Hischier 6/4

Vom 1. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32 in 32 täglich ein Team der Liga mit Blick auf die Saison 2025/26 unter die Lupe. Die zweiteilige Bestandsaufnahme besteht aus einer Analyse und einem Beitrag mit drei zentralen Fragen, mit denen sich die Mannschaften auseinandersetzen müssen.

In dieser Ausgabe: Drei Fragen bei den New Jersey Devils

1. Wird Kapitän Nico Hischier erneut als Torjäger glänzen?

Der Schweizer ist für seine Vielseitigkeit bekannt. Hischier gilt seit Jahren als einer der stärksten Zwei-Wege-Stürmer der NHL, der in der Defensive für Stabilität und in der Offensive für Kreativität sorgt. In der vergangenen Saison hatte sich das Spiel von Hischer erweitert, denn er trat als verlässlicher Torjäger in Erscheinung. Mit 35 Treffern war der 26-Jährige der beste Torschütze seiner Mannschaft und stellte einen persönlichen Rekord auf.

CAR@NJD, Sp4: Hischier mit Schlenzer im Slot erfolgreich

„Im Moment läuft es einfach, der Puck geht rein. Ich hatte schon Phasen in meiner Laufbahn, als das nicht der Fall war. Jetzt aber ist das Selbstvertrauen da und ich schieße viel öfter“, war seine Erklärung für die Treffsicherheit. Auch in den Playoffs, die mit dem 1:4 gegen die Carolina Hurricanes eher eine Enttäuschung waren, funktionierte Hischier als Vollstrecker und erzielte vier Treffer – mehr als jeder andere Spieler der Devils.

Dafür allerdings trat er seltener als Vorlagengeber auf. 34 Assists sind zwar noch immer ein ordentlicher Wert. In den vorherigen drei Spielzeiten hatte er allerdings mehr Treffer vorbereitet. Sein persönlicher Bestwert waren die 49 Assists aus der Spielzeit 2021/22. Es wird spannend zu beobachten sein, welche der vielen Stärken von Hischier in der kommenden Saison besonders zur Geltung kommen werden.

2. Wird die Offensive durch die Verpflichtungen von Connor Brown und Evgenii Dadonov besser?

Die Devils nutzten gleich den ersten Tag der Free Agency, um mit Connor Brown und Evgenii Dadonov der Offensive noch mehr Qualität beizufügen. Beide dürften in der dritten oder vierten Reihe zum Einsatz kommen.

Der 31-jährige Flügelspieler Brown bringt mit seinen 31 Jahren viel Erfahrung mit und verbrachte die vergangenen beiden Spielzeiten bei den Edmonton Oilers, mit denen er jeweils im Stanley Cup Finale scheiterte. „Das war nicht einfach, weckt aber Erfolgshunger“, sagte Brown. „Ich will wieder in die Playoffs kommen und eine Chance auf den Titel haben. Ich sehe in diesem Team die Chance dazu, denn es wird immer besser.“

Brown und Trainer Sheldon Keefe haben eine gemeinsame Vergangenheit, weil sie bereits 2015/16 bei den Toronto Marlies zusammenarbeiteten. „Connor Brown ist ein Typ, der sich in deiner Aufstellung bewegen kann. Er gibt dir Geschwindigkeit und ist ein fantastischer Penalty-Killer“, sagte General Manager Tom Fitzgerald. „Er ist ein Typ, den Sheldon auch am Ende der Spiele einsetzen wird. Er ist ein bisschen wie ein Schweizer Taschenmesser.“

Dadonov könnte die Torgefahr der vierten Reihe verstärken. Der 36-jährige Flügelspieler erzielte vergangene Saison bei den Dallas Stars 20 Tore und 20 Assists. Zudem könnte er auch das Überzahlspiel verstärken. Sein persönlicher Bestwert waren 11 Powerplay-Tore in einer Saison. „Ich versuche, ein Allround-Spieler zu sein, um offensiv und defensiv zu helfen“, sagte er.

COL@DAL, Sp2: Dadonov drückt den Puck durch die Beine des Torhüters zum 3:3

Fitzgerald bezeichnete den Neuzugang als einen „weiterer Spieler, der uns Flexibilität und Vielseitigkeit in der gesamten Aufstellung bietet.“

3. Wann erfolgt der Generationswechsel im Tor?

Die New Jersey Devils setzen im Tor auf Routine. Die beiden Goalies Jacob Markstrom und Jake Allen sind jeweils 35 Jahre alt. Während Markstrom in sein letztes Vertragsjahr geht, unterzeichnete Allen in der Offseason einen neuen Kontrakt über fünf Jahre und 9 Millionen US-Dollar.

„Wie 'Marky' am Ende des Jahres sagte, hat er noch viel gutes Eishockey in sich, und ich fühle genauso“, so Allen über seine Verlängerung. Markstrom hatte vergangene Saison eine Save-Quote von 90,0 Prozent, Allen von 90,8 Prozent.

NJD@SEA: Markstrom stoppt dreimal die Kraken

Der in Deutschland geborene Kanadier Nico Daws kam lediglich in sechs Spielen zum Einsatz, glänzte in diesen Partien allerdings mit einer Save-Quote von 93,9 Prozent. Doch welche Perspektive hat er?

Daws sagte noch im Mai: „Ich will Vollzeit in diesem Team sein. Ich denke, ich bin bereit dafür, also werde ich einfach in den Sommer gehen und so hart wie möglich arbeiten, ein wirklich gutes Trainingslager haben und ihnen beweisen, dass ich bereit bin.“

Über seine eigene Entwicklung äußerte sich Daws zufrieden: „Was mein Spiel angeht, denke ich, dass ich gute Fortschritte gemacht habe. Ich habe viel Selbstvertrauen und bin glücklich, wo ich stehe. Hoffentlich ist das genug, um nächstes Jahr einen Vorstoß machen zu können und es in das Team zu schaffen.“

Ihm dürfte bewusst sein, dass er mit seinen 24 Jahren den nächsten Karriereschritt vollziehen muss. Doch wie planen die Devils mit ihm? Daws geht in sein letztes Vertragsjahr, ehe er zum RFA wird. Daws dürfte hoffen, dass der Generationswechsel im Tor bald vollzogen wird. Anderenfalls könnte er ein Trade-Kandidat sein.

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