des Topscorers, besten Stürmers und wertvollsten Spielers einbrachte.
Neben McTavish hat Stürmer Jacob Perreault gute Chancen auf Einsätze. Er wurde vergangene Saison für ein Spiel zu den Ducks geholt und verbuchte in der American Hockey League für die San Diego Gulls 37 Punkte (14 Tore, 23 Assists) in 55 Spielen.
Im Tor hofft der Tscheche Lukas Dostal auf eine Chance, sich zu beweisen. Er durfte bereits drei Mal in der NHL antreten und holte seinen ersten Sieg.
Playoff-Chancen
Die Ducks zeigten bereits vergangene Saison phasenweise Potenzial, um ein Kandidat für die vorderen Plätze zu sein. Wenn die jungen Spieler weiterhin Fortschritte machen, die neuen Spieler sich gut einfügen und das Team weniger Verletzungspech hat, dürften sie in der Lage sein, um einen Playoff-Platz zu spielen.
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