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Eine Niederlage, die sich nicht wie eine solche anfühlt. So könnte man das Heimspiel der Eisbären Berlin gegen die Chicago Blackhawks bei der NHL Global Series Challenge 2019 in der Mercedes-Benz Arena beschreiben. Vor 14200 Zuschauern bei ausverkauftem Eis gewannen die Blackhawks mit 3:1, das Spiel wurde jedoch erst spät durch das 2:1 von Alex Nylander in der 51. Minute und einen Treffer von David Kampf in das leere Tor der Eisbären in der 59. Minute entschieden.

"Ich glaube wir können hochzufrieden sein. Gegen so eine Topmannschaft mit Superstars so gut zu spielen, das machst du auch nicht alle Tage", strahlte Torwart Maximilian Franzreb nach dem Spiel in der Kabine. Franzreb kam zum dritten Drittel für seinen Kollegen Sebastian Dahm, machte wie seine Kollegen ein gutes Spiel, war beim 2:1 aber chancenlos.
Einer seiner Vorderleute, Verteidiger Kai Wissmann, zeigte zwar Respekt vor den NHL-Stars, war aber auch zurecht stolz auf seine Leistung und die seiner Teamkollegen. "Es war natürlich schwer, gerade in der eigenen Zone", gab er zu. "Wir haben uns vorgenommen kompakt zu stehen, also eigentlich haben wir das gleiche System gespielt wie immer. Da gab es natürlich auch ab und zu einen Wechsel, wo wir ein, oder zwei Minuten hinten drinstanden."

CHI@EIS: Toews verwertet Kanes Vorlage

Trotz eines guten Spiels des Eishockey-Goliaths aus Illinois mussten sich die Eisbären nicht verstecken, sie schienen mit ihren Aufgaben zu wachsen. Nach anfänglicher Nervosität und einem etwas schleppenden Start in das erste Drittel wurden die Eisbären bald aktiver und erarbeiteten sich schnell einige starke Chancen.
"Das war schon nochmal einen Tick schneller, man hat mit dem Puck einfach nochmal weniger Zeit, der Gegner ist schneller am Mann (als in der DEL)", erklärte Wissmann die anfänglichen Schwächen und stellte schnell die positive Wendung in den Vordergrund. "Das war denke ich der Hauptunterschied. Ich denke aber, dass wir uns ganz gut geschlagen haben, wir haben auch versucht mitzuspielen. Wir hatten uns vorgenommen, dass wir den Puck nicht nur aus der eigenen Zone rausschießen wollen, wir wollten auch eigene Spielzüge machen und das ist uns auch ganz gut gelungen. Wir hatten unsere Chancen und mit etwas mehr Glück geht auch einer rein. Klar, die hatten auch einige Chancen, aber da haben uns unsere Torhüter im Spiel gehalten und es hat einfach Spaß gemacht."
Chicagos Trainer Jeremy Colliton fand nach 60 Minuten vor allem positive Wort über die Leistung beider Mannschaften. "Genau so ein Spiel wollten wir als letzten Test haben. Respekt vor Berlin, sie haben uns echt gefordert. Wir haben insgesamt gut gespielt, hätten nur vielleicht unsere Chancen besser nutzen können."
Großes Lob von hoher Stelle also für die Lokalhelden in der Hauptstadt. "Wenn man nicht gegen ein NHL-Team spielt, weiß man nie, was einen erwartet. Ich war wirklich von ihrem Spiel beeindruckt. Sie haben starke Spielzüge geliefert und uns unter Druck gesetzt. Genau so einen Test wollten wir."

CHI@EIS: Nylander bringt die Führung im 3. Drittel

Die Eisbären lieferten damit eine ähnlich starke Leistung wie etwa der SC Bern vergangenes Jahr. Die Schweizer unterlagen den New Jersey Devils damals erst nach Verlängerung. Trainer wie Spieler der Blackhawks betonten bereits in den Tagen vor dem Duell in der Mercedes-Benz Arena, dass die Spiele der Global Series Challenge stets knapp und hart umkämpft seien.
"Ich war nicht von dem knappen Spiel überrascht", schlug Superstar Patrick Kane in die gleiche Kerbe wie sein Trainer Colliton. "Die Spiele sind hart umkämpft. Die europäischen Teams wollen sich beweisen, es gibt viele gute Spieler, ob in Deutschland, der Schweiz, oder Russland. Da sind talentierte Spieler unterwegs. Da kannst du nicht einfach aufs Eis gehen und erwarten sie zu überrollen. Heute mussten wir echt hart für den Sieg arbeiten."
Die Blackhawks zeigten bereits vor dem Spiel Respekt vor dem Gegner und die Eisbären gaben ihnen durch ihr Auftreten weitere Gründe dazu. Beide Teams machten Werbung für ihren Sport, ihre Ligen und weitere Auftritte der NHL in Deutschland.