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Vom 1. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32 in 32 täglich ein Team der Liga mit Blick auf die Saison 2025/26 unter die Lupe. Die zweiteilige Bestandsaufnahme besteht aus einer Analyse und einem Beitrag mit drei zentralen Fragen, mit denen sich die Mannschaften auseinandersetzen müssen.

In dieser Ausgabe: Die Analyse der New Jersey Devils

Die New Jersey Devils dürften mit gemischten Gefühlen auf die vergangene Saison zurückblicken. Zwar qualifizierten sie sich für die Stanley Cup Playoffs, was ihnen ein Jahr zuvor noch misslang. Dann jedoch schieden sie als erste Mannschaft aus. Mit 1:4 unterlagen sie den Carolina Hurricanes.

Ein Grund dafür war das Verletzungspech. Nachdem sie bereits in der regulären Saison viele Ausfälle verkraften mussten, setzte sich diese Misere in der K.o.-Runde fort. Jack Hughes kam in den Playoffs gar nicht erst zum Einsatz. In Spiel 1 verletzten sich die beiden Verteidiger Luke Hughes und Brenden Dillon. Die Verletzung von Johnathan Kovacevic folgte in Spiel 3.

Die reguläre Saison wurde zuvor mit einer Bilanz von 42-33-7 auf Platz 3 in der Metropolitan Division abgeschlossen. Trainer Sheldon Keefe geht nun in seine zweite Saison und setzt auf eine eingespielte Mannschaft, denn der Kern des Kaders wurde beisammengehalten.

Die wichtigsten Veränderungen im Kader

Die New Jersey Devils hielten sich auf dem Spielermarkt zurück. Große Namen wurden nicht verpflichtet. Stattdessen ist der Kader in der Tiefe punktuell verstärkt worden.

Gleich am ersten Tag der Free Agency wurde Flügelspieler Connor Brown unter Vertrag genommen, der einen Kontrakt über vier Jahre mit einem durchschnittlichen Verdienst von 3 Millionen US-Dollar unterzeichnete. Der 31-Jährige kam vergangene Saison bei den Edmonton Oilers auf 13 Tore und 17 Assists. Er ist ein schneller, defensiv zuverlässiger Stürmer, der beim Penalty Kill glänzt und vielseitig genug ist, um bei Bedarf in der Aufstellung verschiedene Rollen zu übernehmen.

Auf Deutsch: Brown lenkt den Puck zum 3:0 rein

Ebenfalls zu Beginn der Free Agency wurde der 36-jährige Flügelspieler Evgenii Dadonov verpflichtet. In der zurückliegenden Saison gelangen ihm bei den Dallas Stars 20 Tore und 20 Assists. Insgesamt erreichte er in seiner Karriere fünf Mal die Marke von 20 Treffern. Er dürfte der dritten oder vierten Reihe mehr offensiven Punch verleihen, könnte aber auch an der Seite von Jack Hughes in der Top-Reihe spielen.

Zu den nennenswerten Abgängen gehören die Stürmer Erik Haula (Nashville Predators) und Nathan Bastian (Dallas Stars).

Schlüsselspieler

Die Devils setzen auf eine eingespielte Truppe mit vielen Leistungsträgern, die sich im besten Eishockey-Alter befinden. Dazu zählen der Kapitän Nico Hischier (26), die Flügelstürmer Jesper Bratt (27) und Timo Meier (28) sowie Verteidiger Jonas Siegenthaler (27). Bratt war vergangene Saison mit 21 Toren und 67 Assists der Top-Scorer der Mannschaft, Hischier mit 35 Toren der erfolgreichste Torschütze.

Hinzu kommen einige jüngere Spieler, die bereits jetzt absolute Leistungsträger sind und dennoch Entwicklungspotenzial haben. Der 24-jährige Center Jack Hughes belegte vergangene Saison mit 27 Toren und 43 Assists Platz 2 der teaminternen Scorer-Liste. Auch Stürmer Dawson Mercer (23) oder die Verteidiger Luke Hughes (21, RFA) und Seamus Casey (21) stehen für die Zukunft dieser Franchise.

Spieler aus dem DACH-Raum

Die Devils verfügen mit Hischier, Meier und Siegenthaler über ein Schweizer Trio. Während Hischier der Top-Torjäger der Devils war, belegte Meier mit 26 Toren in der teaminternen Torschützenliste Platz 3.

Meier hatte vor allem Probleme in der Chancenverwertung. Landeten 2023/24 noch 13,5 Prozent seiner Schüsse im Tor, waren es in der vergangenen Saison 10,9 Prozent. Er zielte so häufig am Tor vorbei (148 „Misses“) wie nie zuvor in seiner NHL-Karriere. Für die kommende Saison dürfte eine höhere Treffsicherheit sein Ziel sein.

CAR@NJD, Sp4: Meier trifft im Anschluss an ein Bully

Siegenthaler ist ein Leistungsträger in der Verteidigung. Vergangene Saison kam er auf zwei Tore, sieben Assists und eine Plus-7-Bilanz.

Stärken

Die Devils haben eine eingespielte Truppe. Weil es kaum nennenswerte Abgänge gab, kann Keefe auf die positiven Aspekte der vergangenen Saison aufbauen. Die Defensive ließ mit 2,68 Toren die fünftwenigsten Gegentreffer zu.

Herausragend waren in der vergangenen Saison auch die Special Teams. Das Powerplay hatte eine Erfolgsquote von 28,2 Prozent und landete auf Platz 3 der Liga. Das Penalty Killing war mit einer Quote von 82,7 Prozent das zweitbeste der NHL. Das Problem war nur: In den Playoffs war von diesen Stärken nichts mehr zu sehen.

Durch die Neuzugänge könnten sich die Special Teams weiter verbessern, denn Brown ist stark im Penalty Killing, Dadonov ein guter Überzahlspieler.

DAL@UTA: Dadonov trifft im Powerplay mit einem präzisen Schuss ins Torwarteck

Verbesserungspotenziale

Die Devils benötigen mehr Durchschlagskraft in der Offensive. In der regulären Saison landeten sie mit einem Schnitt von 2,93 Toren nur auf Platz 20 der NHL. In den Playoffs bekamen sie nur 2,2 Tore zustande. Es ist offensichtlich, dass der Mannschaft ein hochkarätiger Top-6-Stürmer guttäte. Nicht unwahrscheinlich, dass die Franchise auf dem Spielermarkt noch einmal tätig wird.

Vielversprechende Talente

Die Devils verfügen über ein großes Talentpool. Zwei Beispiele: Flügelstürmer Lenni Hämeenaho (20, Draft 2023, 2. Runde, 58. Stelle) traf in der abgelaufenen Saison 20-mal in der finnischen Liiga (58 Spiele, 20-31-51) und könnte die Devils mit seinen ausgeprägten Instinkten und Hockey-IQ bald bereichern. Cam Squires (20, Draft 2023, 4. Runde, 122. Stelle) punktete fleißig in der kanadischen Juniorenliga QMJHL (58 Spiele, 24-51-75), ehe er ein vielversprechendes AHL-Debüt für das Farmteam Utica Comets gab (drei Spiele, 1-3-4).

Playoff-Chancen

Die Playoffs sind für die Devils das Minimalziel. Sofern sie vom Verletzungspech verschont bleiben und eventuell noch einen Top-Stürmer hinzubekommen, könnten sie in dieser Saison sogar in den Playoffs weit kommen. Die Eingespieltheit ist der Trumpf dieser Mannschaft.

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