FLA@VGK, Sp5: Vegas, Florida gratulieren sich

Fünf Jahre und sechs Tage nach der bitteren Enttäuschung in ihrer ersten NHL-Saison durften die Vegas Golden Knights endlich den großen Wurf feiern. Damals hatten sie das Stanley Cup Finale 2018 in fünf Spielen gegen die Washington Capitals verloren. Nun gelang ihnen am Dienstag in Spiel fünf des Finales gegen die Florida Panthers der entscheidende Sieg, um den Cup in die Höhe stemmen zu dürfen.

"Ich kann meine Gefühle gar nicht beschreiben", gab Kapitän Mark Stone zu. "Als ich den Cup gekriegt habe, habe ich meinen Mitspielern in die Augen geschaut. Das war das verrückteste Gefühl meines Lebens. Die Tatsache, dass ich das mit meinen 25, 30 besten Freunden erlebt habe, macht es noch so viel besser."

FLA@VGK, Sp5: Die Mannschaft feiert mit dem Cup

Genau wie die gesamte Serie, war das letzte Spiel eine dominante Vorstellung, während der die Fans in der T-Mobile Arena früh feiern konnten. Beim finalen Saisonsieg war das Ergebnis bereits im zweiten Drittel so klar, dass niemand im Stadion mehr am Ausgang der Partie zweifelte.

Kein Expansion Team schaffte es jemals in so kurzer Zeit den Stanley Cup zu gewinnen. Sechs Spieler machten den kompletten Weg von der ersten Saison bis zum Titel mit. Die Stürmer Reilly Smith, Jonathan Marchessault, William Karlsson und William Carrier, sowie die Verteidiger Brayden McNabb und Shea Theodore verbleiben noch aus dem ursprünglichen Team.

"Das ist unglaublich", freute sich Smith. "Man kann sich keine bessere Gruppe an Spielern wünschen, als wir für diesen Playoff-Lauf hatten. Nach sechs Jahren hier zu gewinnen, das haben die Fans für all ihre Unterstützung verdient. Sie haben uns das Gefühl gegeben, hier zu Hause zu sein. Es ist schön, etwas zurückgeben zu können und dieser Stadt den Titel zu bringen, den sie verdient."

Wenn man in Vegas eins weiß, dann wie man feiert. Bereits vor dem Spiel heizte DJ Steve Aoki mit einem Auftritt vor der Arena die Stimmung an, Rapper 50 Cent stimmte die Fans weiter auf die Eishockey-Party ein, als er im Stadion die Sirene erklingen ließ. 19.085 Fans sollen ihren Weg ins Stadion gefunden haben, das für gewöhnlich nur eine Kapazität von 17.500 Plätzen hat.

"Das ist verrückt", war Stürmer Chandler Stephensons Reaktion auf die Atmosphäre. "Die Fans waren vom ersten Tag an überragend. Sie haben uns so unterstützt und so viel Liebe für das Team gezeigt. Vor ihnen den Cup zu gewinnen ist etwas Besonderes."

Die Spieler taten dann ihr Übriges, um die Halle stimmungstechnisch explodieren zu lassen. Nur drei Skater der Golden Knights sammelten keinen Punkt, Verteidiger Shea Theodore und Stürmer Jack Eichel steuerten drei Assists bei und Stone erzielte einen Hattrick, während Torwart Adin Hill 32 Schüsse hielt.

Bis zur 30. Minute waren die Panthers noch im Rennen, doch in den restlichen zehn Minuten des zweiten Drittels erhöhten die Golden Knights von 2:1 auf 6:1. Die Fans nahmen das zum Anlass "We want the Cup" zu skandieren. Die Zuschauer forderten außerdem lautstark die Conn Smythe Trophy, mit der der wertvollste Spieler der Stanley Cup Playoffs ausgezeichnet wird, für Hill. Am Ende wurde diese Ehre Marchessault zuteil, was der Stimmung aber sicherlich keinen Abbruch tat. Immerhin war Marchessault mit 25 Punkten (13 Tore, 12 Assists) hinter Eichel der zweitbeste Scorer und der beste Torjäger der Playoffs.

FLA@VGK, Sp5: Marchessault bekommt Conn Smythe Trophy

"Das ist eine besondere Organisation", schwärmte Eichel, der nach schwierigen Jahren bei den Buffalo Sabres erst vor der vergangenen Saison in einem Transfer nach Las Vegas kam. Damals musste er sich einer Operation an der Halswirbelsäule unterziehen, die seine Karriere hätte beenden können. Er erlebte in seiner achten NHL-Saison seine ersten Playoffs. "Ich fühle mich einfach gesegnet, ein Teil davon zu sein. Es gab viele Herausforderungen. Aber hier jeden Tag mit diesen Jungs zu verbringen, das hat mir eine neue Perspektive gegeben."

Mit diesen Mitspielern wurde Eichel nach 82 Spielen der regulären Saison und 22 Playoff-Spielen zum Meister gekrönt. Nach dem Spiel übergab NHL Commissioner Gary Bettman den Cup an Stone.

"Ich kann nicht beschreiben, was in mir gerade los ist", freute sich der Teamleader. "Ich fühle alles, was man sich vorstellen kann. Während des Kampfs durch 82 Spiele in der Hauptrunde und vier Playoff-Runden beißt man und arbeitet man. Am Ende waren wir das siegreiche Team. Das ist unglaublich."

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