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Mit den Anaheim Ducks muss gerechnet werden

Den Kaliforniern ist es über den Sommer ganz gut gelungen ihr hochkarätiges Team zusammenzuhalten

von Robin Patzwaldt @RobinPatzwaldt / NHL.com/de Autor

Der Startschuss zur NHL-Saison 2017-18 steht zwar noch nicht unmittelbar vor der Türe, doch die Nachwuchs-Camps sind geschafft und die Trainingscamps in Sichtweite. Wir denken, dass es das Beste sei, die Sommerhitze im August mit Analysen Eurer Lieblingsteams zu bekämpfen.

Jeden Tag wird euch NHL.com/de im Rahmen der 31 in 31 Serie mit fundierten Einschätzungen der Mannschaften versorgen.

Wo wird die Reise für den Liganeuling Las Vegas Golden Knights hingehen? Können die Pittsburgh Penguins ihre dritte Meisterschaft in Folge feiern? Welche Teams könnten uns alle überraschen?

Alle diese Fragen werden in den täglichen Artikeln beantwortet.

Heute analysieren wir die Anaheim Ducks:

2016-17 Bilanz: 46- 23- 13, 3. Platz in der Western Conference

2017 Playoffs: 2:4-Niederlage im Western Conference-Finale gegen Nashville

Trainer: Randy Carlyle, 2. Saison seit seiner Rückkehr zur Franchise in 2016

Neuzugänge: Patrick Eaves, Kevin Boyle, Cam Fowler, Ryan Miller, Reto Berra, Alex Dostie, Dennis Rasmussen, Derek Grant, Steve Oleksy

Abgänge: Simon Despres, Clayton Stoner, Shea Theodore, Jonathan Bernier, Nate Thompson

Der Sommer verlief bei den Anaheim Ducks bisher vergleichsweise ruhig. Wirklich verwunderlich ist das ja auch nicht, spielten die Ducks doch eine erfolgreiche Saison 2016-17.

Nach einem mäßigen Start im vergangenen Herbst gewannen sie am Ende die Pacific Division zum bereits fünften Mal in Serie. Und auch die Playoffs verliefen für die Franchise erfolgreich. Man schaffte es dabei immerhin bis zur Runde der letzten Vier beim Kampf um den Stanley Cup.

Hierdurch bewies man es vielen Kritikern, die den Niedergang der Ducks vielfach schon prognostiziert hatten. Wirklich zufrieden war mein bei den Ducks mit dem Erreichten jedoch im Rückblick nicht. Für ein Team welches in der letzten Dekade so viele Enttäuschungen zu verkraften hatte, lediglich die Washington Capitals hatten zuletzt in den Playoffs wohl noch mehr Rückschläge zu verkraften als die Enten, kann das Ziel natürlich nur der abermalige Gewinn des heißbegehrten Stanley Cups sein.

Das Conference-Finale ist so gesehen nicht genug für ein Team mit dieser Vergangenheit, mit diesen großen Ambitionen. Und für ein Team bei dem Stars wie Ryan Getzlaf und Corey Perry noch immer wichtige Schlüsselspieler sind, kann der Anspruch ja gar nicht anders lauten.

Video: EDM@ANA, Gm5: Perry beendet den Thriller

Man bastelt also weiterhin mit viel Eifer an einem Team, welches den Cup erstmalig seit 2007 zurückholen kann und wird.

Schauen wir daher doch einmal auf kurz ein paar der wichtigsten Personalentscheidungen über den eishockeyfreien Sommer.

Clayton Stoner wurde im Expansion Draft an die Vegas Golden Knights abgegeben. Doch der eigentliche Preis den die Ducks hierbei zahlen mussten war wohl der zeitgleiche Abgang von Verteidiger Shea Theodore.

Nur so, mit diesem Deal, konnten die Kalifornier jedoch ihre Abwehrstützen beim Team halten. Sami Vatanen oder Josh Manson zu verlieren, dass wollte man einfach nicht riskieren. Man entschied sich also in einer Einigung mit den Knights den 21-Jährigen quasi zu 'opfern', verzichtete damit notgedrungen auf eines der ganz großen Talente in Diensten der Franchise, welches zuletzt neun Punkte in der Hauptrunde und immerhin noch einmal acht in den Playoffs beisteuern konnte.

