Cale Makar #8 of the Colorado Avalanche celebrates a goal during the second period against the Columbus Blue Jackets at Nationwide Arena on October 16, 2025 in Columbus, Ohio. (Photo by Jason Mowry/Getty Images)

Wie eine Lawine unaufhaltsam den Abhang herunterrollt, so ist auch die Colorado Avalanche in die Saison 2025/26 gestartet: Das Team aus Denver hat in jedem Spiel gepunktet (4-0-1), sammelte mit neun Zählern bislang die meisten Punkte in absoluten Zahlen und hat mit +8 die zweitbeste Tordifferenz (17:9 Treffer) sowie mit 90 Prozent die zweitbeste Punkte-Quote pro Partie. Am Donnerstagabend gelang der vierte Saisonsieg mit einem 4:1 bei den Columbus Blue Jackets. Dabei war Offensivverteidiger Cale Makar einmal mehr eine Attraktion. In seinem 400. NHL-Spiel steuerte der 26-jährige Kanadier ein Tor und einen Assist bei (1-1-2, drei Torschüsse, ein Block, +2, 23:19 Minuten Eiszeit).

COL@CBJ: Makar trifft hoch im zweiten Drittel

Eine Attraktion an der blauen Linie

Makar bei der Arbeit zuzusehen ist meistens schon das Eintrittsgeld wert. Aktuell spielt der mobile und pfeilschnelle Rechtsschütze seine siebte NHL-Saison. Gleich in seinem ersten Jahr gewann er die Calder Trophy für den besten Rookie der Saison, in den folgenden fünf Spielzeiten war er unter den drei Finalisten für die Norris Trophy, die an den besten Verteidiger verliehen wird. Zweimal konnte er diesen prestigeträchtigen Pokal schon gewinnen (2021/22 und 2024/25). Hinzu kommt der Stanley Cup Sieg 2022, bei dem er auch noch als Playoff-MVP mit der Conn Symthe Trophy ausgezeichnet wurde. Am Donnerstag absolvierte Makar sein 400. NHL-Spiel.

„Das ist so schnell passiert“, sagte der Abwehrmann hinterher. „Es ist keine niedrige Zahl, aber auch noch keine hohe Zahl. Da kommen hoffentlich noch mehrere dazu. Unsere Jungs werden mir alle dabei helfen, dass noch mehr dazukommen. Das wird Spaß machen.“

Spaß macht Makar allen voran den Avalanche-Fans: Wenn man in die ersten 400 Spielen eines Verteidigers in der NHL-Geschichte blickt, dann rangiert er auf Rang eins in Sachen Siegtreffer (25), ist Dritter bei Punkten (435) und steht auf einem geteilten fünften Platz bei Toren (118).

Beim Auswärtssieg bei den Blue Jackets erzielte er den wichtigen Ausgleichstreffer zum 1:1. Martin Necas verteilte den Puck von hinter dem Tor zentral in den High-Slot, wo Makar genau Maß nahm und die Scheibe durch den Verkehr hindurch mit einem satten Handgelenksschuss in den rechten Winkel jagte (31.).

„Er hat ein wichtiges Tor erzielt. Wenn er in diesen Bereichen zum Schuss kommt, dann ist er meistens drin“, sagte Colorados Trainer Jared Bednar und verteilte ein Sonderlob an den Jubilar: „Er hatte einen tollen Abend, er war richtig gut. Es fing schon bei seinem Aufbauspiel an: Unter Druck und bei vollem Kontakt von ihren Forecheckern, war er in der Lage, sich da rauszuwinden. Er hat seine Beine bewegt, sein Tempo genutzt und unsere Angriffe unterstützt.“

Zwei Abfälscher bringen die Avalanche in Führung

Dass die Avalanche etwas mehr als die Hälfte des Spiels brauchte, um auf die Anzeigetafel zu kommen, war überraschend, denn schon im ersten Durchgang hatte sie mit 12:7 Torschüssen dominiert, war 96 Sekunden nach Beginn des zweiten Drittels aber durch Ivan Provorov in Rückstand geraten (22.).

