BUF Peterka 4-2

JJ Peterka geht stark auf die 30 zu! Gemeint ist aber nicht das Alter des erst 22-jährigen Münchners, sondern seine imposante Torausbeute in der laufenden Saison. Beim 6:2-Heimsieg der Buffalo Sabres gegen die Washington Capitals am Dienstagabend im KeyBank Center markierte der deutsche Flügelstürmer seine Saisontreffer Nummer 27 und 28 und unterstrich mit einem Drei-Punkte-Spiel (2-1-3) einmal mehr seine steile Entwicklung in diesem Jahr.

Eine beeindruckende Entwicklung zum Top-Torjäger

Die NHL vergibt zwar keine Trophäe für den Spieler mit der besten Entwicklung. Wäre dem aber so, würde Peterka zu den Top-Favoriten zählen. Er traf in fünf seiner letzten sechs Spiele (7-1-8) und stellte in dieser Spielzeit mit 28 Toren, 21 Assist und 49 Scorerpunkten jeweils NHL-Karriere-Bestwerte auf.

Das ist insbesondere deshalb so beeindruckend, weil der Münchner erst seine zweite volle NHL-Saison spielt. 2021/22 hatte er das Jahr noch überwiegend in der AHL bei den Rochester Americans verbracht. Aktuell ist der Flügelstürmer Top-Torjäger bei den Sabres vor Größen wie Tage Thompson (27 Tore), Jeff Skinner (24 Tore) und Alex Tuch (20 Tore). Auch verzeichnete er die zweitmeisten Siegtreffer (nur Tuch hat mit acht mehr) und mit +11 den viertbesten Plus-Minus-Wert.

„Es geht um Details“, sagte Peterka nach dem jüngsten Doppelpack gegen Washington. „Ich positioniere mich besser in der Defensivzone, bekomme den Puck, komme schneller zurück und habe diese Arbeitseinstellung auch in der Offensivzone.“

Dem Deutschen fehlen nur noch zwei Treffer in sechs verbleibenden Partien, um die Schallmauer von 30 Saisontoren zu durchbrechen.

„Das wäre natürlich ziemlich cool“, so Peterka. „Aber im Moment will ich einfach nur spielen, Spiele gewinnen und versuchen, der Mannschaft so gut es geht zu helfen. Manchmal hast du diese Partien, in denen viel reingeht, manchmal auch nicht. Ich will also weiter dranbleiben und dem Team so gut es geht helfen.“

BUF@WSH: Peterka trifft doppelt und legt einmal auf

Große Ruhe und viel Selbstvertrauen

Beim Heimsieg gegen die Capitals drückte sich diese Hilfe mit drei Punkten (2-1-3) aus. Den Anfang machte Peterka mit einem Powerplay-Tor, als der 22-Jährige mit einer Bierruhe eines Veteranen den Puck an der rechten Grundlinie aufgabelte, nach innen zog und zum 2:1 einschob (17.).

Mitt des zweiten Drittels presste Tuch den Puck mit einem langen Schläger in der Offensivzone frei. Peterka übernahm, behielt frei vor Torwart Charlie Lindgren erneut Ruhe und Nerven und traf ins linke Eck zum 3:1 (31.).

„Ich war gar nicht so überrascht“, sagte Peterka. „Er gewinnt so viele Pucks im Forechecking, weshalb es so einfach ist, mit ihm zu spielen. Ich hatte Glück, dass der Puck bei mir gelandet ist.“

Peterkas gestiegenen Wert für die Sabres drückte sich auch in seiner Aufstellung im ersten Powerplay aus. In diesem legte er zurück auf Verteidiger Rasmus Dahlin, der per Distanzschuss auf 4:2 stellte (44.). Buffalo war perfekt im Powerplay (2/2) nachdem in den sieben Spielen zuvor kein Überzahl-Treffer gelungen war (0/18).

„Wir hatten zuletzt gute Chancen, die aber nicht reingegangen sind. Dass der Puck am Ende auch reingeht, wenn wir derartige Spielzüge machen, fühlt sich gut an und hat etwas mit Selbstvertrauen zu tun“, so Peterka.

Die Sabres ließen zwei weitere schnelle Tore folgen und stellten die Weichen mit drei Treffern aus den ersten 5:33 Minuten im dritten Drittel endgültig auf Sieg.

„Wir hatten zu viele Partien in dieser Saison, in denen wir das Spiel im dritten Drittel aus der Hand gegeben haben, weil wir nicht auf die Details geachtet haben“, weiß Peterka. „Es fing heute mit einem guten PK an, dann haben wir den Puck tief gespielt, sind gut ins Forechecking gegangen und haben daraus viele Chancen kreiert.“

Vorbild Skinner mit 1000. NHL-Spiel

Neben Peterka verzeichneten auch Dahlin (1-2-3), Tuch (1-2-3) und Thompson (1-2-3) ein Drei-Punkte-Spiel und ebneten so den Weg zum Sieg. Torwart Ukko-Pekka Luukkonen zeigte 23 Saves (92 Prozent Fangquote).

Jeff Skinner blieb in seinem 1.000. NHL-Spiel dagegen ohne Scorerpunkt. Er ist der erste Spieler aus dem NHL Draft 2010 (1. Runde, 7. Stelle von den Carolina Hurricanes) und mit 31 Jahren und 322 Tagen der Elftjüngste, der diesen Meilenstein erreichte.

„Jeff ist unglaublich“, sagte Peterka über Skinner. „Das ist es, wovon jeder träumt, so viele Spiele in dieser Liga zu machen. Das ist überhaupt nicht einfach. Ich freue mich sehr für ihn. Ich habe von ihm gelernt, wie du mit einem Körper umgehen musst. Er ist ein Vollprofi, der genau weiß, wie man über viele Jahre auf Top-Niveau spielen kann. Ich schaue mir einfach an, wie er sich für Trainings und Spiele vorbereitet und auch wie er trainiert.“

Peterka zur Prime Time

Buffalo (36-35-5) konnte den Rückstand auf Washington (36-28-10) und den zweiten Wildcard-Platz in der Eastern Conference zwar auf nun fünf Punkte verkürzen, hat allerdings auch schon zwei Spiele mehr absolviert als die Capitals. Eine Aufholjagd könnte also zu spät kommen.

Abgesehen davon jagt Peterka die 30-Tore-Marke und könnte diese bereits in den „Endspielen“ an diesem Wochenende erreichen. Am Samstag geht es zu Hause gegen die Philadelphia Flyers, am Sonntag (1 p.m. ET; Sky Sport, MYSPORTS, NHL.tv; 19 Uhr MESZ) im Rahmen des NHL Sunday zu den Detroit Red Wings und Moritz Seider.

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