Das Powerplay der Ducks ist weiter ein Problem
Anaheim ließ in Spiel 1 gegen Nashville erneut wichtige Überzahlspiele erfolglos verstreichen
von Stefan Herget / NHL.com/de Chefautor
Wie in der zweiten Runde der Stanley Cup Playoffs gegen die Edmonton Oilers zuvor sind die Anaheim Ducks in das Western Conference Finale gegen die Nashville Predators mit einer Heimniederlage gestartet. Sie unterlagen ihren Gästen am Freitag mit 3-2 nach Verlängerung.
Die Suche nach den Gründen bei den Ducks begann bereits unmittelbar nach dem entscheidenden Tor. Es fiel auf, dass die Predators wesentlich besser ins Spiel starteten. Vielleicht eine Tatsache, die der kurzen Pause von nur einem Tag seit Spiel 7 gegen die Oilers für Anaheim geschuldet war, um sich auf die neue Serie vorzubereiten. Ottawa hatte einen Tag länger Zeit, nachdem sie bereits am Dienstag die New York Rangers ausgeschaltet hatten.
Ducks Torhüter John Gibson war es zu verdanken, dass die Hausherren nach 40 Minuten nur mit 1-2 hinten lagen. Nashville hatte ein Torschussverhältnis von 15 zu 6 nach dem ersten und 32 zu 17 nach dem zwei Drittel zu ihren Gunsten. Trotzdem ging Anaheim in der 6. Minute mit dem ersten Torschuss auf Predators Torhüter Pekka Rinne durch Jakob Silfverberg mit 1-0 in Führung.
"Ich denke sie hatten 12 zu 1 Schüsse oder so ähnlich und es war der erste Schuss, mit dem wir ein Tor erzielten", sagte Ducks Trainer Randy Carlyle. "Aber sie dominierten uns und wir haben uns nicht gut bewegt und sind nicht ins Laufen gekommen, aber im zweiten und im dritten Drittel haben wir uns gefangen."
Nach Treffern von Filip Forsberg in der 13. Minute und Austin Watson in der 23. Minute lagen die Predators in Front, als ein weiteres Problem von Anaheim zu Tage trat. Kurze Zeit darauf hatten sie in einem kleinen Abstand zwei Überzahlspiele, doch die Misere in diesem Bereich setzte sich fort.
Video: NSH@ANA, Sp1: Forsberg bringt Irwins Schuss heim
Trotz einem Mann mehr auf dem Eis für vier Minuten, brachten die Ducks nur einen Torschuss zu Stande. Etwas besser, aber wieder ohne Erfolg sah es ab der 54. Minute aus, als die Ducks nach einer Strafzeit gegen Stürmer Ryan Johansen erneut in Überzahl waren und die große Chance zur Führung hatten, diese jedoch nicht nutzen konnten.
Das Powerplay von Anaheim ist die Schwäche in den Playoffs. Nur fünf ihrer 40 Überzahlspiele (12,5 Prozent) konnten sie bisher verwerten. In Spiel 1 waren es erneut vier Gelegenheiten, die sie ausließen. Das letzte Powerplay Tor gelang ihnen in Spiel 2 gegen die Oilers. Das bedeutet sie sind 21 Überzahlspiele ohne Torerfolg.
"Ich weiß nicht, wie viele Powerplays wir heute Abend hatten, aber wir müssen anfangen davon zu profitieren", sagte Ducks Verteidiger Hampus Lindholm. "Oder zumindest gut zu spielen, dass wir einen Schub bekommen und danach eines machen."
Positiv war immerhin, dass Anaheim für 1:28 Minuten eine doppelte Unterzahl überstand, als sowohl Ryan Getzlaf bei 9:57 im dritten Drittel, als auch Nate Thompson bei 10:30 wegen Spielverzögerung auf die Strafbanken wanderten. Allerdings versäumten sie danach selbst zuzuschlagen.
"Wenn du ein 5 gegen 3 wie dieses überstehst und selbst in Überzahl kommst, dann musst du treffen", sagte Lindholm. "Das ist der Moment, wo du es in der Hand hast." Konsequenz am Ende war die Niederlage in der Verlängerung durch den Treffer von Predators Stürmer James Neal in der zehnten Minute der Verlängerung.
Doch für die Ducks ist die Situation nicht neu. Sie haben sogar ihre ersten beiden Heimspiele gegen Edmonton verloren und trotzdem die Serie am Ende für sich entschieden. "Wir glauben an unsere Gruppe hier", sagte Sami Vatanen. "Wir gehen nicht vom Gaspedal, bei dem was wir tun. Wir werden weiter die gleichen Dinge tun und wir werden nicht aufgeben. Wir werden weiter arbeiten und zurückkommen."