Rechtzeitig vor dem Jahresende 2025 hat sich Auston Matthews von den Toronto Maple Leafs zurück in die Erfolgsspur gespielt. Am Samstag traf der Stürmer erstmals nach vier Begegnungen ohne eigenes Erfolgserlebnis wieder in den gegnerischen Kasten und hatte maßgeblichen Anteil am 7:5-Erfolg der Gastgeber in der Scotiabank Arena gegen die Ottawa Senators um Tim Stützle.

„Das war ein besonderes Spiel. Es ging viel hin und her, und die Fans waren von Anfang an voll mit dabei“, schilderte Matthews den Verlauf des Abends. „Am Ende haben wir einen Weg gefunden zu gewinnen, und das ist das Allerwichtigste.“

Drei Punkte, neun Schüsse und ein historischer Meilenstein

Insgesamt war Matthews an diesem Abend mit drei Punkten (ein Tor, zwei Assists) zur Stelle. Zugleich stellte er mit neun Schüssen eine neue Saisonbestleistung 2025/26 auf. Durch seinen Treffer schob sich der US-Amerikaner zudem bis auf vier Tore an den Franchiserekord von Eishockey-Legende Mats Sundin heran, der in seiner Karriere 420 Treffer für die Maple Leafs erzielt hatte. Matthews steht nun bei 416 Toren. In der NHL-Bestenliste rangiert er damit, gemeinsam mit Tony Amonte, auf Platz zehn unter den in den USA geborenen Akteuren.

OTT@TOR: Matthews stellt auf 4:2 im zweiten Spielabschnitt

Matthews erzielte im Kalenderjahr 2025 insgesamt 40 Tore (Hauptrunde und Stanley Cup Playoffs zusammen) und wurde damit nach Joe Mullen (neunmal) der zweite in den USA geborene Spieler in der Geschichte der Liga, der diese Marke in mindestens sieben Kalenderjahren erreichte.

Toronto findet offensiv wieder in den Rhythmus

Zugleich sorgte Matthews mit seinem starken Auftritt dafür, dass die Maple Leafs, nach zuvor drei Niederlagen in Serie, nun ihr zweites Erfolgserlebnis hintereinander feiern konnten. In diesen beiden Siegen dominierten sie ihre Gegner mit einem Torverhältnis von 13:8. In der Offensive läuft es bei Toronto kurz vor dem Jahresende also wieder blendend. Die sieben gegen Ottawa erzielten Tore entsprachen dem Saisonrekord der Maple Leafs, der in dieser Spielzeit bereits zweimal aufgestellt worden war (am 14. Oktober beim 7:4 gegen die Nashville Predators sowie am 29. November beim 7:2 gegen die Pittsburgh Penguins).

Knies glänzt – Emotionales Divisionsduell

Neben Matthews glänzte gegen die Senators insbesondere auch Matthew Knies, der zwei Treffer und eine Vorlage beisteuerte. „Es war heute Abend ein extrem emotionales Spiel“, sagte Matthews nach der Schlusssirene erleichtert. „Man wusste schon vor dem Spiel, dass es ein Divisionsduell ist – zwei Teams, die sich nicht besonders mögen, vor allem wegen der Playoffs im letzten Jahr. Es war leidenschaftlich und dauerte bis zur letzten Sekunde, bis zum letzten Pfiff, um den Sack zuzumachen.“

Max Domi verbuchte vor den eigenen Fans drei Assists, Nicholas Robertson steuerte ein Tor und eine Vorlage bei, und Torhüter Joseph Woll parierte 26 Schüsse für die Maple Leafs (17-15-5). „Es ist ein körperbetontes Spiel gegen diese Mannschaft, das wissen wir“, gab Torontos Trainer Craig Berube zu Protokoll. „Mir haben unser Kampfgeist und unsere physische Präsenz gefallen. Im dritten Drittel haben wir nur etwas nachgelassen.“

Nylanders Verletzung als Wermutstropfen

Einen Wermutstropfen mussten die Hausherren jedoch ebenfalls verkraften. Maple-Leafs-Stürmer William Nylander, der ebenfalls ein Tor erzielte, verließ die Partie in der 27. Minute aufgrund einer Verletzung am Unterkörper vorzeitig und kehrte nicht zurück. Berube erklärte, Nylanders Status für das Spiel am Sonntag gegen die Detroit Red Wings sei unklar.

