Die Colorado Avalanche ist das Maß aller Dinge in der NHL-Saison 2025/26: Mit 63 Punkten führt das Team aus Denver die gesamte Liga an. Auch die Vegas Golden Knights konnten die rollende Lawine am Samstag nicht stoppen, stattdessen feierte die Avalanche am Samstagabend in der T-Mobile Arena einen 6:5-Auswärtssieg n.P., gewann damit das siebte Spiel in Serie und punktete in zehn Partien in Folge (9-0-1). Das Zünglein an der Waage spielte einmal mehr Nathan MacKinnon. Der Top-Center lieferte ein Drei-Punkte-Spiel (1-2-3) und entschied den Shootout mit einem verwandelten Penaltyschuss.

Comeback im dritten Drittel dank MacKinnon

Vegas hatte Colorado an den Rand einer Niederlage gedrängt. Nach zwei Dritteln führten die Golden Knights mit 4:2 sowie genau vier Minuten vor dem Ende erneut mit 5:4.

„Natürlich willst du nicht in so einer Situation sein“, sagte Colorados Torwart Scott Wedgewood (20 Saves, 80 Prozent Fangquote). „Aber bei unserer Star-Power - wenn der Gegner in Führung liegt, anfängt die Pucks tief zu spielen und uns den Puck überlässt, dann wird ihnen das wehtun. Wir haben heute wieder einen Weg gefunden. Ich bin stolz auf unsere Mannschaft. Zwei Punkte sind zwei Punkte.“

Im dritten Abschnitt gelang der Avalanche das erste Multi-Tore-Comeback in der laufenden Saison sowie das erste seit dem 13. April (4:2-Sieg bei den Anaheim Ducks). In der Hauptrolle: MacKinnon.

Der 30-jährige Kanadier bereitete das 3:4 von Martin Necas vor (44.), drückte den Puck beim 4:4 selbst über die Linie (49.) und lieferte erneut den primären Assist, als Artturi Lehkonen sein Zuspiel in den Slot direkt abfasste, um die Verlängerung zu erzwingen (59., bei gezogenem Torwart und Extra-Angreifer).

„Wir haben richtig gut gespielt und haben es definitiv verdient, dieses Spiel zu gewinnen“, so MacKinnon. „Wir haben einfach weitergemacht und uns durchgebissen.“

COL@VGK: MacKinnon haut die Scheibe rein

130 Punkte in 2025

MacKinnon ist mit nun 31 Treffern der Top-Torjäger in der NHL sowie mit 64 Punkten (31-33-64) auch der ligaweit zweitbeste Scorer hinter Connor McDavid (Edmonton Oilers, 24-44-68). Die Beiden sind die einzigen Spieler, die in dieser Spielzeit die 60-Punkte-Schallmauer durchbrechen konnten.

In den letzten zehn Spielen, in denen MacKinnon seine Mannschaft immer zu Punkten führte, sammelte er 18 Zähler (9-9-18; 1,8 Punkte/Spiel) und kommt kurz vor dem Jahresende auf 130 Scorerpunkte im Kalenderjahr 2025 (reguläre Saison plus Stanley Cup Playoffs). Dieses Kunststück schafften sonst nur McDavid, Leon Draisaitl und Sidney Crosby. MacKinnon erreichte Marke von 130 Punkten in einem Kalenderjahr bereits im dritten Jahr in Folge (auch 2024 und 2023).

Dieses Selbstvertrauen strahlte der 1,83 Meter große Rechtsschütze auch im Penaltyschießen aus. Mit großer Entschlossenheit stürzte er sich auf den Puck, nahm viel Tempo auf, stieg dann plötzlich auf die Bremse, guckte den Torwart aus und verwandelte mit einem gefühlvollen Handgelenksschuss ins rechte Eck.

„Das ist großartig! Es macht immer Spaß, zu treffen“, freute sich MacKinnon.

Star-Power in der ersten Reihe

Hervorzuheben ist auch die gute Chemie in der ersten Sturmreihe der Avalanche mit Gabriel Landeskog (0-1-1), MacKinnon (1-2-3) und Necas (2-0-2), die es kumuliert auf drei Tore und sechs Scorerpunkte (3-3-6) an diesem Abend brachte.

„Sie wollen immer gewinnen. Sie haben die Fähigkeiten und den Willen, vorauszugehen. Sie jagen den Puck und erzwingen das Glück“, lobte Wedgewood.

„Sie haben uns geholfen, das Comeback zu starten“, unterstrich Colorados Trainer Jared Bednar. „Wenn du hinten liegst, dann verlässt du dich auf die Jungs, die am häufigsten treffen wie ‚Marty‘ und ‚Mac‘. Sie haben viele Spielzüge gezeigt, die mir sehr gut gefallen haben.“

Bednar übt Kritik

Allerdings war auch nicht alles Gold, was glänzt. Immerhin ging die Avalanche mit 0:2, 2:4 und 4:5 in Rückstand, was jedes Mal den enormen Kraftakt einer Aufholjagd bedeutet.

„Wir hatten ein wenig Rost angesetzt und schlechte Entscheidungen getroffen“, so Bednar. „Es war kein perfektes Spiel, aber wir haben gekämpft, mit viel Herz gespielt und konnten gewinnen. Das fühlt sich gut an. Trotzdem gibt es ein paar Dinge, an denen wir arbeiten müssen. Wir haben vier Gegentore nach Kontern bekommen. Wir haben sie zu leicht durch die neutrale Zone kommen lassen und waren nicht eng genug dran. Solche Fehler dürfen wir einfach nicht machen.“

COL@VGKL MacKinnon und Wedgewood überzeugen im Shootout

Ein großes Punkte-Polster

MacKinnon kann seine Bilanz im Kalenderjahr 2025 noch in zwei weiteren Spielen ausbauen: Vor dem Jahreswechsel empfängt die Avalanche noch die Los Angeles Kings (Montag, 9 p.m. ET; Dienstag, 3 Uhr MEZ) sowie an Silvester (Mittwoch, 9 p.m. ET; Donnerstag), 3 Uhr MEZ die St. Louis Blues.

Colorado (28-2-7) ging in 37 Spielen in der laufenden Saison erst zweimal leer aus, hat bereits 63 Zähler auf dem Punktekonto angesammelt und damit ein großes Polster auf die stärksten Verfolger Dallas Stars (25-7-7, 57 Punkte) und Minnesota Wild (23-10-6, 52 Punkte) aufgebaut.

Verwandte Inhalte