Auch Floridas Tiefe war ein Faktor, wie Edmontons Kapitän zugab: „Sie haben großartige Spieler. Wie viele Jungs von ihnen hatten mindestens 20 Punkte? Sie sind so tief, wie du dir es nur vorstellen kannst.“
In der Tat hatten die Panthers sechs Spieler mit mindestens 20 Scorerpunkten, bei den Oilers waren es nur deren vier.
Angesprochen werden muss auch das Goaltending, was bei den Oilers ein Dauerthema ist. Hier wurde der Unterschied zwischen dem Champion und dem „Vize-Meister“ deutlich: Im Finale hatte Floridas Sergei Bobrovsky eine Fangquote von 91,9 Prozent, während bei den Kanadiern weder Stuart Skinner (86,1 Prozent) noch Calvin Pickard (87,8 Prozent) den Unterschied ausmachen konnten.
Was für die Zukunft optimistisch stimmt
Edmonton weiß zwei der besten Spieler der Welt auch in der nächsten Saison in seinen Reihen: McDavid (26-74-100) und Draisaitl (52-54-106), zwei Superstars und Scoring-Monster, die jeweils dreistellig punkteten und gefühlt die gesamte Franchise und den Hockey-begeisterten Standort auf ihren Schultern tragen.
Zach Hyman, der im Stanley Cup Finale verletzt fehlte, hat noch Vertrag bis 2028 und bildet eine Achse mit McDavid (2026), Draisaitl (2033), Nugent-Hopkins (2029) und Abwehrrecke Mattias Ekholm (2026).
Spannend wird sein, für wie viel Offensivverteidiger Evan Bouchard, der in wenigen Tagen ein Restricted Free Agent wird, unterschreiben wird. Gut möglich, dass nach seiner Vertragsverlängerung Gehaltsspielraum fehlt, um die ebenfalls auslaufenden Connor Brown, Frederic, Kapanen, Corey Perry, Jeff Skinner, Derek Ryan und John Klingberg zu halten.
Mit einem Altersdurchschnitt von über 30 Jahren sind die Oilers die älteste Mannschaft in der NHL. Das weite Vordringen in den letzten Jahren hat nicht dafür gesorgt, dass Edmonton noch viele herausragende Talente in der Hinterhand hält. Die Hoffnungen ruhen diesbezüglich auf dem mobilen Verteidiger Beau Akey (20; NHL Draft 2023, 2. Runde, 56. Stelle), Zwei-Wege-Center Sam O’Reilly (19; Draft 2024, 1. Runde, 32. Stelle) und Goalie Eemil Vinni (19; Draft 2024, 2. Runde, 64. Stelle), die sicherlich keine Soforthilfen, sondern Perspektivspieler sind.
Den Kader wird General Manager Stan Bowman ohnehin eher mit Free Agents oder Trades ergänzen. Der Kern bleibt zusammen - und damit auch die Mentalität. „Wir haben immer noch viel Selbstvertrauen und Glauben“, betont McDavid.
Herzstück Draisaitl - Chance für Samanski
Leon Draisaitl ist das Herzstück der Oilers. Der 29-jährige Kölner gewann die Rocket Richard Trophy als Top-Torjäger der gesamten NHL (52 Treffer), zweitbester Torschütze im Powerplay (16 Überzahl-Treffer) und war drittbester Scorer der Liga (52-54-106). Auch in den Playoffs landete der wuchtige Mittelstürmer in der Scorerwertung (zusammen mit McDavid) ganz oben (11-22-33). Auch auf der größtmöglichen Bühne, dem Stanley Cup Finale, enttäuschte Draisaitl nicht, im Gegenteil: Eine 4-4-8-Ausbeute aus sechs Partien bedeuten einen Punkteschnitt von 1,33. Darunter waren zwei Overtime-Game-Winning-Goals. In den gesamten Stanley Cup Playoffs 2025 gelangen ihm vier Siegtreffer in der Verlängerung, was einen NHL-Rekord bedeutet.