Theodore war in der jüngeren Vergangenheit wohl der beste Nachwuchsspieler der Ducks, doch wurde er nun zu Gunsten einer möglichst aktuell bereits erfolgreichen Mannschaft an den neuen Ligakonkurrenten abgegeben. Vatanen und Manson bedeuten für den derzeitigen sportlichen Erfolg schlicht noch mehr. Auffangen müssen seinen Abgang nun Spieler wie Brandon Montour und auch Jacob Larsson.

Und auch wenn Torhüter Ryan Miller in den letzten Jahren wohl nicht mehr an seine ganz große Form der Saison 2009-10 anknüpfen konnte, so ist seine Verpflichtung natürlich ebenso mit großen Hoffnungen verbunden. Er wird zukünftig mit hoher Wahrscheinlichkeit die Rolle des Backups im Tor bei den Ducks einnehmen und so persönlich noch einmal eine realistische Chance auf den Gewinn des Cups erhalten. In Vancouver war das zuletzt ja längst nicht mehr der Fall.

Natürlich ist er mit seinen aktuell schon 37 Jahren auch keine langfristige Lösung mehr, doch dürfte er mit seiner riesigen Erfahrung gegenüber Jonathan Bernier, der sich den Colorado Avalanche anschloss, eine sportliche Verbesserung darstellen.

Der wohl bedeutendste Schachzug der Franchise war am 1. Juli unbestritten jedoch die langfristige Verpflichtung von Cam Fowler, der einen Achtjahresvertrag unterzeichnete, der im zukünftig jährlich rund 6,5 Millionen US$ einbringen wird.

Video: ANA@NSH, Sp6: Fowler überwindet Rinne durch Verkehr

Diese Entscheidung war im Umfeld des Teams alles andere als unumstritten. Zwar überzeugte Fowler zuletzt als wohl bester Verteidiger des Teams in der Hauptrunde und auch in den Playoffs, doch wurde sein Name vor rund einem Jahr noch häufig genannt, wenn es um potentielle Wechselkandidaten ging. Hier muss nun noch weiteres Vertrauen wachsen.

Fowler hatte lange Zeit Schwierigkeiten an die hohen Erwartungen heranzukommen, welche aus seiner Rookie-Saison stammen. Erstmalig konnte er zuletzt wieder die Sieben-Tore-Marke überspringen.

Patrick Eaves steht in Zukunft nicht so sehr unter Druck wie Fowler. Doch auch er profitierte nun von einer unerwartet produktiven Zeit bei den Ducks. Nachdem er seit der Saison 2007-07 niemals mehr als 14 Tore erzielen konnte, katapultierte er sich zuletzt auf deren 32, in einer Saison, welche er sportlich verteilt zwischen den Dallas Stars und den Ducks verbrachte.

Video: NYR@ANA: Eaves hat den Rebound rein

Sein nun abgeschlossener neuer Dreijahresvertrag im Orange County sichert ihm zukünftig über 3 Mio. US$ pro Jahr. Sollte er auf dem Eis weiterhin mit Getzlaf so gut zusammenpassen wie bisher, dann ist das sicherlich gut investiertes Geld aus Sicht der Verantwortlichen.

Insgesamt haben die Ducks über den bisherigen Sommer ihren Status Quo mehr oder weniger bewahrt. Was das zukünftig bedeuten wird, darüber kann man aktuell nur spekulieren.

Einerseits hatte man bereits beachtliche Schwierigkeiten in der KO-Runde gegen die aufstrebenden Edmonton Oilers, andererseits hätte man mit etwas mehr Glück dann auch gegen die Nashville Predators durchaus noch mehr erreichen können.

Wie dem auch sein, mit den Anaheim Ducks muss auch in der kommenden Saison wieder gerechnet werden, wenn es im Frühjahr so richtig ernst wird beim Kampf um den begehrten Silberling.

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