Deutlich kaltschnäuziger agierten in Spiel 4 hingegen die Gastgeber, die bis zum Ende des ersten Drittels auf 3:0 davonzogen, ohne das bessere Team auf dem Eis gewesen zu sein. Von diesem überraschend deutlichen Rückstand nach den ersten 20 Minuten erholte sich Vegas nicht mehr, konnte durch zwei eigene Treffer im Schlussdrittel lediglich noch etwas Ergebniskosmetik betreiben.
Am Donnerstag droht ihnen in der heimischen T-Mobile Arena (8 p.m. ET; NBC, CBC, SN, TVAS) bereits die endgültige Niederlage, sollte Washington dieses Kräftemessen erneut für sich entscheiden.
Um selber noch in das Vergnügen zu kommen, den Stanley Cup in den Nachthimmel stemmen zu dürfen, müssen die Golden Knights ihrerseits drei Spiele hintereinander gewinnen.
Die Anzahl derjenigen, die an ein solches Wunder glauben, ist in den letzten Stunden dramatisch gesunken - zumindest bei den neutralen Betrachtern. Im Lager der Golden Knights gaben sich die Beteiligten direkt nach der Niederlage in Spiel 4 ungebrochen und überaus kämpferisch, betonten immer wieder die guten Ansätze, die man trotz des unbefriedigenden Ergebnisses gezeigt habe.
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Coach Gerard Gallant stellte nach einer kurzen Nacht im Mediengespräch am Dienstagvormittag seinen unverändert vorherrschenden Optimismus und Kampfeswillen abermals zur Schau.
Er beteuerte dabei einmal mehr, wie gut er sein Team beim 2:6 über weite Phasen der Begegnung gesehen hatte. "Ich meinte das schon ernst gestern. Wir haben wirklich vieles sehr gut gemacht, haben hart gekämpft und deutliche Fortschritte gegenüber den Spielen zuvor erkennen lassen. Mit etwas mehr Glück hätten wir im ersten Drittel 2:0 in Führung gehen können. Wenn wir am Donnerstagabend wieder so engagiert zu Werke gehen, dann sehe ich unsere Chancen noch immer intakt. Ich bin sehr optimistisch, dass wir mit dem zusätzlichen Schwung, den uns unsere Fans verleihen, wieder ins Rollen kommen."
Vegas war beim letzten Aufeinandertreffen zunächst das deutlich aktivere Team. Das belegen auch alle Spielstatistiken. Dass die Scheiben jedoch einfach nicht den Weg ins Tor der Gastgeber finden wollten, hinterlässt zumindest in der ungetrübten Hoffnung ihres Übungsleiters keine gravierenden Spuren.