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GLENDALE, Ariz. - Als der Puck bei seinem Treffer im ersten Drittel beim Spiel gegen die Arizona Coyotes am Mittwoch den Weg ins Tor fand, da blickte Stürmer Sven Baertschi von den Vancouver Canucks direkt auf die Stelle seines Schlägers wo der Name 'Cunny' geschrieben stand und lächelte.

Im Jahre 2010 waren Baertschi und Craig Cunningham Zimmergenossen in Portland in der Western Hockey League. Ein Zimmer teilten sie damals nur ein paar Monate, doch ihre Freundschaft blieb.
Am Samstag, da kollabierte Cunningham, der Kapitän der AHL-Filliale der Coyotes in Tuscon wenige Augenblicke vor dem Spiel seines Teams gegen Manitoba auf dem Eis.
Cunningham musste noch auf dem Eis wiederbelebt werden und verblieb danach in einem Krankenhaus in Tuscon. Sein Zustand war danach kritisch, aber stabil.
Nachdem er nun nur rund zwei Stunden von dem Ort entfernt gegen die Arizona Coyotes gespielt hatte, und nachdem ihm beim 4:1-Erfolg seiner Canucks ein Tor und ein Assist gelungen waren, da widmete Baertschi das erfolgreiche NHL-Spiel ausdrücklich seinem alten Freund.
"Es war gleichzeitig ein guter und auch ein sehr schwerer Moment für mich" betonte Baertschi. "Ich wollte für ihn spielen heute, und das hat ja auch ganz gut geklappt."

Baertschi erinnerte sich daran, dass er einst von einem internationalen Turnier nach Portland zurückkehrte und sein vorheriger Zimmerpartner während seiner Abwesenheit vom Team abgegeben wurde. Das war der Zeitpunkt als er auf Cunningham traf, der dann als Ersatz für diesen einzog.
"Ich betrat den Raum und Cunny saß mitten im Wohnzimmer, er hatte kein Hemd an und er starrte mich an" erinnert er sich rückblickend mit einem Lächeln im Gesicht. "Ich wusste gleich, dass das ein toller Typ sein musste. Es war nicht immer einfach über die Jahre seither in Kontakt zu bleiben, doch ich erinnere mich immer noch gerne an diese tollen Zeiten gemeinsam in Portland."
Baertschi bemühte sich nun darum so viele Informationen über den Zustand von Cunningham zu bekommen wie es ihm nur möglich war. Er beschloss dann, dass die beste Art etwas für ihn zu tun vermutlich für ihn wäre, wenn er extra für ihn Eishockey spielt..
Seine Teamkameraden bei den Canucks waren darüber informiert, dass dieses Spiel für Baertschi ein ganz besonderes war und sie freuten sich anschließend entsprechend für und mit ihm, dass er darin eine so große Rolle spielen konnte.
"So etwas wünscht man natürlich niemandem. Und Sven hat uns erzählt was für ein toller Typ Craig ist" sagte auch Alexandre Burrows nach der Partie. Die Reihe mit Burrows, Baertschi und Bo Horvat erzielte acht Punkte, jeder von ihnen konnte einen Treffer zum Erfolg des Teams beisteuern. "Ich weiß, dass die Geschehnisse Sven sehr betroffen gemacht haben. Er dürfte diesen Treffer ihm gewidmet haben."
"Man möchte gerne helfen, doch man kann es nicht wirklich" meinte Baertschi. "Natürlich ist seine Familie für ihn da. Und das weiß man. Doch man möchte auch selber etwas beitragen. Er ist ein Kämpfer, und er wird es schaffen. Man kann jedoch nur das Beste hoffen und für ihn beten."