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Auf der Suche nach der Form

Die Wild stecken in einer Krise, doch mit den Capitals haben sie noch eine Rechnung offen

von Bernd Rösch / NHL.com/de Chefautor

Die Washington Capitals als Aufbaugegner? Es ist kaum vorstellbar, dass dies funktionieren könnte, doch im Falle der Minnesota Wild scheint das durchaus im Rahmen des Möglichen zu sein. Am Dienstag empfangen sie im heimischen Xcel Energy Center von St. Paul das punktbeste Team der Liga, und mit dem haben sie noch eine Rechnung offen. 14 Tage ist es her, dass die Wild als Tabellenführer der Western Conference in der US-Hauptstadt bei den Capitals antraten. Diese hatten sich zu diesem Zeitpunkt, nach vier Niederlagen hintereinander, in einer kleinen Krise befunden. Die Capitals gingen hochmotiviert gegen den Klassenprimus des Westens in die Partie und erkämpften sich einen 4-2 Sieg. Alex Ovechkin beendete in dieser Begegnung mit dem Treffer zum 2-0 seine Torflaute und seitdem ging es mit den Capitals wieder bergauf. Neun von zehn möglichen Punkten fuhren sie in den folgenden fünf Partien ein, sie untermauerten damit ihre Spitzenstellung und auch Ovechkin (2 Tore, 2 Assists) punktete wieder in gewohnter Manier.

Die Wild geben sich nach nur einem Sieg aus ihren letzten neun Partien (1-7-1), am vergangenen Dienstag gewannen sie gegen die ebenfalls schwächelnden Sharks mit 3-2, schon mit weniger zufrieden. Nachdem ihnen die Chicago Blackhawks, bei noch sieben ausstehenden Spielen, mit einem Vorsprung von sieben Zählern bereits enteilt sind, muss es nicht mehr der erste Platz im Westen sein.

"Wir müssen das alles vergessen, was in den letzten Wochen passiert ist. Befänden wir uns in der Mitte der Saison, dann wären wir frustriert, doch jetzt müssen wir, angesichts der bevorstehenden Playoffs, einfach wieder zu unserem Spiel finden", sagte Schlussmann Devan Dubnyk zu NHL.com nach der 2-3 Overtime-Niederlage in Detroit. Nachdem sich die Wild bereits sicher zum fünften Mal in Folge für die Stanley Cup Playoffs der Western Conference qualifiziert haben, können sie befreit aufspielen. Die bärenstarken Capitals könnten sich da als der ideale Sparrings-Partner, der genau zur rechten Zeit kommt, herausstellen.

Video: MIN@DET: Athanasiou bezwingt Dubnyk in der OT

Cheftrainer Bruce Boudreau sah schon in der Partie gegen Detroit einen Aufwärtstrend: "Das war das beste Spiel, das wir seit einem Monat gezeigt haben. Wir ließen nur wenig Torschüsse zu. Wir haben heute vieles richtig gemacht. Wir haben uns selbst Torchancen herausgespielt und wir hätten gewinnen müssen. Das war schon ziemlich gut."

Wild Stürmer Zach Parise gibt sich kämpferisch: "Wir hatten einen komfortablen Vorsprung auf unsere Verfolger, doch dieser ist plötzlich geschrumpft. Wir müssen unbedingt gewinnen, damit wir [in der ersten Playoffrunde] Heimrecht bekommen. Wir müssen es wieder gerade richten."

Den Wild könnte im Aufeinandertreffen mit den Capitals in die Karten spielen, dass niemand von ihnen einen Sieg gegen den Presidents' Trophy Anwärter erwartet. Sie werden das Positive aus ihrem Auftritt in Detroit mit nach Hause nehmen und angetrieben von ihren frenetischen Fans alles versuchen ihre Niederlagenserie vergessen zu machen.

Vielleicht kann sogar Nino Niederreiter, analog zu den Ereignissen in Washington von vor zwei Wochen, seine Tormisere beenden. Der Schweizer wartet seit dem 27. Februar, über eine Spanne von 15 Spielen, auf einen Torerfolg. Zu gönnen wäre es ihm!

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