Germany celebrates wjc

Keine 24 Stunden nach ihrer 3:6-Niederlage gegen die USA zum Turnierauftakt, holten sich die deutschen U20-Junioren den ersten 'Dreier'. Mit 4:3-Toren bezwangen sie in der Arena von Ostrava die tschechische Auswahl. Dominik Bokk zeichnete sich als zweifacher Torschütze aus und Moritz Seider war an drei von vier Treffern der Deutschen mit einem Assist beteiligt.

Das Aufeinandertreffen begann mit einem Paukenschlag oder besser gesagt mit einer Strafzeit gegen die Hausherren als gerade einmal neun Sekunden gespielt waren. Unmittelbar nach dem Eröffnungsbully musste Matej Pekar wegen Beinstellens auf der Strafbank Platz nehmen. Die deutschen Junioren nahmen dieses Geschenk gerne an. Das folgende Überzahlspiel nutzte Lukas Reichel, um die Scheibe zur 1:0-Führung reinzustochern. Es war bereits das dritte Powerplaytor der Deutschen in diesem Turnier.

Die Auswahl von U20-Trainer Tobias Abstreiter kann nicht nur Überzahl, wie sie knapp sechs Minuten später bewies. Eine schöne Puck-Stafette über Seider und Tim Stützle schloss der in den Slot hereingelaufene John Peterka mit seinem dritten Turniertreffer zum 2:0 ab. Flach neben dem linken Torpfosten landete die Scheibe hinter Lukas Dostal im Netz. Die Abstreiter-Truppe war in der ersten Viertelstunde das klar bessere Team, doch dann zog Peterka eine 2+10 Strafe wegen eines Checks von hinten, und Martin Has nutzte die numerische Überlegenheit, um mit einem verdeckten Schuss die Hausherren auf 1:2 heranzubringen.
Die Deutschen ließen sich von dem Gegentreffer nicht aus dem Konzept bringen, gaben auch im Mittelabschnitt Paroli und wurden für ihren Einsatz mit dem 3:1 in der 34. Spielminute durch Bokk belohnt. Diesmal saßen mit Jan Jenik und Libor Zabransky gleich zwei Tschechen auf der Strafbank.
Anschließend, bis zur zweiten Drittelpause, hatten die Tschechen zwar etwas mehr Spielanteile, brachten sich aber auch durch undisziplinierte Aktionen selbst in die Bredouille.

Im Schlussdurchgang nahm die Partie vollends an Fahrt auf. Nachdem die deutsche Auswahl zwei 2-Minuten-Strafen schadlos überstanden hatte, erhöhte Bokk in der 48. Minute den Spielstand auf 4:1 bei 5-gegen-3.
Das musste es doch gewesen sein? Von wegen! Die Freude über den 3-Tore Vorsprung währte gerade einmal 104 Sekunden, dann bezwang Jan Jenik mit einem Distanzschuss Hendrik Hane zum 4:2. Fortan setzten die Tschechen einen Angriff nach dem anderen, und zu allem Unglück kassierten die Deutschen innerhalb von 17 Sekunden zwei Strafzeiten, so dass sie mit zwei Mann weniger auf dem Eis agieren mussten. Eine Sekunde bevor Seider wieder zurück aufs Eis hätte kommen dürfen, gelang Zabransky das Anschlusstor.
In den noch verbleibenden 7 1/2 Minuten lieferte sich die Jungs von Coach Abstreiter eine Abwehrschlacht sonders gleichen. Sie blockten, was es zu blocken gab, warfen sich in jede Schussbahn und wurden letztendlich mit einem nicht zwingend zu erwarteten Sieg belohnt.
"Wir haben heute gut gespielt. Es hätte sogar noch besser sein können und wir haben zu viele Strafen bekommen, aber wir haben gewonnen und das ist eine große Sache", konstatierte Stützle.
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Die nächste schwere Aufgabe wartet auf die deutsche Junioren-Auswahl am 30. Dezember. Dann treten sie in Otrava um 15:00 Uhr gegen den Titelaspiranten aus Kanada an (live auf Magenta Sport).Seider freut sich auf das anstehende Match: "Alle sind bereit für Kanada, und wir sagen uns: 'Warum nicht?' Wir müssen klug spielen, und dann ist alles möglich."
Klare Angelegenheit für Finnland
Nichts zu holen gab es für die Junioren-Auswahl der Slowakei, die sich am Samstagnachmittag in der Werk Arena von Trinec Finnland mit 8:1 (2:0 / 5:1 / 1:0) geschlagen geben musste. Der Titelverteidiger aus Finnland war von der ersten Spielminute an dominant und ließ nichts anbrennen. Sieben verschiedene Spieler schossen die Tore der Skandinavier. Aku Raty versenkte als einziger zweimal die Scheibe ins Tor der Slowaken. Die weiteren Torschützen waren Patrik Puistola, Joonas Oden, Akus Bruder Aatu Raty, Mikko Kokkonen, Eemil Erholtz und zum Endstand Ville Petman. Den Ehrentreffer der völlig überforderten Slowaken markierte Robert Dzugan zum 1:6-Zwischenstand.