Das war für die Situation der Mannschaft ein bezeichnendes Ereignis. Nicht nur, dass es den Gastgebern gelang, sämtliche Powerplaysituationen des Gegners erfolgreich zu überstehen, sie siegten sogar durch einen Shorthander gegen den Ligaprimus und sicherten sich so den ersten doppelten Punktgewinn nach zuvor vier sieglosen Spielen (0-3-1).
Da half es Ovechkin und seinen Mitstreitern in der Endabrechnung auch nicht, dass es am Tag nach dem souveränen 6:1-Erfog gegen die Ottawa Senators auf eigenem Eis, Tore durch Nicklas Backstrom und Jakub Vrana zu bejubeln gab. Die drei Spiele umfassende Erfolgsserie endete für die Capitals unsanft in Philadelphia.
Kraftverschleiß war, das gaben die Protagonisten unumwunden zu, nicht der Grund für die Niederlage. "Sie waren in der gleichen Situation", räumte Vrana ein. "So ist das eben manchmal. Mit diesen Umständen musst du klarkommen. Wir sind erfahren genug, um uns entsprechend darauf einzustellen. Das können wir nicht als Entschuldigung für die Niederlage anführen."
Ungünstig war zudem der Zeitpunkt des spielentscheidenden Gegentores kurz vor dem Drittelende. Eine Tatsache, die Trainer Todd Reirden erzürnte: "Du gehst mit einem Plan in diese Spiele. Wir versuchen immer die Dinge in die Waagschale zu werfen, die uns das ganze Jahr über erfolgreich gemacht haben. Eine dieser Stärken ist unsere Fähigkeit, Tore zu Beginn und kurz vor dem Ende eines Spieldrittels zu erzielen. Heute haben wir ihnen in genau dieser Phase gestattet, sich das Momentum auf ihre Seite zu holen."
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Am Thema Überzahlspiel kam Reirden in seiner Analyse ebenfalls nicht vorbei. "Die Special Teams sind immer entscheidend. Wir haben ihnen ein Unterzahltor ermöglicht. Diese beiden Tatsachen, in Kombination mit einem persönlichen Fehler beim ersten Gegentor, haben uns heute das Leben schwergemacht. Das war schon sehr enttäuschend", gab er sich verstimmt.
Torhüter Braden Holtby war mit dem Gesehenen hingegen nicht ganz so unzufrieden wie seine Kollegen und der Trainer. "Es war ein ausgeglichenes Spiel. Sie haben eine gute Mannschaft. In einigen Situationen hatten sie das Glück auf ihrer Seite", sah er kein grundsätzliches Problem im Team.
Die nächste Gelegenheit zu zeigen, dass es auch in Überzahl bei den Capitals deutlich besser laufen kann, bekommt das Team am Samstag, wenn die New Jersey Devils ihre Visitenkarte in Washington abgeben werden (So. 1 Uhr MEZ; NHLt.v).