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Es waren nur noch 90 Sekunden auf der Uhr, als Jason Pominville am Samstagabend die Buffalo Sabres zum 3:2-Sieg gegen die Minnesota Wild schoss. Er hatte nicht nur eine unglaubliche Aufholjagd nach einem frühen Zwei-Tore-Rückstand vollendet, sondern auch Buffalos fünften Sieg in Folge eingetütet. Über eine solche Serie durften sich die leidgeplagten Fans der Sabres seit der Saison 2011/12 nicht mehr freuen.

"Ich muss die Jungs echt loben. Es zeigt den Charakter dieses Teams", freute sich Sabres-Coach Phil Housley. "Es war ein echter Kampf. Offensichtlich lief das erste Drittel nicht so wie wir uns das vorgestellt haben. Mit dem verkürzten Spielplan, der Overtime und dem Shootout am Freitag muss man flexibel sein und Änderungen vornehmen. Dafür, dass wir das Spiel dann so spät noch gedreht haben, verdienen die Jungs Anerkennung. Sie haben die Extra-Portion Energie gefunden und den Job zu Ende gebracht."

BUF@MIN: Dahlin haut den Puck zum Ausgleich rein

Nach zwei sehenswerten Treffern von Jake McCabe und Rookie Rasmus Dahlin bekam Rechtsaußen Pominville kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit seine Chance zu glänzen und er nutzte sie. Auch durch Unterstützung von Meister Zufall kam das Spielgerät aus der rechten Ecke der Angriffszone zu Buffalos Führungsspieler. Dieser suchte sein Glück in einem Rückhandschuss, den er mustergültig und unhaltbar für Minnesotas Keeper Devon Dubnyk halbhoch an den linken Innenpfosten und rein knallte.
Die Sabres hatten die Partie gegen eines der Topteams der Central Division dank einer sensationellen Mannschaftsleistung gedreht und reisen nun nicht nur mit zwei weiteren Punkte, sondern auch mit einer gewaltigen Portion Selbstbewusstsein im Gepäck nach Pittsburgh, wo sie am Montag in der PPG Paints Arena auf die Pittsburgh Penguins treffen werden.
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"Ich denke, das zeigt einfach nur, dass wir ein anderes Team sind, eine andere Denkweise und eine andere Einstellung haben", sagte der 35-jährige Torschütze, der schon seine elfte Saison für Buffalo bestreitet. "Wir blieben einfach dran, haben uns reingehängt. Wir haben einen Weg gefunden und das sagt einfach viel über unsere Mannschaft. Wir hatten ein enorm schweres Programm."
Schon vor dem Erfolg gegen die Wild hatten es die Sabres mit einigen Schwergewichten zu tun und dabei viel Selbstvertrauen getankt. Keine 24 Stunden zuvor gastierten sie am Freitag bei den Winnipeg Jets. Gegen die Western-Conference-Finalisten des Vorjahres setzten sie sich nach Penaltyschießen mit 2:1 durch. Am Dienstag behielten sie mit 2:1 vor heimischer Kulisse im KeyBank Center gegen die Tampa Bay Lightning die Oberhand.

BUF@WPG: Skinner macht im Powerplay 400. Punkt

"Ich muss meinen Spielern den größten Respekt zollen", sagte der 54-jährige Housley. "Sie liefern eine tolle Leistung ab. Sie haben ihre Arbeit hervorragend gemacht. Alles begann schon im Trainingscamp. Dort wird die Basis gelegt, die Kondition, die ganzen Details. Jetzt werden sie für die ganze harte Arbeit belohnt. Es ist schwer nach Winnipeg zu gehen und dort zwei Punkte mitzunehmen und dann hier zwei Punkte in Minnesota zu holen, ist aller Ehren wert. Die Wild haben nur ein Spiel (nach regulärer Spielzeit) verloren und sind unglaublich stark in dieser Halle. Wir blieben immer auf Kurs."
Und tatsächlich zeigen die Sabres in dieser Saison enorme Nehmer-Qualitäten. Anders als in früheren Jahren, als sie die Rolle des Prügelknaben nicht ablegen konnten, teilen sie in dieser Saison selber aus und können Rückschläge gut wegstecken.
"Es war fast schon wie das Spiel gestern. Wir haben uns vielleicht ein bisschen verbogen, sind aber nicht zerbrochen. Das war alles der Verdienst der Jungs", erzählte Housley, der als Spieler selbst acht Jahre für die Sabres aktiv war.
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Seit der Saison 2013/14 landeten die Sabres vier Mal auf dem achten und letzten Platz ihrer Atlantic Division. Die beste Platzierung in der Endabrechnung während diesem Zeitraum war ein siebter Platz in der Spielzeit 2015/16. Playoff-Eishockey kennen die jüngsten Fans nur aus dem Fernseher.
Doch die Voraussetzungen haben sich in dieser Saison geändert. Buffalo rangiert mit 26 Punkten aus 20 Spielen auf dem dritten Platz der Division, der für eine Teilnahme an den Playoffs berechtigen würde. Zuletzt hatten die Sabres in der Saison 2009/10 nach 20 Spielen so viele Zähler auf ihrem Konto. In ihrer Club-Geschichte schafften sie sieben Mal einen derartigen Saisonstart. Am Ende sprang jedes Mal eine Teilnahme an den Stanley Cup Playoffs heraus.
Waren sie in den Vorjahren mit kaum Chancen zum Serienmeister nach Pittsburgh gereist, so haben sie mittlerweile das Zeug, ihren Gegnern die Stirn zu bieten. Immerhin haben sie sich in der laufenden Spielzeit schon diverse Male als Favoritenschreck verdient gemacht.