Sven Andrighetto of Switzerland celebrate his goal during the 2025 Ice Hockey World Championship match between Switzerland and Germany at Jyske Bank Arena on May 15, 2025 in Odense, Denmark. (Photo by Andrea Branca/Just Pictures/Sipa USA)(Sipa via AP Images)

Bei der Eishockey-Weltmeisterschaft 2025 in Schweden (Stockholm) und Dänemark (Herning) gab es am Donnerstag gleich zwei Viererpacks. Den einen markierte der Schweizer Sven Andrighetto beim 5:1-Kantersieg im prestigeträchtigen Derby gegen Deutschland. Den anderen fuhr Finnlands Eeli Tolvanen (Seattle Kraken) beim 9:1 gegen Slowenien ein. Am Abend rang Österreich den favorisierten Kanadiern lange einen großen Kampf ab. Tschechien startete dank David Pastrnak (Boston Bruins) durch. Außerdem war der Deutsche Phillipp Grubauer (Seattle Kraken) mit einer Beschwerde über das Eis erfolgreich. Schweizer Kevin Fiala (Los Angeles Kings) machte einen herzzerreißenden Schicksalsschlag öffentlich.

Das sind die fünf Schlaglichter des WM-Geschehens vom Donnerstag, 15. Mai:

Derby-Held Andrighetto - Sorgen um Hischier

Die Schweiz hat das ewig junge Derby gegen Deutschland klar und deutlich mit 5:1 gewonnen. In einer hart-umkämpften Partie in der Gruppe B mit vielen knackigen Checks hatten die Schweizer klare Vorteile (32:22 Torschüsse) und gingen im zweiten Drittel in Führung: Damien Riat (25.) traf zum 1:0, danach erzielte Sven Andrighetto einen lupenreinen Hattrick (26., 34., 35., im Powerplay). Die ersten beiden Treffer fielen binnen 24, die letzten beiden Tore binnen 62 Sekunden. Mit diesen beiden schnellen Doppelschlägen waren die Deutschen sogar noch gut bedient, hatten die Eidgenossen doch Pech bei zahlreichen Hochkarätern und einem einkassierten Abseits-Tor nach einer Coaches Challenge. Den Unterschied machte einfach gesagt die Effektivität. Alleine der deutsche Center Tim Stützle (Ottawa Senators) hatte drei Mega-Chancen, fand aber in SIHF-Torwart Leonardo Genoni seinen Meister. Im dritten Durchgang avancierte Andrighetto, der früher die Schlittschuhe für die Montreal Canadiens und Colorado Avalanche schnürte, sogar zum Viererpacker und stockte auf 5:0 auf (49., im Powerplay). Immerhin gelang Jonas Müller kurz vor dem Ende mit einem Powerplay-Tor der Ehrentreffer für Deutschland (59.). Sorgen machten müssen sich die Schweizer allerdings um ihren Kapitän Nico Hischier (New Jersey Devils), der sich in einem Zweikampf verletzte und nach nur 5:12 Minuten Eiszeit ausschied.

Herzzerreißender Schicksalsschlag für Fiala

Fiala war verspätet in Herning eingetroffen, der Grund dafür war ein herzzerreißender: „Meine Frau Jessica war zum zweiten Mal schwanger, verlor aber das Kind“, erklärte der 28-jährige NHL-Star bei Blick. „Es war nicht einfach die vergangene Woche.“ Nach Dänemark ist Fiala zusammen mit seiner Frau angereist. „Sie unterstützt mich wie immer, ich bin unglaublich dankbar, sie ist einfach die beste Frau. Wenn sie dabei sind, fühle ich mich zu Hause.“ Der Flügelflitzer startete mit einem Assist (0-1-1) beim 3:0-Erfolg gegen die USA erfolgreich ins WM-Turnier. „Deshalb habe ich eine solche Leistung gebracht“, verwies Fiala auf die Unterstützung seiner Freundin und legte im Duell mit Deutschland nach: Dem Kings-Stürmer gelang ein weiterer Assist (0-1-1).

