Eishockeykrimis bis zum Ertönen der Schlusssirene
Viele Tore sind das eine, doch noch um einiges schöner ist es für den neutralen Eishockeygenießer, wenn eine Begegnung nicht schon vorzeitig entschieden ist, wenn sich im dritten Spielabschnitt jene Mannschaft zurückmeldet, die zur zweiten Pause noch im Hintertreffen lag.
Die Tampa Bay Lightning sind nicht nur das punktbeste Team der Liga, sondern auch wahre Meister im Drehen von Spielen. Fast jede zweite Partie, in der sie mit einem Rückstand ins Schlussdrittel starteten, endete zu ihren Gunsten (42,9 Prozent). Bei den Montreal Canadiens sind es noch ein gutes Drittel der Spiele (35,0 Prozent), bei fünf Teams mindestens ein Viertel (>= 25,0 Prozent) und bei weiteren fünf ein Fünftel (>= 20,0 Prozent).
Zum Vergleich: 2017/18 schafften statt zwölf wie in diesem Jahr, nur sechs Mannschaften, angeführt von den Lightning mit 30,0 Prozent, eine Wende in mindestens 20 Prozent ihrer Auftritte. In den zwei Saisons zuvor, waren es auch nur sieben Teams in 2016/17 und acht in 2015/16.
Eishockeyherz, was willst du mehr als bis zur Schlussminute mitfiebern? Doch Herzpatienten sollten Vorsicht walten lassen!
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Viele begnadete Kufenkünstler am Start
Die Anzahl der Spieler, die regelmäßig Punkte liefern, hat in der laufenden Saison exorbitant zugenommen: 46, in Worten sechsundvierzig, Spieler weisen einen Punkteschnitt von größer gleich 1,0 aus. Sie toppen damit noch einmal gehörig den bisherigen Bestwert aus den vergangenen zehn Jahren von 31 Spielern in 2017/18.
In den Spielzeiten zuvor seit 2009/10 erzielten zwischen elf in 2016/17 und 28 Spieler in 2012/13 mindestens einen Scorerpunkt pro Einsatz. Selbst zu Hoch-Zeiten eines Wayne Gretzky oder Mario Lemieux zwischen Mitte der 80er-Jahre (1984/85: 45; 1985/86: 54; 1986/87: 39) und Mitte der 90er-Jahre (1993/94: 45; 1994/95: 42; 1995/96: 49) war die NHL in der Tiefe selten so stark besetzt wie heute.
Angeführt von Alex Ovechkin mit 38 Treffern gelang es bereits zwölf Spielern die 30-Tore-Marke zu knacken, obwohl ein knappes Drittel der Saisonpartien noch zu absolvieren sind.
Rookies, die auf Anhieb einschlagen
Der Sprung vom Juniorenbereich oder einer europäischen Profiliga zur NHL ist gewaltig. Nur den allerbesten Nachwuchsspielern gelingt dieser auf Anhieb. Vor allem junge Verteidiger haben es aufgrund physischer Nachteile schwer, unmittelbar nachdem sie gedraftet wurden, in der NHL Fuß zu fassen.
Der 18-jährige Verteidiger Rasmus Dahlin, den die Buffalo Sabres beim NHL Draft 2018 an erster Stelle ausgewählt hatten, straft den Erfahrungen aus der Vergangenheit Lügen und bereitet seinem Team sowie den Anhängern in Buffalo viel Freude.