Bestenliste: Capitals sind erster Erster
Washington liegt beim ersten Power Ranking der Saison 2016/17 auf dem ersten Platz
von Bernd Rösch / NHL.com/de Chefautor
Die Bestenliste ist das wöchentliche Teamranking von NHL.com/de. Es spiegelt nicht immer den aktuellen Tabellenstand wieder und ist eher auf eine langfristige Sicht angelegt. Statistiken und Teambilanzen beinhalten die Spiele von Donnerstag auf Freitag.
Die Zeit der Spekulationen ist vorbei. Seit 1 1/2 Wochen heißt es für die 30 Teams in der NHL sich zu beweisen. Die noch junge Saison hatte auch schon einige Überraschungen parat. Wer hätte gedacht, dass zu diesem Zeitpunkt die Vancouver Canucks und die Edmonton Oilers nach vier bzw. fünf Spieltagen als einzige Mannschaften der Liga vier Siege eingefahren haben, dass die Colorado Avalanche und die Minnesota Wild vor den in der Central Division favorisierten Teams aus Chicago, Dallas und Nashville liegen werden oder die Ottawa Senators mit 17 Treffern die meisten Tore in der Eastern Conference erzielen konnten? Alle hier genannten vermeintlichen Außenseiter tauchen noch nicht unter den Top 10 in dieser Bestenliste auf, was sich aber, sollten sie in den kommenden Wochen ihren starken Saisonstart bestätigen können, schnell ändern kann.
1. Washington Capitals (3-0-1, Vorwoche: -)
Das Auftaktprogramm der Capitals hatte es richtig in sich. Gleich im ersten Saisonspiel trafen sie auf die Pittsburgh Penguins, denen sie sich erst nach Penaltyschießen geschlagen geben mussten (2-3 SO). Anschließend gab sich der Presidents' Trophy Gewinner der Saison 2015/16 keine Blöße mehr. Die New York Islanders (1-2) und die Avalanche (0-3) wurden im heimischen Verizon Center bezwungen und auch beim Gastauftritt gegen die Florida Panthers (4-2) reichte es zu einem doppelten Punktgewinn. Linksaußen Marcus Johansson liegt mit einem Tor und drei Vorlagen in der Scorerwertung der Capitals ganz vorne, gefolgt von Alex Ovechkin, Nicklas Backstrom und Verteidiger Matt Niskanen mit jeweils drei Zählern.
Die New York Rangers kommen als Nächster zu Besuch in die US-Hauptstadt und anschließend geben sich die Capitals die Ehre in der neu erbauten Arena der Oilers.
2. Tampa Bay Lightning (3-1-0, Vorwoche: -)
Zum Auftakt der neuen Saison durften die Lightning gleich viermal zuhause antreten und erwischten mit drei Siegen gegen die Detroit Red Wings (6-4), New Jersey Devils (3-2) und Florida Panthers (4-3 SO) einen Saisonstart nach Maß. Am Donnerstag war es dann vorbei mit der blütenweißen Weste der Lightning. Die Avalanche gaben sich die Ehre und entführten überraschend mit 4-0 Toren beide Punkte aus Tampa. Alex Killorn, Steven Stamkos und Jonathan Drouin führen mit jeweils vier Scorerpunkten die teaminterne Scorerwertung an. Tampas bester Verteidiger ist Victor Hedman mit drei Assists und einem +/-Wert von +2.
In den nächsten sieben Tagen geht es für die Lightning auf Tour in den Osten Kanadas, nach Ottawa, Toronto und Montreal.
Video: NJD@TBL: Stamkos schießt sein erstes Saisontor
3. St. Louis Blues (3-1-1, Vorwoche: -)
Die Blues legten mit drei doppelten Punktgewinnen bei den Chicago Blackhawks (5-2) und zuhause gegen die Minnesota Wild (3-2) und New York Rangers (3-2) einen souveränen Saisonstart hin, mussten sich dann aber im Westen Kanadas den bisherigen Überraschungsteams aus Vancouver (1-2 OT) und Edmonton (1-3) geschlagen geben. St. Louis' torgefährlichster Mann ist Vladimir Tarasenko mit vier Treffern. Der 24-jährige Rechtsaußen führt auch mit sechs Scorerpunkten zusammen mit Paul Stastny die Scorerwertung der Blues vor Alexander Steen mit fünf Zählern an.
