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Christian Ehrhoffs Zeit in der NHL ist wohl zu Ende

Nachdem er ein Engagement in Boston abgelehnt hat steht der Verteidiger vor einer Rückkehr nach Europa

von Robin Patzwaldt @RobinPatzwaldt / NHL.com/de Autor

Nach starken Leistungen beim World Cup of Hockey 2016 zuletzt, und einem danach vereinbarten Probetzraining für die NHL-Francise der Boston Bruins mehrten sich die Hoffnungen Christian Ehrhoff vielleicht doch noch ein weiteres Jahr in der NHL erleben zu können.

Doch die Entwicklungen der letzten Stunden lassen diese Wunschvorstellung vieler deutscher Eishockeyfans unwahrscheinlich erscheinen. Vieles deutet darauf hin, dass man den Verteidiger aus Krefeld zukünftig nicht mehr im Wettstreit mit den allerbesten ihrer Zunft wird bestaunen können.

In der DEL hofft man hingegen aktuell, fast möchte man meinen 'natürlich', noch auf eine Rückkehr des Nationalspielers. Ehrhoff selber sagt, dass er sich mit einer Entscheidung noch Zeit lassen will.

"Meine Ehefrau und die Kinder verbringen gerade die Schulferien in Holland. Dort werde ich nach meiner Ankunft erstmal hinfahren und dann alles in Ruhe mit meiner Familie besprechen", wird der 34-Jährige auf der DEL-Homepage zitiert.

Bei den Boston Bruins hatte der Verteidiger in den vergangenen eineinhalb Wochen noch ein mit vielen Hoffnungen verbundenes Probetraining absolviert. Weil man ihm beim mehrfachen Stanley-Cup-Sieger aber letztendlich dann doch wohl keinen Platz unter den Top 6 auf seiner Position garantieren konnte bzw. wollte, lehnte Ehrhoff ein Vertragsangebot dort offenbar von sich aus ab.

Der gebürtige Moerser dürfte aber vermutlich alternativ ohnehin auch zahlreiche Karriere-Optionen in Europa haben. Man muss sich um seinen Verbleib also wohl keine größeren Sorgen machen. Nur auf dem Top-Level der NHL, da droht ihm aktuell das Karriereende.

Insgesamt bestritt Ehrhoff in 13 NHL-Jahren 862 Partien, erzielte dabei 81 Tore. Mit den Vancouver Canucks erreichte er 2011 sogar das Stanley Cup-Finale. Dort verlor er allerdings ausgerechnet gegen seinen Landsmann Dennis Seidenberg, der am Ende beim Kampf um den großen Silberling die Oberhand behielt. In der vergangenen Saison war Ehrhoff dann für die Los Angeles Kings und die Chicago Blackhawks in der NHL aktiv. Hier deuteten sich seine sportlichen Probleme bereits an. Ehrhoff trat immer seltener in Erscheinung. Am Saisonende stand er dann ohne Vertrag in der NHL da. Auch sein beherzter Auftritt beim World Cup of Hockey 2016 scheint ihm nun nicht entscheidend weitergeholfen zu haben. Und ins Farmteam der Bruins, das wollte sich Ehrhoff offenbar dann doch nicht mehr 'antun'.

"Sie haben mir gesagt, dass ich im Moment als siebter Verteidiger die Saison anfangen würde, da sie jungen Spielern Eiszeit geben möchten", sagte er im Gespräch mit der Rheinischen Post. "Im Moment sieht es so aus, dass meine NHL-Karriere vorbei ist".

Sein NHL-Debüt feierte Ehrhoff übrigens am 9. Oktober 2003 noch im Trikot der San Jose Sharks. Sportlicher Höhepunkt war dann wohl das besagte SC-Finale 2011 mit Vancouver gegen Boston. Buffalo, Pittsburgh, Los Angeles und Chicago waren seither weitere Stationen für den Krefelder. Der Erfolg ging dabei im Laufe der Zeit jedoch nach und nach zurück. Entweder passte es sportlich einfach nicht, oder das Verletzungspech schlug wieder einmal zu. Die Bruins waren für Ehrhoff nun ein letzter Versuch die Zeit in der NHL zu verlängern. Doch es reichte offensichtlich einfach nicht mehr für den angestrebten Platz als Top-Verteidiger. "Ich bin froh, dass ich nun Gewissheit habe, freue mich auf daheim, auf meine Familie", sagt Ehrhoff dazu weiter der RP aus Düsseldorf.

Wo wir ihn demnächst wieder auf dem Eis sehen werden, dass muss also zunächst einmal noch abgewartet werden.

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