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Die Chicago Blackhawks sind in der Stadt! Am Freitag um etwa 17.30 Uhr setzten die Hawks erstmals ihre Schlittschuhe auf Berliner Eis und versprühten beim Training in der Mercedes-Benz Arena trotz Reisestrapazen gute Laune.

Anschwitzen bei guter Stimmung
"Wir sind heute Nacht um zwei, drei Uhr angekommen", berichtete Verteidiger Olli Maatta. "Wir mussten ein wenig die Füße bewegen und anschwitzen nach dem langen Flug. Wir konnten im Flugzeug schlafen und haben versucht, uns an die neue Zeit zu gewöhnen. Das wird morgen und übermorgen schon besser sein." Da konnte Abwehrmann Brent Seabrook nur zustimmen: "Es ist normal, dass man müde ist. Wir wollen so lange wie möglich wach bleiben, aber das ist leichter gesagt als getan." Den Jetlag aber merkte man den Spielern nicht an. "Der Flug ging schnell rum, wir haben viel geschlafen", berichtete Kapitän Jonathan Toews. "Es war ein großes Flugzeug mit breiten Sitzen und ein paar Couches."
Nach einem Warmup machte Chicago Aufbau- und Abschluss-Übungen. Gefolgt von Vier-gegen-Vier-Spielformen und einem Mini-Turnier, das Team Schwarz gegen Team Rot und Weiß gewann. Oft wurde gelacht und es waren laute Jubelschreie zu vernehmen. "Wir haben heute Spaß gehabt", zog auch Trainer Jeremy Colliton ein positives Fazit. "Wir haben ein paar Reise-Stunden hinter uns, mussten uns ein bisschen bewegen und uns an die Zeitumstellung gewöhnen. Wir haben aber heute Arbeitsmoral und Energie gezeigt. Es war eine kämpferische Atmosphäre. Die kleinen Spielchen auf dem Eis haben geholfen, uns an die breitere Eisfläche zu gewöhnen."

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Genau diese soll am Sonntag (19.30 Uhr, live bei NHL.tv, DAZN und kicker.de) kein Grund für Ausreden sein. "Es wird etwas anderes sein und hat sehr groß ausgesehen, als wir heute aufs Eis gegangen sind. Es verändert aber nicht unsere Art, Eishockey zu spielen. Wir werden uns schnell daran gewöhnen", glaubt Maatta. "Es ist ein anderes Spiel, aber die Eisfläche wird sich nicht verändern", so Colliton. "Das können wir nicht beeinflussen, aber wir können trotzdem unsere Lehren daraus ziehen. Es wird eine wertvolle Erfahrung für unsere Mannschaft sein, vor einem großartigen Publikum. Berlin wird sein Bestes geben."
Blackhawks erwarten "hart spielende" Eisbären
Das Spiel gegen die Eisbären nehmen die Blackhawks jedenfalls nicht auf die leichte Schulter. "Beide Teams werden gewinnen wollen, es wird eine Herausforderung für uns", so Superstar Patrick Kane. "Wir nehmen dieses Spiel ernst. Sie wollen einen großen Kampf liefern und spielen hartes Hockey." Davon geht auch Maatta aus: "Sie werden hart spielen und auch für uns ist es das letzte Vorbereitungsspiel. Wir wollen sicher gehen, dass wir uns an unser System halten und an unserem Spiel arbeiten." Verbesserungspotenzial sieht auch Toews noch bei seiner Mannschaft: "Es läuft noch nicht alles rund. Wir können an jeder Facette unseres Spiels arbeiten. Wir wollen mit eine Menge Energie spielen, den Puck gut bewegen und uns an unser System halten."
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Vorfreude auf das Publikum
Eine Herausforderung wird auch das Publikum in der Mercedes-Benz Arena. Anders als in Nordamerika, ist es in Deutschland auch wenn das Spiel läuft sehr laut. "Es ist immer schwer, hier zu spielen, ich kenne das von Weltmeisterschaften", erzählt Kane, aber: "Das hier in Deutschland wird Spaß machen. Es ist ein Publikum wie beim Fußball mit Gesang und Trommeln. Wir freuen uns darauf und wollen dabei helfen, Eishockey hier beliebter zu machen." Auch Colliton freut sich auf die Atmosphäre: "Die Fans werden Spaß machen. Es ist eine andere Kultur."
Sightseeing in Berlin
Von der deutschen Kultur wollen die Gäste aus der NHL auch etwas in Berlin aufschnappen. "Ich bin zum ersten Mal hier und möchte schon etwas unternehmen. Habt ihr Vorschläge?", stellte Toews eine rhetorische Frage an die Journalisten und führte dann weiter aus: "Wir werden ein paar Sehenswürdigkeiten anschauen, die Berliner Mauer zum Beispiel. Es gibt viel Geschichte hier. Schön, dass wir die Möglichkeit haben, es sehen zu können."

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"Heute Abend und morgen werden wir die Chancen haben, auf andere Gedanken zu kommen und uns mit den Jungs Berlin anschauen", plauderte Maatta aus dem Nähkästchen. Der Finne wird selbst zu den Reiseführern zählen. "Ich war schon ein paar Mal in Deutschland, auch in Berlin, und habe mit Finnland an ein paar Turnieren teilgenommen. Ich freue mich sehr, ein bisschen was von Deutschland zu sehen." Was genau, das gab Seabrook zu Protokoll: "Wir wollen möglichst viele Sehenswürdigkeiten sehen. Diese Stadt hat viel Geschichte. Vielleicht kann man ein paar Monumente und Museen anschauen."
Die Eindrücke aus Deutschland und später auch aus Tschechien will Chicago nutzen, um den Teamgeist zu stärken. "Wir werden neun, zehn Tage zusammen sein. Das ist eine schöne Sache, so kurz vor der Saison", so Kane. "Wir wollen als Team dadurch noch mehr zusammenwachsen!"