St. Louis tritt kommende Woche zweimal gegen die Calgary Flames an und am nächsten Donnerstag gibt es Besuch aus Detroit.
4. Pittsburgh Penguins (3-1-1, Vorwoche: -)
Wie nicht anders zu erwarten, findet sich auch der amtierende Stanley Cup Champion aus Pittsburgh gleich zu Saisonbeginn in den oberen Tabellenregionen der Eastern Conference wieder. Das Spitzenspiel gegen die Capitals konnten die Penguins auch ohne ihren verletzten Teamkapitän Sidney Crosby mit 3-2 nach Penaltyschießen für sich entscheiden. In den Heimpartien gegen die Anaheim Ducks (3-2) und San Jose Sharks (3-2) genügten den Penguins wiederum drei Treffer zum Sieg, gegen die Avalanche (3-4 OT) reichten sie dagegen nur zu einem Punktgewinn. Wenn man überhaupt nicht ins Schwarze trifft, wie beim Gastauftritt in Montreal (0-4), dann springt auch nur äußerst selten ein Zähler heraus. Center Evgeni Malkin liegt in Abwesenheit von Crosby mit fünf Zählern in der Scorerwertung ganz vorne. Patric Hornqvist und Matt Cullen haben es bisher auf vier Punkte gebracht.
Am Wochenende treten die Penguins in Nashville an, anschließend bestreiten sie zwei Heimpartien gegen die Panthers und Islanders.
5. San Jose Sharks (3-2-0, Vorwoche: -)
Die Sharks starteten mit einem Heimsieg über die Los Angeles Kings (2-1) in die neue Saison. Ihre anschließende Auswärtstour an der Ostküste verlief mit wechselndem Erfolg: Bei den Columbus Blue Jackets und den Islanders konnten sie jeweils mit einem 3-2 Sieg das Eis verlassen, doch gegen die Penguins (2-3) und Rangers (4-7) setzte es Niederlagen. Verteidiger Brent Burns ist mit bisher drei Treffern und sechs Assists San Joses bester Torschütze, bester Vorbereiter und bester Scorer in Personalunion. Erfolgreichster Stürmer der Sharks ist Joe Pavelski mit zwei Toren und fünf Vorlagen.
Ihre nächste Auswärtspartie bestreiten die Sharks am Samstag in Detroit, bevor sie in heimischen Gefilden die Ducks und Blue Jackets empfangen.
Video: SJS@PIT: Marleau, Couture im Zusammenspiel
6. Montreal Canadiens (3-0-1, Vorwoche: -)
Die Canadiens konnten bisher in jeder ihrer vier Partien punkten, gegen die Sabres (4-1), Penguins (4-0) und Coyotes (5-2) sogar doppelt. Nur bei ihrem Divisionsrivalen aus Ottawa setzte es mit 3-4 Toren eine Niederlage nach Penaltyschießen. Die Frankokanadier glänzen momentan durch ihre Ausgeglichenheit im Kader. Elf ihrer Spieler konnten sich bereits als Torschützen auszeichnen und fünf davon schon zweifach. Neuzugang Verteidiger Shea Weber zeigt keinerlei Anpassungsschwierigkeiten in seiner neuen Heimat. Er weist zusammen mit seinem Verteidigerkollegen Nathan Beaulieu den besten +/-Wert aller Canadiens aus (+6).
Auf die Canadiens wartet eine intensive Arbeitswoche mit vier Partien gegen die Bruins, Flyers, Islanders und Lightning.