„Wir haben einfach nicht nachgelassen. Auch im ersten Drittel hatten wir gut gespielt und uns Chancen erarbeitet, die aber einfach nicht reingegangen sind“, so Makar. „Wir haben schon früh in dieser Saison eine gewisse Widerstandsfähigkeit in unserer Mannschaft entwickelt und sind in der Lage, immer Tore zu schießen.“

Nach einem starken Mittelabschnitt mit 14:7 Torschüssen führte Colorado mit 3:1. „Mir hat unser Spiel von Anfang an gefallen. Ab dem zweiten Drittel haben wir dann die Kontrolle übernommen“, analysierte Kapitän Gabriel Landeskog.

Nachdem Makar den Bann gebrochen hatte, besorgte Brock Nelson die Führung, als er einen Schusspass von Brent Burns unhaltbar abfälschte (32.). „Ein guter Job von Burns, der so lange gewartet hat, bis ich in der Schussbahn war“, gab Nelson die Komplimente an den Vorarbeiter weiter. Der nächste Abfälscher brachte das 3:1, denn Valeri Nichushkin lenkte einen Schuss von Sam Malinski ins Ziel (40.).

„Mir hat unser Spiel gefallen, am besten war es im zweiten Drittel“, so Bednar. „Wir waren diszipliniert, haben gut gearbeitet, defensiv mit einem guten Bewusstsein gespielt, haben ein paar gute Schläger gespielt und vor unserem Tor ziemlich gut aufgeräumt. Sie sind offensiv eine gefährliche Mannschaft, egal ob bei Konterangriffen oder in der Offensivzone. Wir haben aber einen guten Job gemacht, diese Bereiche über weite Strecken des Spiels zu kontrollieren. Das war eine richtig gute Leistung von uns heute.“

Den Schlusspunkt setzte Doppelpacker Nichushkin im dritten Drittel mit einem Empty-Net-Treffer (59.), den Makar mit vorbereitete.

„Wir haben wieder ein komplettes Spiel gezeigt“, war Torwart Scott Wedgewood (22 Saves, 95,7 Prozent Fangquote) zufrieden. „Wir sind zunächst in Rückstand geraten, was lange nicht passiert ist, und haben ziemlich gut darauf reagiert. Im dritten Drittel haben wir ihnen kaum Chancen mehr gelassen.“

Colorados starker Saisonstart

Colorado (4-0-1) ist neben den noch ungeschlagenen Carolina Hurricanes (4-0-0), Vegas Golden Knights (3-0-2) und dem Seattle Kraken (2-0-2) eine von vier Mannschaften, die in jedem Spiel Punkte einfahren konnten.

Mit Necas (3-6-9; 1,8), Nathan MacKinnon (4-4-8; 1,6) und Makar (2-5-7; 1,4) hat die Avalanche drei Spieler mit einem Schnitt von mindestens 1,4 Punkten pro Partie und ist angesichts von durchschnittlich 3,4 Toren pro Spiel ein gewohnt starkes Powerhouse in der Offensive. Viel beeindruckender ist aber die Stabilität in der Defensive, die mit 1,6 Gegentoren/Spiel die zweitbeste der Liga ist. Zusammen ergibt das eine brandgefährliche Mischung, die sich in einem starken Saisonstart widerspiegelt.

Der nächste Härtetest wartet in Denver auf die Jungs in Burgunderrot: Mit den Boston Bruins (3-2-0) gilt es am Samstag (9 p.m. EDT; Sonntag, 3 Uhr MESZ) einen Gegner zu knacken, der vom deutschen Trainer Marco Sturm eine sehr gute Defensivstruktur verpasst bekommen hat. Wohl dem, der eine Waffe wie Cale Makar an der blauen Linie hat…

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