Alexander Ovechkin

Jeden Samstag ermöglicht Euch nhl.com/de mit dem wöchentlichen Advanced Analytics Feature einen Blick hinter die Zahlen. Von Schüssen über Tore bis hin zu Eiszeit und darüber hinaus möchten wir Euch die statistischen Trends und Themen näherbringen, um Euer NHL-Wissen zu erweitern. In dieser Ausgabe analysieren wir die Treffer von Tormaschine Alex Ovechkin.

Der Puck zirkuliert durch die Offensivzone, wandert über mehrere Stationen von Tape to Tape und wird dann von rechts scharf auf den linken Bullykreis gespielt. Dort erwartet ihn ein Rechtsschütze, der längst ausgeholt hat und donnert die Scheibe per Direktabnahme fulminant in die Maschen. Das Tor-Horn schrillt durch die Arena und ein Stürmer mit der Rückennummer "8" reißt die Arme in die Luft. Diese Szene umreißt ein typisches Powerplay der Washington Capitals mit Alex Ovechkin in der Hauptrolle.
Geringerer PP-Anteil
Dieser charakteristische Spielzug brachte dem Russen schon zahlreiche Treffer ein. 225 seiner insgesamt 600 NHL-Tore erzielte "Ovi" im Powerplay. Das macht einen stolzen Anteil von 37,5 Prozent und bedeutet, dass der 32-Jährige mehr als ein Drittel seiner Tore im Powerplay knipste. In der laufenden Saison allerdings sprechen die Zahlen eine andere Sprache. Weniger erfolgreich ist "The Great Eight" dadurch aber nicht: Mit 42 Treffern ist Ovechkin der Top-Torjäger in der NHL.

Allerdings hat er dies weniger stark dem Überzahlspiel zu verdanken: 13 seiner 42 Saisontreffer waren Powerplay-Tore, was einen Anteil von 31,0 Prozent macht. Damit ist der Russe nicht der Überzahl-Krösus der Liga: Patrik Laine (Winnipeg Jets, 18 Powerplay-Tore), Steven Stamkos (Tampa Bay Lightning, 15) und Evgeni Malkin (Pittsburgh Penguins, 14) liegen vor Ovechkin, der sich den vierten Rang mit Vincent Trocheck (Florida Panthers, 13) teilt.
Die Anatomie der Ovechkin-Tore
Haben sich die Gegner also auf Ovechkins "Signature Move" im Powerplay eingestellt? Oder verteilt der 32-Jährige seine Tor-Produktion einfach anders? 29 Tore erzielte "Ovi" bei Gleichzahl (1. in der NHL), hinzukommen 13 Treffer in Überzahl (12-mal bei Fünf-gegen-Vier und einmal bei Fünf-gegen-Drei, 4.). Fünfmal sorgte der Russe für den Dosenöffner, also das erste Tor des Spiels (25.), fünfmal erzielte er den Siegtreffer (23.), dreimal knipste er in der Overtime (3.) und zweimal traf er ins leere Tor (27.). Was dem 32-Jährigen noch in der Statistik fehlt, ist ein Treffer in Unterzahl sowie ein versenkter Penaltyschuss während des Spiels.
Diese Analyse zeigt, dass Ovechkin zwar nicht mehr der Powerplay-König ist, dafür aber für die wichtigen Tore verantwortlich ist und sich besonders bei Gleichzahl - immerhin die von der Zeit her längste Variante während einer Partie - torhungrig zeigt. Wie wertvoll der Rechtsschütze für Washington ist, belegen ebenfalls die Zahlen: 18,9 Prozent der 222 Capitals-Treffer erzielte alleine er. Übrigens auch unglaubliche 43,3 Prozent (13 von 30) der Caps-Powerplay-Tore. Die russische Tormaschine ist und bleibt also zumindest der ultimative Überzahl-Spezialist der US-Hauptstädter.
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