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In den vergangenen Tagen wurde offiziell bekannt, dass die Tampa Bay Lightning die Trikotnummer '4' ihres früheren Superstars Vincent Lecavalier 'retiren' werden, wenn sie am 10. Februar 2018 daheim gegen die Los Angeles Kings antreten werden. Seine Nummer wird damit zukünftig gesperrt, sie wird nicht mehr neu an einen weiteren Spieler der Franchise vergeben werden.
Lecavalier wird damit nach Martin St. Louis erst der zweite Spieler der Franchisegeschichte werden, dem diese große Ehre zuteilwerden wird. Im aktuellen Gespräch mit NHL.com International erinnerte sich der Stürmer nun noch einmal an einige bedeutende Phasen seiner langen und erfolgreichen Laufbahn.

Als Lecavalier als junges Talent zu den Tampas Bay Lightning kam, da war das noch eine sehr junge Franchise, das Faninteresse an den Darbietungen des Teams schwankte noch arg. Zusammen mit St. Louis sorgte er jedoch rasch dafür, dass das Team immer wettbewerbsfähiger wurde, das Interesse an diesem Sport in der Region mehr und mehr wuchs.

Der Kanadier erinnert sich gut: "Die erste Zeit war es wirklich recht hart. Wir galten als Verlierer, die höchstens 19 oder 20 Saisonspiele gewinnen würden. Viele bezweifelten gar, dass das mit uns jemals etwas werden könne. Sogar einige meiner Freunde. Mit der Amtsübernahme von Jay Feaster und John Tortorella änderte sich dann jedoch alles. Diese Zeit war etwas ganz besonderes. Die Entwicklung setzte im Jahre 2002 so richtig ein, wir gewannen kurz darauf sogar schon den Stanley Cup. Auch wenn man sieht wie sich das Alles entwickelt hat in den Jahren seither, das ist schon eine herausragende Sache. Und auch die Zeit mit Eigentümer Jeffrey Vinik zuletzt hat viel dazu beigetragen, alles noch einmal auf ein ganz anderes Level geführt. Inzwischen ist Eishockey in Tampa tatsächlich etwas ganz Besonderes."
Das Jahr des Lockouts direkt nach dem Stanley Cup-Triumph im Jahre 2004 verbrachte der Stürmer seinerzeit in Russland, spielte dort für Kazan in der KHL. In der Fremde lief es jedoch längst nicht so gut für ihn und sein Team. Trotzdem erinnert sich Lecavalier mit etwas Abstand ganz und gar nicht ungerne daran.

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"Damals habe ich viel Zeit mit Ilya Kovalchuk verbracht. Wir haben uns gegenseitig unterstützt wo wir konnten. Ich bin ursprünglich zusammen mit Brad Richards dort hingegangen, doch der verletzte sich rasch und verließ uns dann wieder. Insgesamt habe ich in dem Jahr viele schöne Erfahrungen gemacht. Ich war natürlich aber auch froh als es dann am Ende wieder zurück in die NHL ging, bereut habe ich das Jahr jedoch nicht. Ich war seinerzeit ja erst 24 Jahre alt, wollte unbedingt spielen, und das war halt die beste Möglichkeit damals."
Seine beste Saison, zumindest was die persönlichen Statistiken betrifft, legte er dann im Jahre 2006-07 auf das Eis in der besten Eishockeyliga der Welt. Die 52 Tore und 108 Punkte von damals sollte er nie wieder erreichen.
"Ich hatte wirklich viele tolle Teamkameraden in dieser Zeit, welche mich dabei unterstützt haben" gibt er sich im Rückblick bescheiden. "In dem Jahr hatte ich wirklich besonders viel Spaß. Wir hatten eine tolle Zeit, spielten Eishockey etwas im Stil der 1980er-Jahre, sehr kreativ und schnell. Das war toll. Nicht nur was die persönliche Punktausbeute betrifft. Und mit Vinny Prospal zusammen in einer Reihe hat es einfach toll funktioniert. Wir haben uns super ergänzt in dem Jahr, das stimmt."
Auch international hat Lecavalier im Laufe der Jahre so einige nennenswerte Erfahrungen sammeln können. So nahm er unter anderem an den Olympischen Spielen im Jahre 2006 teil, wo es für Kanada allerdings nicht so toll lief. Den Titel beim World Cup of Hockey im Jahre 2004 zwei Jahre zuvor konnte er jedoch gewinnen.

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"Ich erinnere mich sehr gerne daran. In das Team Kanada muss man ja grundsätzlich auch erst einmal berufen werden. Bei Olympia 2006 hat es am Ende leider nicht gereicht für uns. Aber es war knapp, und wer weiß wie es gelaufen wäre, wenn das Glück gegen Russland mehr auf unserer Seite gewesen wäre im Viertelfinale. Den World Cup`04 habe ich noch in sehr guter Erinnerung. Nicht nur, weil wir da den Titel eingefahren haben. Ich wurde erst so richtig zum Faktor im Team nachdem sich Steve Yzerman verletzt hatte. Ich durfte ihn dann in der Phase danach vertreten, holte am Ende mit dem Team den Pokal. Das war eine einmalige Erfahrung für mich damals in Toronto. Ich habe aber grundsätzlich auch immer sehr gerne für Kanada gespielt."
Im Februar haben die Fans der Lightning nun noch einmal die Gelegenheit den sympathischen Kanadier, dem ihre Franchise so viel zu verdanken hat, besonders hochleben zu lassen.