Fredrik_Claesson

Vergangene Saison standen im Durchschnitt drei schwedische Eishockeycracks im Kader eines NHL-Teams. Seit der Jahrtausendwende hat sich die Anzahl der Spieler aus der skandinavischen Eishockeynation von 46 auf 91 mehr als verdoppelt. Vier von ihnen schlossen die Spielzeit 2016/17 als punktbester Scorer ihrer Mannschaft ab und vier führten eine Mannschaft als Teamkapitän an. Erik Karlsson von den Ottawa Senators und Henrik Zetterberg von den Detroit Red Wings sind in beiden Kategorien vertreten.

Mit Verteidiger Fredrik Claesson steht ein Teamkollege des zweifachen Norris Trophy Gewinners Karlsson noch ganz am Anfang seiner NHL-Karriere. Claesson, der von den Senators beim NHL Draft 2011 in der fünften Runde an insgesamt 126. Stelle ausgewählt wurde, gelang im letzten Jahr der Sprung in den Stammkader der Hauptstädter. Der 24-Jährige war auch bei 14 von 19 Partien der Senators in den Stanley Cup Playoffs 2017 im Einsatz.
"Ich habe vier Jahr in der AHL gespielt und bekam dann die Chance. Das war schon ein harter Ritt einmal im Kader zu stehen und dann wieder herausgenommen zu werden. Du denkst, dass du gut gespielt hast, doch beim nächsten Spiel sitzt du wieder draußen", erklärte Claesson gegenüber NHL.com International seine Situation.

Er war aber auch durchaus zufrieden mit dem Erreichten. "Das Einzige was einem bleibt ist hart zu arbeiten. Ich glaube schon, dass ich eine gute Saison absolviert habe. Ich kam auch zu einigen Scorerpunkten [3 Tore, 8 Assists in 33 Spielen] und ich durfte in den Playoffs ran. Ich bin ganz zufrieden mit der letzten Saison."
Die kommende Spielzeit soll noch mehr Höhepunkte für den jungen Verteidiger bereit halten. Da wäre zunächst einmal die SAP NHL Global Series 2017, im Rahmen der die Senators am 10. und 11. November im Ericsson Globe von Stockholm zweimal gegen die Colorado Avalanche antreten werden.
"Einmal die NHL erleben zu können ist eine tolle Sache für unsere [schwedischen] Jugendspieler. Auch meine Familie und Freunde werden einen Riesenspaß haben - vor allem meine Großeltern und Cousins, die nicht immer nach Ottawa reisen können", freut sich Claesson auf die Auftritte in seiner Heimat.
Gut einen Monat später, am 16. Dezember 2017, kommt es beim Scotiabank NHL 100 Classic im Lansdowne Park der kanadischen Hauptstadt zum Aufeinandertreffen zwischen den Senators und den Montreal Canadiens. Claesson fiebert diesem Event entgegen: "Ich habe bisher noch an keinem Freiluftspiel teilgenommen. Schon allein das ist fantastisch. Diese Veranstaltung wird großartig. Es auch für die Stadt Ottawa, wo Eishockey einen so hohen Stellenwert hat, etwas Besonderes." Durch den Gegner bekommt die Partie eine besondere Brisanz. "Es ist ein bisschen wie Djurgarden gegen AIK, doch diesmal unter anderen Bedingungen. Es ist immer spannend, wenn sie uns besuchen oder wenn wir bei ihnen [in Montreal] antreten. Diese Begegnungen nehmen meistens einen großartigen Verlauf."

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Claesson wäre es zu gönnen, wenn er an diesen beiden Veranstaltungen aktiv teilnehmen dürfte - vielleicht sogar an der Seite seines Mannschaftskapitäns in der ersten Defensivformation. "Das wäre richtig klasse. Er ist der beste Verteidiger in der Welt. Wir haben schon einmal zusammengespielt und er hat mir gesagt, dass er gerne mit mir spielt." Die beiden Landsleute verstehen sich auch privat recht gut. "Wir unternehmen bei den Auswärtstouren und in Ottawa viel gemeinsam. Er hat mir hier in Ottawa sehr viel geholfen. Er ist ein großartiger Kerl."
Claessons persönliche Ziele für die anstehende Saison sind bescheiden. Sie sollten doch in Erfüllung gehen: "Ich möchte einen Stammplatz bekommen und so viele Spiele wie möglich bestreiten. Ich möchte den nächsten Schritt in meiner Entwicklung machen und allen zeigen, dass ich in der Lage bin 18 bis 20 Minuten pro Spiel auf dem Eis zu stehen. Am Ende der kommenden Spielzeit möchte ich unter den Top 4 Verteidigern sein. Das wäre überragend."