GermanSwiss518

Der Abend des siebten Spieltags der IIHF-Eishockey-Weltmeisterschaft 2023 war von den Auftritten der Nationalteams aus Deutschland und der Schweiz geprägt. Nach drei Niederlagen konnten die Deutschen gegen Dänemark, das mit drei Erfolgen aus vier Spiele (2-1-1-0) ins Turnier gestartet war, erstmals als Sieger vom Eis gehen. Für die Schweiz endete gegen die Slowakei zwar die gegentorlose Serie, doch auch im vierten Match konnten die Eidgenossen als Sieger vom Eis gehen und die Tabellenführung zurückerobern.

Dänemark - Deutschland 4:6 (1:0/1:3/2:3)

Mit der schweren Bürde von drei Niederlagen mit je nur einem Tor Differenz ging es für die deutsche Auswahl am Donnerstag gegen Dänemark bereits um alles. Eine Niederlage wäre beinahe gleichbedeutend mit dem Verpassen des Minimalziels Viertelfinale. Der Druck gegen die Dänen, die nur einmal punktlos geblieben waren, war groß.

Als nach 5:39 gespielten Minuten Matias Lassen für Dänemark auf 1:0 stellte erhöhte sich die Anspannung auf der deutschen Bank noch weiter. Trotz eines leichten Übergewichts von 9:7 Torschüssen für Deutschland wollte der Ausgleich noch nicht fallen. Deutlich besser lief es dann im Mittelabschnitt, als JJ Peterka ausgleichen konnte (30.) und Alexander Ehl nur 1:56 Minuten später die erste deutsche Führung des Abends besorgte. Moritz Müller, der zum Matchwinner des Abends wurde, steuerte zum Führungstreffer eine Vorlage bei und stellte dann selbst auf 3:1 (38.).

Für Müller war es der 79. Auftritt bei einer Eishockey-WM, er rangiert in der nationalen Bestenliste damit auf Rang drei, gleichauf mit Andreas Niederberger und hinter Dieter Hegen (106) und Udo Kießling (119).

Deutschland war im Mitteldrittel deutlich überlegen und erlaubte den Dänen lediglich zwei Torschüsse. Der Zweite davon, abgegeben von Mathias Bau (40.), landete zum erneuten Anschluss hinter Mathias Niederberger, der den deutschen Kasten hütete.

In den finalen 20 Minuten entwickelte sich ein wahrer Eishockey-Krimi. Christian Wejse glich für Dänemark (56.) aus, schockte Deutschland aber nur für 20 Sekunden. Dann traf Jonas Müller, vom Bully weg, zur erneuten Führung (56.). Nach einer Strafe gegen die Dänen agierte Deutschland in Überzahl, wobei Dominik Kahun einen dänischen Konter in letzter Sekunde klären konnte. Ohne Torhüter setzte Dänemark alles auf eine Karte und erlaubte Deutschland die vermeintliche Entscheidung durch Marcel Noebels (59.).

Mit noch 32 Sekunden auf der Uhr war es erneut Wejse, der für ein Wideraufflammen der Spannung sorgte. Das auf den Treffer folgende Anspiel ging jedoch an Nico Sturm, der, in das erneut verwaiste Tor, einnetzen konnte.

Mit dem Erfolg kletterte Deutschland auf den sechsten Rang und steht vor den drei Duellen gegen Österreich, Ungarn und Frankreich in Lauerstellung in Gruppe A.

Schweiz - Slowakei 4:2 (1:0/1:2/2:0)

Die famos ins Turnier gestarteten Schweizer durften auch nach dem vierten Spiel der Vorrunde jubeln. Gegen die Slowakei konnten sie weitere 25 Minuten ohne Gegentor überstehen, ehe erstmals ein Puck den Weg über die Torlinie der Alpennation fand.

Zu dem Zeitpunkt lag die Schweiz bereits mit 2:0 in Front. Die NHL-Fraktion der Eidgenossen demonstrierte ihre Klasse. Jonas Siegenthaler eröffnete das Toreschießen nach etwas mehr als fünf gespielten Minuten. Die Assists für den Treffer konnten Denis Malgin und Nico Hischier verbuchen.

Im Mittenabschnitt sorgte Nino Niederreiter für vermeintlich klare Verhältnisse, als er das 2:0 erzielte. Die Slowaken, ihrerseits Bronzemedaillen-Gewinner bei den Olympischen Spielen 2022, kamen kaum ins Spiel und verbuchten insgesamt lediglich 13 Torschüsse. In den zweiten 20 Minuten fanden zwei der vier Abschlüsse den Weg über die Linie. Nur 21 Sekunden nach dem Treffer von Niederreiter verkürzte Andrej Kudrna (26.). Robert Mayer im Kasten der Eidgenossen musste auch noch den Ausgleich hinnehmen, als Pavol Regenda den Spielverlauf auf den Kopf stellte (40.).

Mit viel Selbstvertrauen aus den ersten drei Begegnungen bei der WM konnten die Schweizer auch diesen Rückschlag souverän wegstecken und kamen im Schlussdrittel stark zurück. 13:3 Torschüsse und ein Führungstreffer durch Christian Marti (47.) waren das Resultat. Als Samuel Hlavaj das Tor für einen sechsten slowakischen Feldspieler geräumt hatte machte Gaetan Haas alles klar (60.).

Durch den Erfolg schoben sich die Eidgenossen in der Tabelle der Gruppe B wieder auf den ersten Rang. Mit einem Torverhältnis von 19:2 stellen sie sowohl die beste Offensive als auch die beste Defensive des Turniers.

Mit den Duellen gegen Kanada, Schweden und Lettland folgen die größten Prüfsteine für die Schweizer jedoch noch. Erst nach den Duellen mit den großen Nationen wird klar sein, wie stark die Nati wirklich einzuschätzen ist.

Die weiteren Spiele am Mittwoch:

Gruppe A (Tampere)

Ungarn - Schweden 1:7 (1:3/0:3/0:1)

Eine derbe Klatsche setzte es für den ungarischen Underdog im Duell mit Schweden. Bereits nach 1:33 Minuten war der Torreigen für die Tre Kronor eröffnet. Oscar Lindberg stellte auf 1:0. Es folgte eine Zurschaustellung der schwedischen Dominanz, die sich in einem Endstand von 7:1 und einem Schussverhältnis von 51:9 für Schweden manifestierte. Die Skandinavier konnten durch den Erfolg den Druck auf die USA, die in der Gruppe A die Tabelle anführen, aufrechterhalten. Für die Ungarn geht der Blick mit zwei Punkten aus vier Partien in Richtung Tabellenkeller.

Gruppe B (Riga)

Tschechien - Slowenien 6:2 (0:2/1:0/5:0)

Die Slowenen standen in ihrem vierten Match nahe an der Sensation. Nach 20 Minuten führten die klaren Außenseiter gegen Tschechien mit 2:0 und konnten auch die zweite Pause noch mit einem Vorsprung verbringen. Im Schlussabschnitt demonstrierten die Tschechen aber ihre Stärke und schossen einen Zwei-Tore-Vorsprung, der den Spielverlauf und ein Schussverhältnis von 41:20 widerspiegelte, heraus. Ein Empty-Net-Treffer und ein weiteres Erfolgserlebnis 1:04 Minuten vor Ende des Spiels sorgten für den Endstand und die weiter enge Situation an der Spitze der Gruppe B. Die Slowenen müssen mit vier Niederlagen aus vier Spielen den Abstieg fürchten.