GER-ITA

Die Hoffnung der deutschen Nationalmannschaft auf das Viertelfinale lebt weiter! Mit einem 4-1 Sieg am Samstag gegen den Aufsteiger aus Italien sammelte man die Punkte sieben bis neun, damit kommt es am Dienstag zum Endspiel gegen Lettland. Die Schweiz brachte sich mit einem 3-2 Überraschungserfolg gegen Kanada in eine gute Position.

Deutschland überzeugt gegen Italien
Bereits in den letzten Tagen gab es dank zweier Nachrücker viel Wirbel um die deutsche Mannschaft. Leon Draisaitl und Torwart Philipp Grubauer waren in den NHL Playoffs ausgeschieden und am Samstag Mittag in Frankfurt gelandet. Während Grubauer noch eine Pause bekam und Danny Aus den Birken stattdessen erneut im Tor stand, durfte Draisaitl gleich voll angreifen und das tat er auch, genau wie seine Teamkollegen.
Von Anfang an zeigte die Mannschaft ein tolles Passspiel und viel Zug zum Tor. In den ersten Minuten viel besonders die Zusammenarbeit zwischen Draisaitl und Christian Ehrhoff auf, die zunächst zu zwei guten Chancen und dann nach 3:34 auch zum 1-0 führte. Ehrhoff legte von der blauen Linie auf die rechte Seite zu Draisaitl ab, der den Puck zwischen zwei Verteidigern hindurch zurück in den Slot spielte und Ehrhoff, der ein starkes Spiel zeigte, jagte die Scheibe ins Netz.
"Die Erleichterung ist jetzt natürlich groß", gab Ehrhoff nach dem Spiel zu. "Wir haben heute ein super Spiel gemacht und uns das verdient und freuen uns jetzt auf Dienstag. Das ist natürlich schön für unser Selbstbewusstsein, gerade vor dem letzten Spiel. Ich denke wir haben uns wieder gesteigert, wie wir es vorhatten und das war heute einfach eine überzeugende Leistung"
Doch die Freude währte nur kurz, Wechselfehler bei Deutschland, Simon Kostner spielte den Steilpass auf Michele Marchetti, der alleine auf Aus den Birken zu ging und ihm den Puck zwischen den Schonern hindurch schob. Sicherlich kein unhaltbarer Schuss. Sollte es ein Déjà-vu werden? Sollte man, wie bereits gegen Dänemark, wieder nach einem starken Start den Ausgleich kassieren und letztendlich verlieren?
Nein, dagegen hatten einige der Herren in Schwarz-Rot-Gold etwas. Keine zwei Minuten vor Ende des ersten Drittels traf Matthias Plachta. Die Scheibe fiel ihm im Slot vor die Füße und er feuerte den springenden Puck zum 2-1 Ins Tor der Italiener.
Im zweiten Drittel liefen die Deutschen dann Sturm. Nach 22:46 traf Yannic Seidenberrg auf Vorlage von Frank Hördler, wenige Minuten später legte er dann selbst das 4-1 durch Dominik Kahun auf.
Sein Bruder Dennis Seidenberg sorgte dann nochmal für kleine Sorge unter den Fans, als er in einer Situation sowohl zwei Strafminuten für Beinstellen bekam, als auch zwei weiter für einen Bandencheck. Das Heimteam überstand die vierminütige Unterzahl aber unbeschadet. Im dritten Drittel fielen keine weiteren Tore, am Ende standen 4-1 Treffer und 33-17 Torschüsse für die Bundesauswahl.
Draisaitl wirkte im Interview nach dem Spie, trotz starker Aktionen beinahe enttäuscht von sich selbst: "War okay. Ich denke alt Team hatten wir sehr gute Phasen, für mich persönlich war es okay. Natürlich bin ich noch nicht bei 100% aber ich wollte hier sein und deshalb gibt es keine Ausreden... Aber wie gesagt, ich wollte hier sein, ich wollte dem Team helfen, ich bin mir sicher, dass ich von Spiel zu Spiel besser werde."
Nun hat man das Viertelfinale in der Hand. Am Dienstag trifft man auf Lettland. Das Team aus dem Baltikum trifft zuvor noch auf Gruppenprimus Russland. Sollten die Letten den Überraschungssieg gegen den Favoriten schaffen, brauchen Marco Sturms Männer einen Sieg nach regulärer Spielzeit, wären dann durch den direkten Vergleich weiter, verliert Lettland gegen die Sbornaja, reicht ein Sieg nach Verlängerung oder Penaltyschießen aus.

