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Alex Ovechkin arbeitet an neuen Wegen zum Erfolg

Der Kapitän der Capitals will zukünftig vermehrt direkt vor dem Tor auftreten

von Tom Gulitti @tomgulittinhl / NHL.com Redakteur

ARLINGTON, Va. - Einige Aktive der Washington Capitals waren bereits auf dem Rückweg vom Eis in die Kabine, nachdem sie ein anstrengendes Konditionstraining am Montag hinter sich gebracht hatten, doch Alex Ovechkin war mit der Arbeit noch nicht fertig.

Der Kapitän der Capitals postiere sich vor ein Netz und versuchte Torschüsse, welche einiger seiner Teamkameraden abgegeben hatten jeweils in den Kasten abzufälschen. Am Ende waren es nur noch Verteidiger Taylor Chorney und Assistenztrainer Todd Reirden die bei Ovechkin auf dem Eis standen.

Dies war so auffällig, weil Ovechkin bisher eigentlich nur sehr selten an abgefälschten Schüssen gearbeitet hatte. In der Regel verlässt er sich in Sachen Torerfolg lieber auf seinen herausragenden Schuss.

Doch in dieser Saison versucht der 1,90 Meter große Hühne plötzlich deutlich mehr Präsenz direkt vor dem Tor zu zeigen. Vier seiner bisherigen 12 Treffer erzielte er in dieser für ihn eher ungewöhnlichen Manier.

"Vielleicht zwei oder drei Mal im Spiel hat man die Gelegenheit vor dem Netz zu lauern und einen Rebound zu ergattern oder eine Scheibe abzufälschen" meint Ovechkin. "Ich versuche mich in diesen Bereichen daher aktuell zu verbessern, dem Torhüter dadurch möglichst die freie Sicht zu nehmen."

Der Russe arbeitete dann auch noch an seinem Schlagschuss, bevor er das Eis nach dem Training verließ. "Er arbeitet gerade an allem was seine Torausbeute verbessert" bestätigt auch Trainer Barry Trotz.

"Das Spiel verändert sich, also versucht auch er diese Entwicklungen mitzumachen um seinen Teil zum Erfolg beizusteuern" sagt der Coach. "Er versucht sein Spiel um diese Variante, die Treffer vor dem Tor zu erweitern. Er ist groß, er ist schwer, man kann ihn nur schwer bewegen. Und die Technik dafür hat er natürlich auch."

Video: ВАШ-СТЛ: Овечкин трижды поразил ворота "Блюз"

Ovechkin gelang kein Treffer bei der 2:4-Niederlage der Capitals am vergangenen Samstag gegen die Toronto Maple Leafs im Air Canada Centre, doch seine Anwesenheit begünstigte einen Treffer von Nicklas Backstrom zum 1:3. Ovechkin irritierte durch seine Präsenz einen Verteidiger unmittelbar vor dem Kasten des Gegners.

Die bisherigen 537 Tore in der NHL-Karriere des Kapitäns, darunter sieben Spielzeiten mit mindestens je 50 Treffern, haben ihm eine große Erfahrung eingebracht. Und auch mit seinen nun 31 Jahren ist er noch nicht zu alt um sich weiterzuentwickeln.

"Die Defensivspieler können inzwischen alle toll Schlittschuhlaufen. Die Stürmer arbeiten mit in der Defensive. Man muss neue Wege finden um Tore zu erzielen. Naturgemäß gibt es direkt vor dem Tor viele Rebounds. Man muss da sein wenn sie entstehen."

Spieler wie Joe Pavelski von den San Jose Sharks, die zu den besten der Liga in Sachen abgefälschte Torschüsse gehören, arbeiten regelmäßig in diesem Bereich. Ovechkin ist sich dessen natürlich bewusst. Training zahlt sich langfristig eben aus. Am 20. Oktober hat er mit einem Abgefälschten Schuss die Entscheidung gegen die Florida Panthers herbeigeführt.

"Man weiß nie genau wohin die Scheibe kommt. Manchmal muss man da halt auch ein wenig Glück haben, wenn man erfolgreich sein möchte. Aber das kann das Spiel dann halt auch entscheiden."

Und genau das wollen Trotz, Ovechkin und der Rest der Capitals dadurch gerne ein Stück weit erzwingen.

"Ich kann ihm nicht sagen wie er Tore schießen soll. Das weiß er schon selber. Aber ich kann ihm erklären wie er sein Spiel noch vielfältiger machen kann. So dass es für die Gegner noch schwerer auszurechnen geht. In Toronto hat das schon ganz gut geklappt. Darauf lässt sich aufbauen, daran können wir weiter arbeiten."

"Ovechkin hat Connor Carrick aus dem Weg geräumt und das ist etwas was wir zukünftig noch weiter einsetzen und verbessern können, so dass wir noch starker werden."

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