Ryan_514

Der Treffer von Bobby Ryan in der fünften Minute der Verlängerung brachte am Abend den glücklichen Sieg für die Ottawa Senators im ersten Spiel des Eastern Conference-Finales in der besten Eishockeyliga der Welt.
Damit gewannen die Kanadier erneut die wichtige erste Begegnung ihres Conference-Finales, so wie sie dies auch schon in den Jahren 2003 und 2007 taten, als man zuletzt in das Halbfinale um den heißbegehrten Stanley Cup einzog.

Bestätigt haben Ryan & Co. damit auch einmal mehr ihre Fähigkeiten in der Extraschicht. In sechs von sieben Versuchen konnte man schlussendlich als Sieger das Eis verlassen, wenn die regulären 60 Minuten denn zuvor noch keine Entscheidung brachten.
Ryan wurde damit zum ersten Spiele der Franchisegeschichte, dem mehr als ein Treffer in der Overtime innerhalb einer Postseason gelangen. Er war es auch der im dritten Spiel der Runde gegen die Boston Bruins letztendlich mit einem Tor in der Verlängerung für die Entscheidung zu Gunsten der Hauptstädter sorgte.
Und mit aktuell fünf Toren und sechs Assists, 11 Punkten und dreizehn Spielen dieser KO-Phase führt er Ottawas Stürmer inzwischen an.
Die Begegnung vom Samstag war im Übrigen bereits die 25. Begegnung dieser Playoffs, welche erst in der Verlängerung entschieden werden konnte. Der Rekord aus dem Jahre 1993, als man am Ende 28 Mal in die Extraschicht musste ist also nicht mehr fern. Eng geht es auch grundsätzlich zu. Zum bereits 44. Mal endete ein Spiel mit nur einem Tor Differenz zwischen den beiden Kontrahenten.

Bobby Ryan überzeugte beim Auswärtssieg in Pittsburgh aber nicht nur aufgrund seines entscheidenden Treffers in der fünften Minute der Verlängerung. Es gelang ihm zuvor auch bereits ein Assist-Punkt.
Schon eine insgesamt tolle Entwicklung zuletzt, wenn man bedenkt, dass er in der Hauptrunde der Spielzeit 2016-17 'nur' 25 Zähler in seinen 62 Einsätzen zusammengespielt hatte.
Hinzu kam am gestrigen Tage aber natürlich auch eine erneut famose Leistung von Torhüter Craig Anderson. Der Keeper wehrte 27 von 28 Schüssen auf seinen Kasten ab, kann so auf eine Fangquote von fast 92% in den bisherigen 13 Playoff-Spielen verweisen.
Ryan, der umjubelte Matchwinner aus Ottawa, war ursprünglich einmal der Nummer Zwei-Pick im NHL-Entry-Draft des Jahres 2005. Sidney Crosby wurde ihm damals als Einziger vorgezogen. Und obwohl Ryan sich im Laufe der Jahre ja zu einem soliden NHL-Akteur entwickelte, konnte er nie in diese Sphären vordringen, welche Crosby in den Jahren nach dem Draft erreichte. Gestern stahl er ihm dann ein Stück weit mal die Show und krönte damit seine bisherige starke Postseason, zumindest erst einmal vorläufig.

Ott_celly_514

"Das fühlt sich natürlich großartig an" strahlte der Siegtorschütze nach der Begegnung in Pittsburgh. "Es ist immer schön, wenn man in einem wichtigen Spiel einen entscheidenden Beitrag leisten kann."
Die tolle Entwicklung des Stürmers ist auch seinem Mitspieler Kyle Turris naturgemäß nicht verborgen geblieben. Entsprechend positiv äußerte sich der Kollege dann auch gegenüber NHL.com nach der Begegnung vom Samstagabend: "Was Ryan derzeit leistet ist schlicht etwas surreal. Er war aber schon immer einer unserer Besten. Er gestaltet das Spiel, ist wirklich stark an der Scheibe. Er ist ehrgeizig und ein echter Kämpfer."
"Nun hat er sich noch einmal deutlich verbessert. Von uns allen wird in den Playoff erwartet, dass wir uns noch einmal auf ein anderes Level bringen. Und er ist da aktuell unser Paradebeispiel."
Auch bei den Gegnern ist der Respekt vor diesen Leistungen derzeit immens. So lobte auch Penguins Kapitän Sidney Crosby die Leistung der Senators nach der Auftaktniederlage für den Titelverteidiger nach dem Spiel. Mit der eigenen Leistung war der Kapitän der Gastgeber hingegen nicht hundertprozentig einverstanden:
"So geht das eben zu in den Playoffs. Die Spiele sind eng und man muss die Chancen nutzen, wenn man sie bekommt. Wenn man sich voll reinhängt, dann gehen sie häufig am Ende rein. Wir müssen jetzt konzentriert weitermachen, und uns vor dem Tor etwas steigern."

ryan_senators_042417

Gäste-Coach Guy Boucher wollte den Erfolg im ersten Kräftemessen mit dem Titelverteidiger nicht zu hoch hängen. "Wir haben heute viele Dinge richtig gemacht. Aber das war eben auch erst ein einziges Spiel bisher in der Serie. Wir wollen das mal jetzt nicht überbewerten. Das war ein erster wichtiger Schritt. Aber das nächste Spiel wird vermutlich noch etwas schwerer für uns werden."
Turris ließ dann aber dann doch noch einmal etwas Freude am Sieg in den Reihen der Gäste durchschimmern nach dem Spiel: "Aus irgendeinem Grunde machen uns die Verlängerungen derzeit halt am meisten Spaß. Die Playoffs sind aber grundsätzlich eine tolle Sache. Jedes Kind träumt doch davon in den Playoffs um den Stanley Cup zu stehen und dann ein Spiel in der Verlängerung zu gewinnen."
Und Bobby Ryan konnte sich diesen Traum tatsächlich erfüllen. Nächste Gelegenheit dazu bekommen die Beteiligten beider Teams bereits am Montag, wenn es zum zweiten Spiel dieser Serie in Pittsburgh kommen wird.