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Wenn der Gegner sich mit einem Augenzwinkern schon öffentlich wünscht, dass ein gegnerischer Spieler an diesem Tage vielleicht doch besser krank gewesen wäre, damit nicht am Spiel hätte teilnehmen können, wie im Falle von Claude Giroux nun gestern geschehen, als dieser über Carey Price, den Torhüter der Montreal Canadiens nämlich sagte "Ich wünschte er (Price) hätte heute Abend wieder die Grippe gehabt. Aber das war nicht der Fall", dann ist das, wenn es auch etwas missgünstig klingen mag, streng genommen ja doch die höchste Form des Kompliments im Sport.

Und am Ende standen beim 3:1 seines Teams gegen die Philadelphia Flyers diesmal tatsächlich auch wieder beeindruckende 31 Rettungstaten für den Goalie zu Buche, darunter einige spektakuläre Saves. Price ist aktuell abermals ein entscheidender Bestandteil am Erfolg der Canadiens, die mit aktuell 11 Punkten aus sechs Spielen das letzte NHL-Team sind, welches in der regulären Spielzeit noch ungeschlagen ist.
Price gewann somit auch das dritte Spiel in Serie in dem er wieder im Kasten der Kanadier stand.
Damit beseitigt er aktuell auch eindrucksvoll durchaus zunächst noch vorhandene Zweifel an seiner Fitness, nachdem er über weite Phasen der Vorsaison ja bekanntlich komplett ausfiel.
Sein guter Auftritt beim World Cup of Hockey im September weckten dann Hoffnungen auf eine Rückkehr zur Form vergangener Tage. Diese bestätigen sich nun.

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Für die Canadiens war es schon der vierte Sieg in Folge. Somit lösen die Montreal Canadiens aktuell auch die überraschend stark gestarteten Edmonton Oilers als bestes Team der NHL ab. Trainer Michel Therrien konnte nach dem Erfolg mit allen Beteiligten ebenfalls entsprechend zufrieden sein.
Carey Price, der im NHL Entry Draft 2005 an insgesamt fünfter Position von den Canadiens ausgewählt wurde, steht seit der NHL-Saison 2007/08 im Kader der Canadiens de Montréal und war dort zunächst zeitweise Ersatztorhüter hinter Cristobal Huet und Jaroslav Halak, bevor er dann im Jahre 2010 zum Stammtorhüter der Mannschaft aufstieg.
Der endgültige große sportliche Durchbruch in der NHL, der ihn zu einem der Superstars der Szene machte, gelang ihm jedoch erst in der Saison 2014/15, als er letztendlich auch entsprechend mit der Hart Memorial Trophy, dem Ted Lindsay Award, der Vezina Trophy sowie der William M. Jennings Trophy ausgezeichnet wurde.
Als mitentscheidend für seinen großen Leistungssprung gab Price schon kürzlich beim World Cup an, dass der Konkurrenzkampf mit Halak ihn damals entscheidend gepuscht habe.

"Das hat mich ein Stück weit wachsen lassen" sagt Price heute im Rückblick über diese Zeit in seiner Karriere. "Ich war damals noch sehr jung, meine Karriere stand noch ganz am Anfang. Jetzt bin ich erwachsener geworden."
Der Motivationsschub von damals, als Price kurzzeitig sogar dachte die Canadiens würden ihn statt später dann Halak an ein anderes Team abgeben, der zahlt sich heute für ihn aus. "Ich entschied damals für mich, dass, egal wie die Entscheidung fallen würde, es nicht an mir liegen dürfe" erinnert er sich heute rückblickend. "Daher habe ich in dieser Phase alles in meine Arbeit eingebracht was ich konnte."
Und auch das jüngste Kräftemessen mit seinem alten Torhüterkollegen, der für das Team Europa im Finale gegen ihn antrat, scheint Price nun abermals in Topform gebracht zu haben.
Das große indirekte Kompliment von Giroux, der ihn sich ihn im Spiel gegen die Flyers lieber erkrankt gewünscht hatte bestätigt das eindrucksvoll. Der Top-Torhüter vergangener Jahre ist endgültig wieder da!