Herzog-SUI

Schweiz mit Überraschungserfolg gegen Kanada
Die Schweiz kam zu einem 3-2 Sieg nach Verlängerung gegen das ungeschlagene Kanada. Damit rückt die Schweiz auf Platz zwei der Gruppe B, direkt hinter den Kanadiern.
Die Favoriten aus Übersee starteten erwartet stark in das Spiel und schnürten die Eidgenossen schnell im eigenen Drittel ein. Nach 3:51 brachten sich die Schweizer dann in Schwierigkeiten, als Denis Hollenstein wegen Behinderung auf die Strafbank musste.
Mitch Marner passte zu Ryan O'Reilly neben das Tor, der zunächst versuchte den Puck durch Torwart Jonas Hillers Beine zu legen und scheiterte, bevor er den Nachschuss verwerten konnte.
Nur zwei Minuten später stand Marner dann erneut im Mittelpunkt. Links vor dem Tor fiel ihm der Puck vor die Füße, er wollte einen Rückhandpass durch die Beine auf die andere Seite des Tors spielen, traf aber Verteidiger Romain Loeffel, von dem die Scheibe ins Tor sprang.
Nach einem torlosen zweiten Drittel sah es nicht gut aus für die Schweiz, doch sie gaben nicht auf. Nach 46:37 traf Fabrice Herzog auf Vorlage von Vincent Praplan und Tanner Richard. Nur drei Minuten später machte dann Praplan selbst den Ausgleich auf Vorlage von Denis Hollenstein.
Mit dem zwei zu zwei ging die reguläre Spielzeit dann auch zu Ende, ein erster Erfolg gegen die überragende Mannschaft aus Kanada. Doch es sollte noch besser kommen.
Herzog, der bereits den Anschluss erzielt hatte, erlöste die Eidgenossen nach 63:40 mit einem Treffer auf Vorlage von Ramon Untersander und Andres Ambühl, das Mutterland des Eishockey war erstmals geschlagen.
Was sonst noch geschah:
Bereits am Mittag trafen die USA auf die Überraschend starken Letten und hatten ihre Probleme, lagen zunächst sogar 2-0 zurück. AM Ende feierte der Favorit dennoch einen 5-3 Erfolg. Die Tore für Lettland machten Teodors Blugers, Kaspars Daugavins und Oskars Cibulskis. Für die USA trafen J.T. Compher, Nick Bjugstad, Johnny Gaudreau, Andrew Copp und Dylan Larkin.
Im Parallelspiel in Paris holte das überraschend schwache Finnland einen knappen 3-2 Sieg nach Verlängerung gegen den Nachbarn aus Norwegen. Atte Ohtamaa bekam kurz vor Ende des dritten Drittels eine 2+10 Minuten Strafe wegen Checks zum Kopf, und Markus Hannikainen, der die Strafe absaß, traf nachdem er von der Strafbank zurück kam zum Sieg.
Am Nachmittag demontierten die scheinbar unschlagbaren Russen die Slowakei 6-0. Yevgeni Dadonov machte zwei Tore und einen Assist, Vadim Shipachyov drei Assists. Torwart Andrei Vasilevski holte mit 22 Saves einen Shutout.
Zeitgleich gewann Weißrussland 5-2 gegen Slowenien. Aufsteiger Slowenien ist damit bereits auch direkt wieder abgestiegen, für Weißrussland ist damit der Klassenerhalt gesichert, ins Rennen um das Viertelfinale können sie aber nicht mehr eingreifen.
Wie es weitergeht:
Die Schweiz trifft am Sonntag Abend auf Finnland und am Dienstag Nachmittag auf Tschechien. Für den Einzug ins Viertelfinale muss noch ein Sieg her. Deutschland trifft am Dienstag Abend auf Lettland, der Sieger zieht ins Viertelfinale ein.