Weiches Eis: Grubauer regt erfolgreich längere Pause an

Viele Löcher und springende Pucks waren mehreren Spielern in der Arena in Herning aufgefallen. Darunter auch dem deutschen Nationaltorwart Philipp Grubauer (Seattle Kraken), der daraufhin öffentlich eine längere Drittelpause anregte, damit das Eis länger Zeit hat, um festzufrieren. „Jetzt muss ich aufpassen, was ich sage. Nicht, dass ich noch eine Rüge vom Weltverband bekomme“, so der 33-jährige Rosenheimer. „Meiner Meinung nach ist es gefährlich für den Spieler, Man kann kaum noch einen Pass spielen. Es ist wie auf einem Weiher, der schmilzt.“ Auch DEB-Kapitän Moritz Seider (Detroit Red Wings) stieg in die Diskussion mit ein und erklärte diplomatisch: „Wir machen das Beste daraus. Es ist für beide Mannschaften gleich. Da gibt es keine Ausreden." Der Eishockey-Weltverband IIHF reagierte umgehend und erhöhte die Drittelpause um zwei Minuten auf nun 17 Minuten. Grubauer kam gegen die Schweiz übrigens nicht zum Einsatz. Den Vorzug erhielt Mathias Niederberger der erstmals in seiner Nationalmannschaftskarriere in Spiel gegen die Schweiz verlor.

Finnland mit Tolvanen, Teravainen und torgefährlichen Verteidigern erfolgreich

In den ersten drei Gruppenspielen blieb Finnland noch ohne ein einziges Verteidiger-Tor. Das änderte sich beim 9:1-Kantersieg in Spiel Nummer vier gegen die Slowakei, in dem das erste Abwehr-Tandem den Stein ins Rollen brachte: Doppelpacker Mikko Lehtonen (3., 8.) und Nebenmann Vili Saarijärvi (12.) sorgten bereits im ersten Drittel für einen klaren 3:0-Vorsprung. Im zweiten Drittel gelang Stürmer Eeli Tolvanen (Seattle Kraken) ein Hattrick (27., 36., 40.) und schraubte den Spielstand zusammen mit Lenni Hämeehaho (29.) auf 7:1. Im Schlussdrittel trat mit NHL-Verteidiger Nikolas Matinpalo (Ottawa Senators) der nächste Blueliner in Erscheinung besorgte das 8:1 (43.). Satt waren dominante Finnen (37:17 Torschüsse) aber noch nicht: Tolvanen stellte mit seinem vierten Treffer an diesem Abend auf 9:1 (53.) und erhöhte sein WM-Torekonto auf unglaubliche sechs Tore (6-1-7). NHL-Angreifer Teuvo Teravainen (Chicago Blackhawks) gab sechs Assists (0-6-6) und steht nun bei acht Scorerpunkten (1-7-8). Im Tor erhielt Juuse Saros (Nashville Predators) den Start und sicherte Suomi den zweiten Turnier-Sieg mit 16 Saves (94,1 Prozent Fangquote).

MacKinnon wendet Ausrutscher gegen Österreich ab

Österreich stemmte sich lange gegen Kanada (16:52 Torschüsse), musste sich am Ende aber doch mit 1:5 geschlagen geben. Zwischenzeitlich lag Austria sogar vorne: Vinzenz Rohrer brachte den krachenden Außenseiter in Führung (12.). Erst im zweiten Drittel schlug der turmhohe Favorit zurück und drehte dank Nathan MacKinnon (Colorado Avalanche; 22., im Powerplay; 34., mit Extra-Angreifer) das Spiel. Die Ahornblätter entwischten erst im dritten Drittel durch die Treffer von Travis Konecny (Philadelphia Flyers, 49.), Will Cuylle (New York Rangers, 52.) und Kapitän Sidney Crosby (Pittsburgh Penguins, 59.). Im zweiten Abendspiel startete Tschechien dank David Pastrnak (Boston Bruins) durch. Beim ungefährdeten 6:1 gegen Ungarn (32:12 Torschüsse) erzielte Pastrnak das zwischenzeitliche 1:0 (18.) und 4:1 (44.) und war mit einem Drei-Punkte-Spiel (2-1-3) der beste Scorer bei den Tschechen.

Die WM-Ergebnisse vom Donnerstag (15. Mai) im Überblick:

Deutschland - Schweiz 1:5

Finnland - Slowakei 9:1

Kanada - Österreich 5:1

Tschechien - Ungarn 6:1

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