Die Fans im Prudential Center sahen am Freitag eine Partie, die sie so schnell nicht wieder vergessen werden. Die Gastgeber aus Newark, New Jersey, waren drauf und dran, den Winnipeg Jets den Saisonstart gehörig zu vermiesen.
Wegen einer miserablen Defensivleistung und handelten sich die Jets einen Vier-Tore-Rückstand ein. Nikita Gusev (18.), Blake Coleman (22., 34.) und Sami Vatanen (33.) nutzten die zahlreichen individuellen Fehler in der Jets-Hintermannschaft. Gegen Ende des Mitteldrittels lagen die Kanadier vermeintlich uneinholbar mit 0:4 zurück. Niemand hätte es ihnen verübelt, wenn sie den Abend als einen gebrauchten ad Acta gelegt und gedanklich schon ins Hotel gefahren wären.
Aber die Jets-Bank blieb positiv und glaubte an das Unmögliche. "Jemand sagte, wir brauchen nur ein Tor", erinnerte sich Jets-Verteidiger Neal Pionk. 10,3 Sekunden vor dem Ende des zweiten Spielabschnitts hatte Dmitry Kulikov genau das auf dem Schläger. Mit einem brachialen Schlagschuss zimmerte der russische Defensivspezialist den Puck an Freund und Feind vorbei an den linken Innenpfosten und rein.
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Der Gewaltschuss kam exakt zur richtigen Zeit, um der Jets-Mannschaft den entscheidenden Ruck zu verpassen. Wie ausgewechselt kamen die Blau-Weißen aus der zweiten Drittelpause und machten sich Schritt für Schritt heran.
Mit großem Kämpferherz und einer bemerkenswerten Mannschaftsleistung rissen sie das Ruder im wahrsten Sinne des Wortes herum. Jack Roslovic (43.), Mathieu Perreault (48.) und Pionk (53.) brachten Winnipeg wieder ins Spiel, ehe Wheeler im Penaltyschießen den irren Schlusspunkt hinter ein unglaubliches Spiel setzte. Zuvor hätten die Jets die Begegnung fast komplett auf den Kopf gestellt, doch der spätere Siegtorschütze Wheeler schoss bei 9,9 Sekunden und 8,8 Sekunden vor dem Ende mit dem leeren Tor vor Augen zwei Mal nur an den Pfosten.
"Nach dem zweiten Tor war es irgendwie so, als ob das Momentum so richtig übergesprungen ist", erzählte Jets-Torhüter Laurent Brossoit, der im dritten Spielabschnitt und in der Overtime keinen Schuss mehr passieren ließ. "Nach dem dritten Tor war der Glaube dann so richtig da. Wir haben richtig viel Momentum gehabt und waren voller Energie. Das Momentum hat uns alle angesteckt und wir haben einfach unseren Vorteil daraus gezogen."