Malgin

Während der Saison 2017/18 bringt NHL.com/de jeden Mittwoch ein Feature mit dem Titel "Breaking the Ice". Darin präsentieren wir jeweils einen Spieler, der in der Liga zuletzt von sich Reden gemacht hat - auf oder abseits des Eises.
In dieser Folge: Denis Malgin (Florida Panthers)

Eine Saison mit Höhen und Tiefen hat bislang Denis Malgin von den Florida Panthers durchlebt. Zu Beginn hatte er zunächst nicht den Sprung in den NHL-Kader geschafft. In der letzten Oktober-Woche wurde er erstmalig von der AHL-Filiale aus Springfield nach Sunrise beordert. Nach fünf Einsätzen, in denen der Schweizer Stürmer ohne Scorerpunkt blieb, musste er jedoch den Rückweg ins Farmteam antreten. Sein zweites NHL-Comeback Ende November verlief dagegen wesentlich erfolgreicher. Gleich in der zweiten Begegnung nach der Beförderung erzielte der 20-Jährige den 5:4-Siegtreffer für die Panthers bei den New York Rangers. Im Gespräch mit NHL.com/de schilderte er seine Gefühle in diesem besonderen Moment. Darüber hinaus verriet Malgin, was er sich für die kommenden Wochen vorgenommen hat.

Welche Gedanken gingen dir nach dem Tor bei den Rangers durch den Kopf?
"Ich habe mich natürlich wahnsinnig gefreut. Es war ja mein erster Treffer in dieser Saison und dann auch noch ein ganz entscheidender. Ich war glücklich, dass ich dem Team damit in einem hart umkämpften Match zum Sieg verholfen habe. Wir verspürten einen unheimlichen Druck, weil wir die beiden Punkte unbedingt brauchten."
Wie hast du die Zeit in Springfield erlebt? Auf welche Weise war sie von Nutzen für dich?
"Als sie mich zurückgeschickt haben, war das zunächst eine große Enttäuschung für mich. Ich habe jedoch versucht, nicht lange zu grübeln und habe stattdessen jeden Tag hart gearbeitet. Nach dem Training bin ich oft noch ein wenig länger auf dem Eis geblieben und habe an meiner Schusstechnik und anderen Sachen gefeilt. Springfield hat mit Geordie Kinnear einen guten Coach. Er hat an mich geglaubt und mich im Powerplay, im Penalty Killing und in Overtime eingesetzt. Wenn das passiert, steigt dein Selbstvertrauen automatisch. Hinzu kommt, dass Springfield viele Siege eingefahren hat."
Was hast du dir für den Rest der Spielzeit vorgenommen?
"Ich möchte unbedingt in der NHL bleiben. Außerdem würde ich gerne mit den Panthers noch die Playoffs erreichen und mehr Tore schießen als in der vergangenen Saison."

Sind die Playoffs für die Panthers noch ein realistisches Szenario?
"Absolut. Ich glaube fest daran, dass wir uns noch einen Platz in den Playoffs erkämpfen können. Es wird sicher nicht leicht, aber die Chance ist da."
Im Moment gibt es viele erfolgreiche Schweizer in der NHL. Was sind die Gründe für diese Entwicklung?
"Ich weiß gar nicht, ob es spezielle Gründe dafür gibt. Auf jeden Fall gehen bei uns viele Dinge in die richtige Richtung. Eishockey wird immer bedeutender in der Schweiz - und besser. Jeder kann es jetzt erkennen."

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Ist das Interesse noch einmal gestiegen, seitdem Nico Hischier an Nummer 1 gedraftet wurde?
"Ganz eindeutig. Zwar würde ich sagen, dass in der Schweiz der Fußball in der Publikumsgunst immer noch vor Eishockey rangiert. Aber seit dem Draft in diesem Jahr wissen die Leute viel mehr von der NHL. Außerdem berichten die Medien verstärkt über Hischier und andere NHL-Spieler."
Hattest du schon öfter Kontakt zu ihm?
"Ich kenne ihn schon sehr lange und habe mich für ihn gefreut, dass er als Erster im Draft ausgewählt wurde. Wir haben in der Schweizer Liga gegeneinander gespielt und standen zusammen in der Nationalmannschaft. Er ist ein toller Typ, überhaupt nicht eingebildet, sondern ein fleißiger Arbeiter."
Denkst du, dass in den nächsten Jahren einmal ein NHL-Spiel in der Schweiz ausgetragen wird?
"Mit Sicherheit. Die Fans würden jedenfalls in Scharen kommen. Wenn China in der Lage ist, NHL-Spiele auszurichten, ist es die Schweiz gleich zweimal."
Ganz anderes Thema: An Weihnachten pausiert die NHL drei Tage. Was machst du dieses Jahr an den Feiertagen?
"Ich weiß es noch nicht genau. Wenn alles gut läuft und ich bis dahin noch in Florida bin, werde ich auf jeden Fall ein wenig Zeit am Strand verbringen. Schnee wäre mir zwar auch ganz recht, aber den gibt es hier ja nicht (grinst)."