7. Chicago Blackhawks (2-2-0, Vorwoche: -)
Nach den zwei Auftaktniederlagen gegen die Blues (2-5) und bei den Predators (2-3) befürchtete schon manch ein Fan, dass sich die guten Zeiten der Blackhawks langsam dem Ende nähern. Chicago hat jedoch schnell wieder in die Erfolgsspur gefunden und zwei eindrucksvolle Heimsiege, mit insgesamt zwölf geschossenen Toren, gegen die Predators (5-2) und Flyers (7-4) eingefahren. Rechtsaußen Patrick Kane liegt mit sechs Zählern in der Punktewertung der Blackhawks wieder ganz vorne und Linksaußen Richard Panik hat schon vier Tore und einen Assist auf seinem Konto.
Seine Erfolgsfahrt möchte Chicago in den drei Aufeinandertreffen mit den Blue Jackets, Maple Leafs und Flames fortsetzen.
8. Dallas Stars (2-1-1, Vorwoche: -)
Nachdem sie die vergangene Saison als punktbestes Team der Western Conference abgeschlossen hatten, gab es hohe Erwartungen an die Stars. Doch in der NHL sind Siege keine Selbstläufer - gegen kein Team. In Denver unterlag man Colorado mit 5-6 Toren und zuhause gegen die bis dahin noch sieglosen Kings (3-4 OT) reichte es für Dallas nur zu einem Zähler. Die Stars hatten am Ende ihrer Begegnungen mit den Ducks (4-2) und Predators (2-1) einen Grund zum Feiern. In der Scorerwertung der Stars liegen mit Tyler Seguin (2 Tore, 3 Assists) und Jamie Benn (2T, 2A) die üblichen Verdächtigen ganz vorne. Auch der 22-jährige Center Devin Shore konnte schon vier Punkte (1T, 3A) sammeln.
Als nächstes trifft Dallas zuhause auf die Blue Jackets, anschließend treten sie zweimal gegen die Jets an.
Video: DAL@COL: Seguin trifft im Powerplay vom Slot
9. Boston Bruins (3-1-0, Vorwoche: -)
Die Bruins waren vor Saisonbeginn eine der großen Unbekannten. Der Saisonstart ist ihnen ganz gut geglückt, obwohl sie dreimal auf fremdem Terrain antreten mussten. Nur die Maple Leafs (1-4) waren in der Lage sich gegen Boston zu behaupten. Die Blue Jackets (6-3), Winnipeg Jets (4-1) und New Jersey Devils (2-1) mussten gegen die Braunbären den Kürzeren ziehen. Bruins Stürmer Brad Marchand teilt sich mit neun Punkten sogar den ersten Platz in der ligaweiten Scorerwertung. Der 20-jährige Tscheche David Pastrnak konnte bereits vier Treffer markieren und liegt mit sieben Scorerpunkten teamintern auf dem zweiten Rang.
Für die Bruins geht die Saison mit zwei Heimpartien gegen Montral und Minnesota sowie einem Auswärtsauftritt im MSG gegen die Rangers weiter.
10. New York Rangers (2-2-0, Vorwoche: -)
Noch konnten die Rangers keine zwei Siege in Folge einfahren. Ihr bisheriger Saisonverlauf erinnert ein bisschen an eine Achterbahnfahrt. Gegen die Islanders (5-3) und Sharks (7-4) trafen die Rangers gleich zwölfmal, doch in den Aufeinandertreffen mit den Blues (2-3) und Red Wings (1-2) reichte es nur zu drei Toren. In allen vier Partien konnte New Yorks Außenstürmer Chris Kreider punkten. Seine Ausbeute betrug drei Tore und vier Assists. Center Mika Zibanejad war an fünf Toren der Rangers beteiligt, wovon er zwei selbst erzielte.
In den kommenden Partien, bei den Capitals sowie zuhause gegen die Coyotes und Bruins, möchten die Rangers endlich mehrmals hintereinander gewinnen.
Die Verfolger: Los Angeles Kings, Edmonton Oilers, Vancouver Canucks, Ottawa Senators, Colorado Avalanche
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