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Blue Jackets klettern nach oben

Die Columbus Blue Jackets haben sich mit 7 Siegen in 9 Spielen auf einen Wild Card Platz nach vorne gearbeitet

von Alexander Gammel / NHL.com/de Autor

In der Saison 2017-18 wird die NHL durch ein Team aus Las Vegas auf 31 Mannschaften aufgestockt. Es wird das erste Mal seit dem Jahr 2000 sein, dass die Anzahl der Vereine in der NHL erhöht wird. Damals, vor 16 Jahren, stießen die Minnesota Wild und die Columbus Blue Jackets als 29. und 30. Teilnehmer am Ligaspielbetrieb zur stärksten Liga der Welt.

Dabei ist es ganz normal, dass die neuen Teams eine Weile brauchen, um in der Liga anzukommen und sich als konkurrenzfähige Mitstreiter im Wettbewerb zu etablieren. Eine Saison vor der Erweiterung durch Minnesota und Columbus kamen die Atlanta Thrashers in die Liga, die in ihrer achten Saison zum ersten Mal in die Playoffs kamen, sowie ein weiteres Jahr zuvor die Nashville Predators, die sechs Jahre brauchten.

Seit ihrer Debütsaison, werden die Blue Jackets von den Wild in den Schatten gestellt. Während die Wild bereits in ihrer dritten Saison im Conference Finale landeten und seitdem in der Hälfte der Saisons die Playoffs erreichten, brauchte Columbus neun Jahre für die erste Teilnahme und qualifizierte sich in der Vereinsgeschichte nur zwei Mal. Sie schieden beide Male in der ersten Runde aus.

Doch das soll sich dieses Jahr ändern und das Team zeigt bisher, dass es entschlossen ist großes zu erreichen. Zwar legten sie mit fünf Punkten aus sechs Spielen nicht gerade einen überragenden Start hin, doch mit sieben siegen und 15 von 18 möglichen Punkten aus den letzten neun Spielen, gehören sie derzeit zu den stärksten Teams der Liga. Mit sieben Heimsiegen in Folge stellten sie Außerdem einen Vereinsrekord auf.

Video: STL@CBJ: Werenski trifft mit mächtigem Schuss im 3.

Woher kommt diese Stärke, dieses Selbstvertrauen? Immerhin sind 11 ihrer Spieler höchstens 23 Jahre alt. Der jüngste, Zach Werenski, wurde im Sommer erst 19. Doch die jungen Spieler lassen sich nicht einschüchtern, nicht umsonst sind unter den fünf Topscorern der Blue Jackets mit Werenski und Alexander Wennberg zwei der drei jüngsten Spieler und mit Josh Anderson ist ein weiteres der jungen Talente unter den besten Torschützen.

Mitspieler Nick Foligno sagte über Werenski: "Ich glaube nicht, dass er sein volles Potential kennt. Das ist aufregend. Er kommt jeden Tag mit der richtigen Einstellung zur Arbeit."

Die Blue Jackets befinden sich was die Offensive angeht zwar im oberen Drittel der Liga, doch 10 ihrer 51 Tore erzielten sie in einem einzigen Spiel. Am 4. November schickten sie die Montreal Canadiens, die bis dahin kaum zu schlagen schienen, mit einem vernichtenden 10-0 nach Hause, ein weiterer Vereinsrekord, den sie dieses Jahr aufstellen konnten.

Aber ihre wahre Stärke liegt nicht im Angriff, sondern am anderen Ende des Eises. Mit nur 35 Gegentoren liegen sie auf Rang drei der NHL. Daran hat vor allem einer großen Anteil: Sergei Bobrovsky. Der 28-jährige Torwart, der 2013 die Vezina Trophy als bester Torhüter der NHL gewann, wird seinem Ruf auch diese Saison wieder gerecht. Er stand bei allen neun Siegen im Tor, weist durchweg gute Statistiken in allen Bereichen auf und blieb bisher bereits drei Mal in dieser Saison ohne Gegentor, obwohl kaum ein Team mehr Torschüsse zulässt, als die Blue Jackets, sicherlich ein Bereich, an dem man noch Arbeiten könnte.

"Es ist schön, viele Pucks im Netz zappeln zu sehen", sagte Stürmer Brandon Dubinsky, nach dem 8-4 Sieg gegen die St. Louis Blues, "aber wir müssen weiter an unserer Abwehr arbeiten. Wenn wir das beides kombinieren können, gefällt mir unser Team und dann können wir wirklich gefährlich sein."

Doch es funktioniert. Ein weiterer Grund dafür sind wohl auch die Special Teams. Columbus zeigt eine solide Unterzahl (84,8%) und kann sich damit im oberen Drittel der Liga festsetzen. Noch bei weitem stärker ist das Powerplay. In diesem Bereich führen sie die gesamte NHL mit beeindruckenden 29,3 % an, was ihnen bisher 12 Tore in Überzahl einbrachte.

Auch wenn vielleicht nicht alles perfekt läuft und hier und da noch Raum für Verbesserungen ist, kann Cheftrainer John Tortorella mit seinem Team sehr zufrieden sein. Der Schlussmann gehört zu den besten der Liga, die Special Teams liegen deutlich über dem Durchschnitt der Liga und die jungen Spieler beeindrucken Spiel für Spiel. Das Team steigerte sich seit Saisonbeginn deutlich und ist auf einem guten Kurs. Auch wenn die Saison noch lang ist, so muss den Fans in Ohio die Tendenz ihrer Blue Jackets doch gefallen, sind sie doch so stark wie lange nicht.

Derzeit liegt Columbus auf Platz acht der Eastern Conference, dem zweiten Wild Card Platz, was am Ende der Saison die dritte Playoffteilnahme ihrer Geschichte bedeuten würde. Trotzdem geben sie sich damit natürlich nicht zufrieden, das zeigt das Team Abend für Abend. Mit der Leistung, die sie derzeit zeigen, ist auch mehr drin, als nur die Wild Card und vielleicht, ja vielleicht können sie sich am Ende nicht nur für den Kampf um den Stanley Cup qualifizieren, sondern Geschichte schreiben und zum ersten Mal eine Playoffserie für sich entscheiden.

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