Senators kämpfen, können Niederlage aber nicht abwenden

Auf der anderen Seite reichte es für die Senators nicht aus, dass Stützle an diesem Abend ebenfalls traf und damit seine Punkteserie auf neun Spiele (acht Tore, acht Vorlagen) sowie seine Torserie auf vier Spiele (vier Tore) ausbaute. Jordan Spence verbuchte ein Tor und eine Vorlage für Ottawa (18-14-5). Torhüter Linus Ullmark wurde im zweiten Drittel nach vier Gegentoren bei 14 Schüssen vorzeitig vom Eis geholt und durch Backup Leevi Merilainen ersetzt. Dieser zeigte anschließend 16 Paraden, konnte die Niederlage aber nicht mehr verhindern.

OTT@TOR: Stützle markiert einen Treffer gegen Toronto

„Ich glaube, viele Spieler auf beiden Seiten waren nach der Weihnachtspause noch etwas eingerostet“, meinte Ottawas Trainer Travis Green. „Das erste Drittel hat mir sehr gut gefallen, das dritte auch – das zweite hingegen nicht.“

Dreierpack im zweiten Drittel bringt die Entscheidung

Die Vorentscheidung fiel im zweiten Spielabschnitt. Bobby McMann brachte Toronto in der 24. Minute mit 3:2 in Führung, als er einen freien Puck hinter Ullmark ins Tor stocherte. Matthews erhöhte in der 28. Minute auf 4:2, indem er einen Abpraller im Slot verwertete, nachdem Ullmark einen Schuss von Domi zunächst noch abgewehrt hatte. Robertson legte nur eine Minute später das 5:2 nach, als er einen Pass von Knies per One-Timer an Merilainens linkem Bein vorbei ins Tor setzte. Von diesem Dreierpack erholte sich Ottawa nicht mehr.

„Das war eines dieser Spiele, bei denen man drei Tage Pause hatte und dann Probleme bekommt, wenn man müde wird“, erklärte Green. „Einige unserer Wechsel waren zu lang, weil wir den Puck nicht nur in der eigenen oder der neutralen Zone, sondern auch in der Offensivzone verloren haben.“

Wildes Schlussdrittel ohne Happy End für Ottawa

Zwar versuchte Ottawa im Schlussdrittel noch einmal alles und kam durch Drake Batherson 14 Sekunden nach Wiederbeginn sowie durch Stützle in der 46. Minute noch einmal bis auf 4:5 heran, doch zum Ausgleich reichte es trotz aller Bemühungen nicht mehr. Knies konterte mit seinem Treffer zum 6:4 (46.) und beruhigte damit die Nerven der Hausherren.

Spence verkürzte in der 50. Minute per Rebound noch einmal auf 5:6, ehe John Tavares 76 Sekunden vor der Schlusssirene zum viel umjubelten Endstand traf. „Das war wie ein Playoff-Spiel“, sagte Domi. „Jedes Spiel von jetzt an wird sich so anfühlen, und genau so müssen wir es auch angehen.“

Blitzstart und frühe Tore geraten fast in Vergessenheit

Fast schon in Vergessenheit geraten war da, dass Nylander die Maple Leafs bereits 40 Sekunden nach Spielbeginn im Powerplay mit 1:0 (1., PP) in Führung gebracht hatte, als er einen Pass von Matthews annahm, allein vor Ullmark auftauchte und den Senators-Goalie per Rückhand überwand. Knies erhöhte ebenfalls im Powerplay auf 2:0 (15.), als er einen Pass von Domi aus dem Slot per One-Timer über Ullmarks Handschuh hinweg verwertete und damit eine persönliche Torflaute von neun Spielen beendete.

Nick Cousins verkürzte noch vor der ersten Drittelpause auf 1:2 (18.), Ridly Greig glich 18 Sekunden nach Beginn des zweiten Drittels sogar zum 2:2 aus. Doch darüber konnten sich Stützle und seine Mitstreiter letztlich nicht freuen. Am Ende feierten Matthews & Co. einen erfolgreichen Start nach der kurzen Weihnachtspause.

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