BUF@VGK: Kahun netzt Johanssons Vorlage ein

NHL.com/de blickt auf bedeutende deutschsprachige Spieler zurück, die ihre Schlittschuhe für einzelne Franchises geschnürt haben. In dieser Folge die Buffalo Sabres.

Bei den Buffalo Sabres herrscht eine vergleichsweise reiche deutschsprachige Tradition, obwohl nie ein Schweizer in ihren Diensten stand. Der einzige Schweizer Einfluss kommt durch den aktuellen Trainer der Sabres, Ralph Krueger. Der ehemalige deutsche Nationalspieler hat seit 2019 die Schweizer Staatsangehörigkeit und trainierte die Nationalmannschaft der Schweiz von 1998 bis 2010.
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Das jüngste Kapitel der Tradition deutscher Spieler bei den Sabres schreibt seit kurzem Dominik Kahun. Der 24-jährige deutsch-tschechische Stürmer kam zur NHL Trade Deadline am 24. Februar von den Pittsburgh Penguins nach Buffalo und zeigte mit zwei Toren und zwei Assists in sechs Spielen vor der Pause sein Potenzial und seine Ambitionen. Die sollten auch groß sein, denn bei den Sabres tritt er in große Fußstapfen, immerhin spielten einige der besten deutschen Spieler aller Zeiten für das Team im Bundesstaat New York.
Allen voran ist den Fans in Buffalo Jochen Hecht ein Begriff. Der gebürtige Mannheimer wurde zwar von den St. Louis Blues gedraftet und verbrachte seine ersten drei NHL-Saisons dort, spielte nach einer Saison bei den Edmonton Oilers dann aber die verbleibenden zehn Spielzeiten seiner NHL-Karriere für die Sabres. Während seiner Zeit in Buffalo von 2002 bis 2013 sammelte er 345 Punkte, 138 Tore und 207 Assists. In allen drei Kategorien liegt er über diese zehn Jahre auf Rang vier des Teams. 2006 und 2007 erreichte er mit seinem Team das Eastern Conference Finale in den Stanley Cup Playoffs. Insgesamt erzielte er in 32 Playoff-Spielen für die Sabres sechs Tore und acht Assists.

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Als Hecht nach dem letzten Spiel der Saison 2012/13 in der Kabine der Sabres seinen Abschied aus der NHL verkündete, war er mit 463 Punkten und 186 Toren der zweitbeste deutsche Spieler der NHL-Geschichte hinter Marco Sturm und mit 277 Assists der beste deutsche Vorbereiter. Alle drei Positionen hält er bis heute.
Für die letzten beiden Jahre seiner Karriere spielte Hecht mit Verteidiger Christian Ehrhoff zusammen, der danach noch eine weitere Saison in Buffalo blieb. In 192 Partien für das Team traf er 16 Mal, war über die drei Spielzeiten mit 71 Assists der beste Vorbereiter der Mannschaft und mit 87 Zählern der punktbeste Verteidiger. Ehrhoff ist der nach Toren (74), Assists (265) und Punkten (339) beste deutsche Verteidiger der NHL-Historie, allesamt Rekorde, die er einem legendären Vorgänger bei den Sabres abnahm.
Dieser Vorgänger war kein Geringerer als Uwe Krupp, der erste Deutsche, der jemals den Stanley Cup gewann. Die Sabres drafteten ihn 1983 in der elften Runde mit dem 214. Pick. In der Saison 86/87 kam er zu ersten Einsätzen und etablierte sich in der folgenden Saison als Stammspieler, bis ihn die Sabres 91/92 an die New York Islanders abgaben. Bei den Sabres stand Krupp mit 103 Punkten (25 Tore, 78 Assists) in 327 Spielen klar im Schatten von Hall of Famer Phil Housley, doch die Sabres waren das Sprungbrett, dass seine Karriere als deutscher NHL-Pionier möglich machte.

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Weitere deutsche Spieler in Diensten der Sabres waren Verteidiger Alexander Sulzer, sowie die beiden deutsch-kanadischen Verteidiger Jason Holland und Ron Fischer. Sulzer bestritt 57 seiner 131 NHL-Spiele für Buffalo und erzielte 14 (sechs Tore, acht Assists) seiner 22 Punkte (sieben Tore, 15 Assists) in der NHL für Buffalo. Die Sabres drafteten außerdem Jayson Meyer (1983, Nr. 94), Philip Gogulla (2005, Nr. 48) und Felix Schütz (2006, Nr. 117), die allerdings nie zu einem Einsatz kamen.
Aus Österreich schaffte es nur ein Spieler jemals zu einem Einsatz für die Sabres, der hat es allerdings in sich. Mit Thomas Vanek wählten die Buffalo Sabres in der ersten Runde des NHL Draft 2003 an fünfter Stelle einen 19-jährigen Wiener, der zum mit Abstand größten Österreicher in der Geschichte des Eishockey werden sollte. Bereits vor seinem ersten NHL-Spiel hatte er den Titel als am höchsten gedrafteter Österreicher sicher, den er heute noch hält. Obwohl Vanek bis zu seinem Rücktritt von seiner aktiven Karriere im Februar 2020 bei acht verschiedenen Teams spielte, wird man den Ausnahmespieler sicherlich immer im Blau und Gold der Sabres in Erinnerung behalten, das er für die ersten neun Saisons seiner Karriere trug.
Nach 598 Spielen für die Sabres belegt er in der ewigen Statistik des Teams Rang fünf nach Toren (254), elf nach Punkten (497), vier nach Toren in Überzahl (106), erzielte die drittmeisten Tore in Verlängerung (sechs) und die viertmeisten Siegtore (41). Insgesamt verbuchte er in seiner Karriere in 1029 Spielen 789 Punkte (373 Tore, 416 Assists) und hält mit weitem Abstand die Rekorde an Toren, Assists und Punkten für österreichische Spieler. Er ist der einzige Österreicher, der je am All-Star Spiel teilnahm (2009) und mit seiner beispiellosen Karriere ein großes Idol für beinahe jeden Nachwuchsspieler in der Alpenrepublik.