STL@CBJ: Werenski gewinnt Spiel für Columbus in OT

In der Nacht von Freitag auf Samstag hatten die Columbus Blue Jackets wieder einmal Grund zum Jubeln. In der Nationwide Arena feierten sie einen 3:2-Sieg n.V. gegen die St. Louis Blues. Mit Extraschichten kennen sich die Blue Jackets bestens aus und gewannen seit 2016 mehr Spiele in der Verlängerung als jeder andere NHL-Klub.

Werenski löst den Extra-Punkt
Der Weg zum zweiten Sieg in den letzten nun neun Partien (2-5-2) war ein steiniger für Columbus. Mit einem Rückhand-Abstauber brachte Vladislav Gavrikov die Blue Jackets mit seinem ersten NHL-Treffer in Führung (10.). Danach drehten die Blues durch einen Bauerntrick von Mackenzie MacEachern (20.) sowie einen fein und direkt herausgespielten Powerplay-Treffer von Brayden Schenn die Partie (30.). Columbus aber steckte nicht auf, erzwang im dritten Drittel einen Puckverlust durch energisches Forechecking. Center Pierre-Luc Dubois stach in den Slot und traf dort zum 2:2 (43.).
Der Sieger musste also in der Overtime gefunden werden, wo die Blue Jackets nach nur 36 Sekunden die Powerplay-Formation auf das Eis schicken konnten (Beinstellen von Jaden Schwartz an Oliver Bjorkstrand) und den Gegner gekonnt auseinanderzogen. Den Siegtreffer erzielte dann Verteidiger Zach Werenski, der den Puck mit einer fulminanten Direktabnahme vom rechten Bulykreis unter die Latte donnerte (64.).
"Wir hatten ein paar Schüsse und Chancen - ich war froh, dass ich diese nutzen konnte", zeigte sich Werenski angesichts einen Schussverhältnis von 39:27 erleichtert. "Sich eine Ecke auszusuchen ist so ziemlich das einzige, was du tust. Es war ein großartiger Pass von Seth Jones und stark von Alex Wennberg eingeleitet."

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Overtime-Experten
Columbus scheint sich zum Overtime-Experten zu mausern. Seit Beginn der Saison 2016/17 haben die Blue Jackets schon 30 reguläre Saison-Spiele in der Verlängerung gewonnen und zogen damit mit den Los Angeles Kings für die meisten in diesem Zeitraum gleich.
"Diese Overtime-Situationen sind nicht neu für uns. Wir haben dort auch schon Spiele verloren. Heute Abend war es unser Job, in der Verlängerung zu gewinnen", sagte Werenski.
Columbus hatte in der laufenden Saison bereits achtmal verspäteten Feierabend: Siebenmal fiel eine Entscheidung erst in der Extraschicht (vier Siege, drei Niederlagen), einmal ging es bis ins Penaltyschießen (eine Niederlage).

STL@CBJ: Gavrikov mit Rückhand zu erstem NHL-Tor

Viele Blocks, klickende Rookies und Serientäter
Doch die reichhaltige Overtime-Erfahrung war nicht der einzige Grund für den Erfolg an diesem Abend. Torwart Joonas Korpisalo, der 25 Schüsse stoppte und eine Fangquote von 92,6 Prozent vorweisen konnte, lobte die aufopferungsvolle Arbeit seine Vorderleute, die insgesamt 18 Schüsse blockten: "Die Jungs haben sich in die Schüsse geworfen. Es ist schön zu sehen, dass sie ihre Körper einsetzen, um an den Puck zu kommen."
Von ihren Rookies erhielten die Blue Jackets zudem Torgefahr: Gavrikovs Treffer zum zwischenzeitlichen 1:0 war bereits der dritte erste Torerfolg in den letzten vier Spielen. Zuvor erzielten auch Emil Bemstrom am 7. November sowie Eric Robinson am 12. November den ersten NHL-Treffer in ihrer Karriere. Bemstrom baute gegen St. Louis zudem seine persönliche Punkte-Serie mit einem Assist zum 2:2 auf vier Spiele aus (zwei Tore, zwei Assists).
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Nicht der einzige Serientäter in Columbus: Matchwinner Werenski kann eine Punkte-Serie von drei Spielen (drei Tore - ein Assist - vier Scorerpunkte) vorweisen und stellte damit einen Franchise-Rekord ein. Der 22-Jährige ist nun zusammen mit Seth Jones (4-3-7 in 2017/18), Jack Johnson (3-0-3 in 2014/15), Fedor Tyutin (3-1- 4 in 2008/09) und Bryan Berard (3-2-5 in 2005/06) der einzige Verteidiger der Blue Jackets, der so lange so konstant punkten konnte.
Richtungsweisende Spiele
Mit diesem Schwung hofft Columbus nun, in die nächsten Spiele gehen zu können. "Nachdem wir mal wieder ein Spiel gewonnen haben, hoffe ich, dass sich die Jungs gut fühlen. Ich möchte, dass sie sich wohlfühlen und nicht zu vorsichtig sind. Etwa 50 Prozent der Siege in dieser Liga sind dreckige Siege. Heute haben wir ihn gebraucht. Es war wieder ein enges Spiel", analysierte Blue-Jackets-Trainer John Tortorella.
Aktuell belegt Columbus (7-8-4) den vorletzten Platz in der Metropolitan Division bzw. den viertletzten Rang in der Eastern Conference und hat vier Punkte Rückstand auf die Wildcard-Spots, die für den Playoff-Einzug berechtigen würden. Auf dem Spielplan stehen als nächstes zwei weitere Heimspiele: In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (Mi. 1 Uhr MEZ; NHL.tv) geht es gegen die Montreal Canadiens, zwei Tage später (Fr. 1 Uhr MEZ; NHL.tv) gegen die Detroit Red Wings. Durchaus richtungsweisende Spiele für die Blue Jackets.