EDM@NYR: Kakko mit einer tollen Bewegung

Dass Jack Hughes und Kaapo Kakko als große Favoriten an Nummer eins und Nummer zwei im NHL Draft 2019 ausgewählt werden würden, das war von vielen im Vorfeld erwartet worden.

Als es dann nach dem Ende der Saison 2018/19 wirklich so kam, Hughes als Top-Pick zu einem Spieler der New Jersey Devils und Kakko als Nummer zwei zu einem Akteur der New York Rangers wurde, da freuten sich viele Experten an der Ostküste der USA auf die erwarteten zukünftigen Duelle der beiden. Sie erhofften sich, dass der alten Rivalität vom Hudson River mit hoher Wahrscheinlichkeit über Jahre hinweg viel neuer Schwung verliehen werden würde.
TV-Analyst und Buchautor Stan Fischler zum Beispiel, der im Großraum New York und darüber hinaus eine echte Journalisten-Legende ist, betonte gegenüber den Kollegen von ESPN schon damals direkt und geradezu euphorisch, für wie bedeutsam er diese Entwicklung hält. "Das ist eine ganz große Sache für die Region. Vielleicht die allergrößte. Und ich beobachte die Szene im Großraum New York ja seit Jahrzehnten, habe also schon einiges in dieser Richtung erlebt", freute sich der inzwischen 87-Jährige im Sommer.

EDM@NYR: Kakko mit einer tollen Bewegung

Nachdem beide Franchises im Vorjahr bedingt durch einen in den vergangenen Spielzeiten eingeleiteten Neuaufbau der jeweiligen Mannschaft noch weit außerhalb der von allen angestrebten Plätze abschlossen, die zur Teilnahme an den Stanley Cup Playoffs berechtigt hätten, war die Rivalität im Vergleich zu früheren Jahren, auch nach Fischlers Meinung, zuletzt doch merklich abgekühlt. Das sollte sich durch diese hochkarätigen Draft-Entscheidungen für beide Organisationen möglichst rasch wieder ändern.
"Das tut der Rivalität am Hudson sehr gut. Besonders für das Team aus New Jersey ist diese hinzugewonnene Aufmerksamkeit sicherlich sehr wertvoll. Da schreiben sich die kommenden Geschichten rund um die Mannschaften quasi von alleine", blickte Fischler im Sommer voller Vorfreude voraus auf die kommenden Geschehnisse auf dem Eis.
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Jetzt, wo die ersten Spiele der beiden Talente in der NHL-Saison 2019/20 hinter ihnen und uns liegen, zeigt ein bilanzierender Blick auf die jüngsten Entwicklungen seit Saisonbeginn, dass Kakko mit seinen Rangers deutlich besser in seine erste NHL-Saison gestartet ist als der ausgemachte große Rivale Hughes mit den Nachbarn von den Devils.
Und das nicht nur, weil Kakko am Samstag beim dritten Spiel seines Teams gegen die Edmonton Oilers sein erstes Tor in der Liga erzielen konnte, während Hughes in seinen ersten Spielen mit New Jersey in fünf Spielen persönlich punktlos blieb.

NYR@NJD: Hughes erzielt im Alleingang frühe Führung

Auch was den sportlichen Erfolg des gesamten Kaders betrifft, stehen die New Yorker, selbst nach der ersten Niederlage der Saison (2-1-0) vom Samstag gegen die Oilers (1:4), nach den gespielten Duellen der vergangenen Tage deutlich besser da, als die Konkurrenz aus New Jersey.
Die Devils sind nach fünf absolvierten Begegnungen noch immer sieglos (0-3-2), unterlagen ihrerseits am Samstagabend gegen die Boston Bruins glatt mit 0:3 Toren.
Kakko hingegen brachte sein Team gegen die Oilers bei verbleibenden 92 Sekunden im ersten Drittel mit 1:0 in Führung. Er spielte die Scheibe dabei zunächst hinüber zu Ryan Strome, lief dann selber geschickt vor das Tor der Kanadier, bekam den Puck zurückgepasst und verlud Torhüter Mike Smith mit einem schönen Kabinettstück. Spätestens mit dieser Aktion, in der er seine herausragende Technik auf der großen Bühne des Welteishockeys zeigen konnte, dürfte der erste ganz große Erwartungsdruck von ihm abgefallen sein.
Entsprechend zufrieden war Rangers Trainer David Quinn mit dem Auftakt seines jungen Talents: "Natürlich ist es toll für ihn, dass er sein erstes NHL-Tor feiern konnte. Das war sehr wichtig für ihn und unser Team. Jetzt liegt das hinter ihm, kann er weiter an sich und seinem Spiel arbeiten."
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Doch war das Spiel nach Kakkos Erfolgserlebnis längst noch nicht zu Ende, wie der Trainer zugleich monierte. "Wir müssen das Tor von ihm andererseits aber auch relativieren. Du gewinnst nämlich nicht viele Spiele in dieser Liga mit nur einem Treffer. Nach der Führung war ich mit unserem Auftritt nicht wirklich zufrieden. Wir haben in der Folgezeit stetig etwas nachgelassen. Uns fehlte am Ende die notwendige Energie und der unbedingte Durchsetzungswille."
Womit Kakko direkt mitbekommen hat, wie es in der NHL zugeht. Persönlicher Erfolg ist wenig wert, wenn am Ende nicht vom gesamten Team der angestrebte Sieg eingefahren wird. Immerhin hat er mit seinen Rangers den Devils mit Hughes schon zwei Saisonsiege und einen eigenen Treffer im Duell der Jungstars voraus.
Die Möglichkeit die Kräfteverhältnisse schon in einem direkten Duell der beiden zu seinen Gunsten zu verschieben, bietet sich Hughes schon sehr rasch. Am kommenden Donnerstag gastieren die New Yorker in Newark (Fr. 1 Uhr MESZ; NHL.tv). Es wird nicht die letzte Gelegenheit sein diese junge Rivalität beiderseits zu pflegen.