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Am Dienstag ließ eine Bekanntmachung der NHL die Herzen von Fans auf der ganzen Welt höherschlagen. Die Liga stellte einen Plan zur Fortsetzung des Spielbetriebs und zur Einleitung der Stanley Cup Playoffs vor. Dabei gilt die reguläre Saison als beendet. Die vier besten Teams aus dem Osten und dem Westen sind für die Stanley Cup Playoffs qualifiziert, weitere acht Teams pro Conference treten paarweise gegeneinander an, um die restlichen Plätze auszuspielen. Die NHL hatte zuvor am 12. März die Saison aufgrund der Coronavirus-Pandemie unterbrochen.

Keine zwei Stunden nach der Bekanntmachung stellten sich NHL-Commissioner Gary Bettman und Deputy Commissioner Bill Daly in einer Videokonferenz den Fragen der Presse und machten dabei klar, dass die Wiederaufnahme des Spielbetriebs einige Herausforderungen mit sich bringt, aber auch Chancen.

"Heute war ein wichtiger Tag für den Sport und die NHL in dieser nicht einfachen Zeit", erklärte Commissioner Bettman zur Eröffnung der Fragerunde. "Wir hoffen, dass es ein Schritt in Richtung Normalität wird. Gesundheit und Sicherheit stehen weiterhin an erster Stelle. Wir denken, dass wir gut mit der NHL Players' Association zusammengearbeitet haben, um einen Rahmen zu schaffen, der fair ist und für spannende Playoffs sorgen wird. Natürlich gibt es noch viel zu erledigen, aber das war ein wichtiger Schritt."

NHL verkündet Rückkehr zum Spielbetrieb

Aufgrund der kaum vorhersehbaren Dynamik der Entwicklungen bezüglich Corona, sind aktuell weder die genauen Daten für die einzelnen Schritte bis zum ersten Spiel noch die Austragungsorte bekannt. Anfang Juni sollen Teams für freiwillige Trainingseinheiten wieder in ihre Hallen dürfen. In der ersten Juli-Hälfte könnten offizielle Trainingslager beginnen.

Klar ist: Es wird in zwei Städten gespielt, eine Stadt pro Conference. Welche Orte das sein werden, ist noch unklar und hängt von verschiedenen Faktoren ab, besonders der Entwicklung der Zahl an Infizierten und der rechtlichen Lage im Hinblick auf Quarantäne-Verordnungen und Einreisebeschränkungen. Als mögliche Austragungsorte genannt wurden Los Angeles, Minneapolis/St. Paul, Toronto, Vancouver, Las Vegas, Pittsburgh, Edmonton, Dallas, Columbus und Chicago.

Eine weitere Herausforderung wird die Überprüfung der Spieler und Mitarbeiter vor Ort auf Infektionen mit dem Coronavirus sein. Die NHL plant ein groß angelegtes Programm an regelmäßigen Tests, um einen Ausbruch zu verhindern.

"Unsere Hoffnung ist, dass hoffentlich alle 24 Teams in der Lage sein werden ihre Spieler zu testen, bevor die Trainingsanlagen wieder geöffnet werden", so Deputy Commissioner Daly. "Unser Protokoll für Phase zwei sieht mindestens zwei Tests pro Woche vor. In Phase vier, wenn wir an den Austragungsorten der Spiele sein werden, hat die Liga die Verantwortung für die Tests. Die Spieler werden dann jeden Abend getestet und die Ergebnisse sollen da sein, bevor sie am nächsten Morgen ihr Hotelzimmer verlassen."

"Wir könnten 25.000 bis 30.000 Test durchführen", fügte Commissioner Bettman hinzu. "Wenn man die Kosten durchrechnet, sprechen wir über Millionen Dollar."

Bereit für mehr magische Momente der NHL?

Die Führungsriege der Liga sieht in dem bevorstehenden Projekt jedoch nicht nur Herausforderungen, sondern auch Chancen für Verbesserungen in manchen Bereichen.

"Wir erwarten uns für die Fernsehübertragungen von den Spielen vor leeren Rängen einzigartige Möglichkeiten für innovative Übertragungen, die die Zuschauer so noch nicht gesehen haben. Wir werden die Fans an den Bildschirmen noch näher ans Geschehen bringen."

In der NHL schafft die aktuelle Lage ein starkes Bewusstsein für Veränderungen. In der Vergangenheit war immer wieder angeregt worden, den Beginn der regulären Saison zu verschieben. Allerdings wurde stets am traditionellen Start Anfang Oktober festgehalten. Das ist für die kommende Saison wohl kaum möglich. Diese soll aber in voller Länge gespielt werden, auch wenn sie vielleicht erst im November, Dezember, oder sogar Anfang Januar beginnen könnte, sagte Commissioner Bettman.

Wann und wo es genau weiter geht ist noch unklar, zumindest das Wie ist jetzt aber wenigstens bekannt und weckt Hoffnung auf Eishockey auf höchstem Niveau in naher Zukunft und auf ein kleines Stück Normalität. Für die Sieger der Stanley Cup Playoffs ist dieser Erfolg immer ein unvergessliches Ereignis, doch die diesjährigen Playoffs werden nicht nur den wenigen glücklichen Gewinnern für immer im Gedächtnis bleiben, sondern der gesamten Eishockeywelt.