Tavares, Matthews führen Maple Leafs zum 2:1-Sieg n.V

Die Tampa Bay Lightning sind zum ersten Mal seit 2019 wieder in der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs ausgeschieden. Ausschlaggebend dafür war das 1:2 n.V. in Spiel 6 der Serie gegen die Toronto Maple Leafs am Samstag vor heimischer Kulisse in der Amalie Arena. Damit zog die Vertretung aus Florida in der Gesamtwertung mit 2:4 den Kürzeren. NHL.com/de analysiert die Gründe, warum die Lightning die zweite Runde der Postseason verpasst haben und wirft einen frühen Blick auf die kommende Spielzeit in Tampa.

Heimschwäche und fehlender Killerinstinkt
Wer wie die Lightning in einer Playoff-Serie drei Heimspiele verliert, muss sich nicht wundern, wenn es am Ende nicht zum Weiterkommen reicht. Für Tampa Bay war die Niederlage in Spiel 6 bereits die fünfte Endrundenpleite vor eigenem Publikum hintereinander. Dabei hätte diese Negativspirale durchaus durchbrochen werden können. Alle drei Heimauftritte gegen die Maple Leafs gingen in die Verlängerung. Aber jedes Mal verpassten es die Lightning, den entscheidenden Punch zu setzen. Vor dem Drama in Spiel 6 hatten sie bereits Spiel 3 mit 3:4 n.V. und Spiel 4 mit 4:5 n.V. verloren.

Kerfoot sichert den Comeback-Sieg in Spiel 4

Der fehlende Killerinstinkt von Tampa Bay zieht sich wie ein roter Faden durch die jüngste Vergangenheit. Nur einmal in den zurückliegenden elf Spielen behielt das Team aus Florida in den Playoffs die Oberhand, wenn es in die Verlängerung ging.
Kein Momentum für langen Playoff-Run
Den Lightning hat dieses Jahr augenscheinlich das Momentum für einen langen Playoff-Run gefehlt. Nach dem fulminanten 7:3 bei den Maple Leafs in Spiel 1 kassierten sie postwendend eine 2:7-Klatsche in Spiel 2. Dadurch wurde die kurzzeitig entstandene Euphorie brutal erstickt. Das 4:2 in Spiel 5 in Toronto brachte ebenfalls nicht den erhofften Umschwung für die Serie.
Schon im letzten Viertel der regulären Saison 2022/23 hatten sich die Lightning nicht wie ein heißer Titelanwärter präsentiert. Die Matchbilanz in den letzten 22 Spielen zwischen 1. März und 13. April belief sich auf 9-11-2. In diesem Zeitraum belegte Tampa Bay mit 20 Punkten lediglich den 23. Platz in der NHL-Tabelle. Die mäßige 4-6-0-Bilanz in den abschließenden zehn Begegnungen sorgte ebenso wenig für den im Übergang zu den Playoffs oft so wichtigen Rückenwind.
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Stars bieten allenfalls durchschnittliche Leistungen
Die Stars der Mannschaft, allen voran jene aus der Abteilung Attacke, boten in der wichtigsten Saisonphase lediglich Hausmannkost an. Brayden Point und Kapitän Steven Stamkos blieben mit jeweils zwei Toren und zwei Assists aus sechs Spielen hinter den Erwartungen zurück. Nikita Kucherov kam zwar im Schnitt auf einen Scorerpunkt pro Einsatz, doch als Torschütze trat er lediglich ein einziges Mal in Erscheinung.

TOR@TBL, Sp6: Stamkos trifft ins Tor

Torhüter Andrei Vasilevskiy zeigte sich auch nicht so stark, wie man das von ihm aus den vergangenen Jahren gewohnt war. Sein Gegentorschnitt in den sechs Partien betrug 3,56 und die Fangquote lag bei 87,5 Prozent.
Special Teams bei weitem nicht am Limit
Das Powerplay der Lightning war in den zurückliegenden drei Postseasons, in denen sie zweimal den Titel holten und einmal im Finale standen, ein wichtiger Faktor. Das schien dieses Jahr zunächst wieder der Fall zu sein. In Spiel 1 erzielte Tampa Bay drei Treffer in Überzahl. Danach kam jedoch in dieser Hinsicht nicht mehr viel. Am Ende standen fünf Powerplaytore bei 21 Gelegenheiten zu Buche. Das entsprach einer Erfolgsquote von 23,8 und bedeutete den siebten Platz unter den 16 Endrundenvertretern nach sechs Spielen.
Das Penalty Killing machte 23,8 Prozent der Überzahlsituationen zunichte (Rang elf). Aber ausgerechnet in einem entscheidenden Moment waren die Unterzahlspieler der Lightning nicht auf dem Posten. In der Overtime von Spiel 4 mussten sie den K.o. durch Alex Kerfoot hinnehmen.
Gründe für Optimismus

TBL@TOR, Sp1: Point schießt sein Zweites im Spiel

Trotz des frühen Aus besteht für die Lightning kein Grund, um übermäßig Trübsal zu blasen. Der hochdekorierte Kern der Mannschaft mit Torhüter Vasilevskiy, den Bluelinern Victor Hedman und Mikhail Sergachev sowie den Angreifern Stamkos, Kucherov und Point bleibt erhalten. Darüber hinaus haben mit Alex Barre-Boulet und Simon Ryfors zwei Stürmer durch gute Leistungen in der AHL-Filiale Syracuse ihre Ansprüche auf regelmäßige Einsätze im NHL-Team untermauert. Mit Darren Raddysh hat sich bereits in den Playoffs ein Verteidiger aus dem Farmteam in den Vordergrund gespielt. Vom Potenzial her gehören die Lightning zweifellos auch in der kommenden Spielzeit zu den Anwärtern auf einen Platz in der Postseason.