Vegas-Center Eichel fiebert dem Saisonbeginn entgegen

Jack Eichel durchlebte 2021/22 eine turbulente Saison. Er wurde nicht nur von den Buffalo Sabres zu den Vegas Golden Knights getradet, sondern unterzog sich auch noch einer Bandscheiben-Operation. Erst Mitte Februar, ziemlich genau drei Monate nach dem Eingriff, konnte er im Dienst seines neuen Teams debütieren. Mit 14 Toren und elf Assists in 34 Spielen stellte der Center zwar direkt seine Qualität unter Beweis. Gleichwohl musste er miterleben, wie das junge Franchise erstmals seit der Gründung die Stanley Cup Playoffs verpasste.

All das hat er hinter sich gelassen. Der 25-Jährige blickt dem Saisonstart voller Zuversicht entgegen. "Es ist wirklich gut, einfach ein wenig Sicherheit zu haben", sagte er bei der NHL North American Player Media Tour in Las Vegas. "Ich fühle mich wohl. Ich weiß, wann die Saison beginnt und habe keine Verletzungen. Das ist ein Neuanfang. Es war ein schöner Sommer und ich freue mich auf die Saison."

Eichel fühlte sich vom ersten Moment an in Las Vegas gut aufgenommen. "Die Organisation war super, hat mich willkommen geheißen und unterstützt. Von den Mitarbeitern über das Management, den Trainern bis hin zu allen Spielern waren alle super freundlich. Das gab mir ein tolles Gefühl." Er habe versucht, nach der Operation so schnell wie möglich wieder fit zu werden. Dennoch gibt er sich selbstkritisch: "Als Team haben wir zu wenig erreicht. Und als Spieler habe ich nicht so gut gespielt wie ich wollte."
Die Enttäuschung darüber, sich vergangene Saison nicht für die Playoffs qualifiziert zu haben, begleitete ihn in die Offseason. "Es war hart. Ich glaube, niemand im Team hätte gedacht, dass wir letztes Jahr die Playoffs verpassen würden. Aber das haben wir. Das tat schon weh. Aber es war ein guter Sommer, um sich neu zu gruppieren und dieses Jahr gestärkt zurückzukommen." Dies gelte für die Mannschaft und für ihn selbst: "Ich fühle mich jetzt besser und freue mich auf eine neue Saison." Das oberste Ziel liege nun darin, sich wieder für die Postseason zu qualifizieren.

Bruce Cassidy soll dabei als neuer Trainer die Richtung vorgeben. Nur acht Tage nachdem er bei den Boston Bruins freigestellt wurde, heuerte er bei den Golden Knights an. 2019 stand er noch mit den Bruins im Stanley Cup Finale und unterlag den St. Louis Blues. 2020 heimste er den Jack Adams Award als bester Trainer ein.
Eichel hat sich mit dem neuen Coach bereits ausgetauscht. "Wir haben uns hingesetzt und ganz zwanglos eine Tasse Kaffee zusammen getrunken", berichtet er. "Es war schön, sich einfach ein bisschen kennenzulernen und miteinander vertraut zu machen. Er wollte herausfinden, wie ich über das Team denke und mir außerdem sagen, was er erwartet und was ich von ihm erwarten kann. Es war ein nettes Gespräch."
Cassidy gilt als ein Trainer, der gerade auch Offensivspieler besser machen kann. Stars wie Patrice Bergeron, Brad Marchand oder David Pastrnak sind nur einige Beispiele dafür. "Genau das ist es, was viele Leute über ihn sagen", weiß Eichel. "Diese Top-Spieler in Boston hatten viel Erfolg unter ihm. Er holt definitiv das Beste aus seinen Spielern heraus. Das betrifft nicht nur die Top-Leute, sondern auch Rollenspieler, die in Boston waren und erfolgreich gewesen sind. Ich bin mir sicher, er wird dasselbe für uns tun."
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Allerdings beinhaltete die Offseason aus Sicht der Golden Knights nicht nur gute Nachrichten. Torwart Robin Lehner wird wegen einer schwerwiegenden Hüftverletzung voraussichtlich die komplette Saison verpassen. "Es ist immer hart, wenn man seinen Torhüter Nummer 1 nicht zur Verfügung hat", so Eichel. "Lenny hatte letztes Jahr mit einigen Verletzungen zu kämpfen. Aber wenn er gesund ist, ist er ein sehr guter Torhüter. Er gibt uns die Chance, jeden Abend zu gewinnen. Er ist groß und athletisch und vollbringt viele Paraden, die man nicht erwartet. Wir werden ihn definitiv vermissen. Ich hoffe, dass seine Operation gut verläuft, er sich schnell erholt und sich danach besser fühlt als vorher."
Eichel weiß aus eigener Erfahrung nur allzu gut, wie sich eine Verletzungspause anfühlt. Und vor allem, wie schön es ist, danach wieder auf dem Eis zu stehen. "Ich komme jeden Tag gerne auf die Eisfläche", sagt er. "Ich liebe es, Eishockey zu spielen. Wir spielen in der größten Liga der Welt. Es macht wahnsinnig viel Spaß. Ich versuche, jeden Tag zu genießen und betrachte das alles nicht als Selbstverständlichkeit."