DET@CHI: Kurashev verwertet den Rebound

David Aebischer war ein Pionier für das Schweizer Eishockey. Er war der Erste seines Landes, der sich in der NHL durchsetzen und im Jahr 2001 mit der Colorado Avalanche als Backup-Torhüter von Patrick Roy den Stanley Cup gewinnen konnte. Zwei Jahre später beerbte er den großen Roy nach dessen Rücktritt. Weitere Stationen seiner NHL-Karriere, die 2007 mit seiner Rückkehr in die Schweiz endete, waren die Montreal Canadiens und Phoenix Coyotes. Aebischer absolvierte 214 Spiele in der regulären Saison sowie 13 Playoff-Spiele und verbuchte dabei über 91 Prozent gehaltener Schüsse. Der heutige Torhüter-Trainer und Assistenz-GM beim HC Fribourg-Gotteron wird in einer regelmäßigen Kolumne exklusiv für NHL.com/de seine Ansichten zu Teams, Spielern und brennenden Fragen teilen.
Hier die neueste Ausgabe:

Das Schweizer Eishockey bleibt auch in der neuen NHL-Saison 2020/21 präsent, indem insbesondere Philipp Kurashev und Pius Suter bei den Chicago Blackhawks als Rookies für Furore sorgen. Nach dem Gewinn der Norris Trophy als bester Verteidiger in der Saison 2019/20 durch Roman Josi bleibt das Eishockey unseres Landes dadurch positiv in den Schlagzeilen. Beide sind gute Spieler, die ihr Können jetzt in der NHL auf das Eis bringen. Pius war letztes Jahr ein dominanter Spieler in unserer Liga. Ich mag beiden das gönnen, dass sie sich durchsetzen und ihren Stempel aufdrücken können.
Die Saison hat erst angefangen und das Ziel wird sein, die Leistung der ersten Spiele zu konservieren und Konstanz in das eigene Spiel hereinzubringen. Wenn ihnen das gelingt, dann wäre es durchaus möglich, dass sie in dieser Saison ein Wort um die Calder Trophy für den besten Rookie mitreden können, aber einfach wird das sicher nicht.
Schade war natürlich, dass beim NHL Draft 2020 im Oktober erstmals seit 2009 kein einziger Schweizer Spieler ausgewählt wurde. Kandidaten gab es durchaus, aber die Teams haben sich anderweitig orientiert. Es gibt immer wieder solche Jahre, aber gleichzeitig sollten wir das zur Kenntnis nehmen, aufpassen und unsere Lehren daraus ziehen. Wir müssen handeln, wenn notwendig, aber derzeit gibt es noch keinen Grund für zu viel Besorgnis.

CBJ@CHI: Suter profitiert von Turnover und trifft

Die National League hat eine Erhöhung des Ausländerkontingents auf sieben Spieler ab der Saison 2022/23 beschlossen, wogegen sich der Verband klar positioniert hat. Die Klubs halten es für einen Schritt in die richtige Richtung, doch für die Schweizer Spieler, vor allem die jungen, ist es meiner Meinung nach keine gute Entwicklung.
Interessant war auch, dass die Nashville Predators mit Yannick Weber nicht verlängert und dann Luca Sbisa über die Waiver von den Winnipeg Jets geholt haben. Yannick kam in den letzten zwei Jahren in Nashville nicht mehr so zum Zug. Aber er ist sicher einer der Spieler, der immer einen Weg findet, für eine Mannschaft wichtig zu sein. Es war schon klar, dass es in Nashville eng für ihn werden könnte. Ich hoffe sehr für ihn, dass er das in Pittsburgh auch zeigen kann und noch ein paar Jahre in der NHL spielen kann.
Mit Luca ist es ähnlich. Ein guter und solider Verteidiger, der sich uneingeschränkt in den Dienst der Mannschaft stellt. Er hat wieder ein Team gefunden, das ihm eine Rolle zuordnen kann. Das freut mich für beide, dass sie auch diese Saison weiter dabei sind.
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Zum neuen Divisionsformat in der NHL ist zu sagen, dass es nicht perfekt ist, aber wohl unter diesen Umständen die beste und vielleicht einzige Möglichkeit war, um einen einigermaßen gerechten Spielbetrieb aufzustellen.
Für das kanadische Eishockey ist es eine einmalige Angelegenheit, dass sie untereinander spielen. Von daher ist es cool für die Kanadier, einmal nur kanadische Teams untereinander zu sehen. Und sie sind ja mit guten Spielern bestückt, so dass es auch entsprechend unterhaltsam sein sollte. Der Vorteil daran ist, dass zumindest ein kanadisches Team unter den letzten vier Mannschaften vertreten sein wird. Das war in den letzten Jahren selten der Fall.
Ich hoffe überhaupt, dass die kanadischen Teams in Zukunft wieder eine größere Rolle und mehr um den Stanley Cup mitmischen können. Ob es schon dieses Jahr sein wird, kann man nicht sagen, denn es wird wegen der Pandemie viele Unwägbarkeiten geben.
Nach drei Wochen Saison ist schon beeindruckend zu sehen, wie Leon Draisaitl und Connor McDavid erneut ihre Punkte sammeln und in der Scorerliste vorneweg marschieren. Trotzdem hatten ihre Edmonton Oilers nicht den erhofften guten Saisonstart. Das ist interessant zu sehen, wo die Ursachen hierfür liegen.
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Ich hoffe einfach, dass die Spielzeit weiterhin gut verläuft und sich die Ausfälle in Grenzen halten, weil es das Geschehen schon sehr verzerrt, wenn zu viele Teams, noch dazu länger, in Quarantäne müssen. Wir haben das in der Schweiz hier alles erlebt, als der SC Bern einen Monat ausgeschlossen war. Das ist kaum zu verkraften. Für die Dallas Stars war es auch keine einfach Sache, erst einmal zum Saisonbeginn aussetzen zu müssen und jetzt einen noch kompakteren Spielplan abzuarbeiten. Gestartet sind sie ja ganz gut, aber mal sehen, wie sie im weiteren Saisonverlauf diese zusätzliche Belastung wegstecken.