Für die Wild war bisher nur Zach Parise erfolgreich, der in beiden Spielen traf. Aber auch bei den Blues hat die Offensivabteilung noch Luft nach oben. Für die Blues trafen bisher Vladimir Sobotka und Jaden Schwartz ein Mal und überraschenderweise ausgerechnet Joel Edmundson zwei Mal. Der 23-jährige Verteidiger traf in der regulären Saison in 69 Spielen drei Mal, in den Playoffs dafür in beiden Spielen. Der Kanadier wurde nach dem Spiel gefragt, ob er sich an das letzte Mal erinnert, als er in zwei Spielen in Folge traf.
"Vielleicht als kleines Kind, als ich Stürmer war...", war seine Antwort. "Aber als Profi ist mir das noch nie passiert."
Doch auch das braucht man in den Playoffs, Spieler, die unter dem besonderen Druck auf ein neues Level kommen und mehr Verantwortung übernehmen. Das tut Edmundson. Auch Parise, der gegen Ende der Saison, teilweise auch verletzungsbedingt, Probleme hatte die Scheibe im Netz unterzubringen.
Ein weiterer Spieler, der in den Playoffs über sich hinaus wächst und ein Grund für die wenigen Tore, steht zwischen den Pfosten der Blues. Bei Jake Allen kann, der eine durchschnittliche Saison spielte, kann man sich in den letzten beiden Spielen Fragen, ob er Superkräfte bekommen hat. Mit übermenschlichen Reaktionen stoppt er alle Bemühungen der Wild. Ihm gegenüber steht Devan Dubnyk, der ohnehin schon während der regulären Saison einer der besten Torhüter der Liga war.
Auch die Vorderleute der beiden Schlussmänner machen den Stürmern das Leben schwer. Beide Teams stehen vor dem eigenen Tor sehr eng und kämpfen mit allen Mitteln um jeden Millimeter. Jeder Check wird zu Ende gefahren, keine Position aufgegeben, in jedem Zweikampf setzen die Spieler immer wieder nach und nach dem Abpfiff kommt es rund um Allen und Dubnyk immer wieder zu kleineren Scharmützeln, bei denen auch kleinere Spieler, die nicht als Kämpfer bekannt sind ordentlich zupacken.
Doch für die Wild gilt es jetzt besonders, sich in diesen Kämpfen durchzusetzen und das Defensivbollwerk der Blues zu knacken. Sie brauchen ein Spiel, in dem mehr als drei Tore fallen um etwas Schwung zu gewinnen, denn bei diesen knappen Ergebnissen haben die Blues mit ihrer höheren Chancenverwertung die Nase vorne.
Das nächste Spiel ist immens wichtig, nachdem die Blues nun eine 2-0 Führung in der Serie haben, denn ein 3-0 Rückstand wird nur in den seltensten Fällen gedreht und bedeutet somit eine Vorentscheidung. Spiel drei wird am Sonntag in St. Louis stattfinden. Möglicherweise kann der Ortswechsel ja einen Neustart einleiten. Eine Führung von zwei Spielen wird öfter aufgeholt und dessen sind sich beide Teams und die Trainer bewusst.
"Wir hatten einen guten Start, aber die Arbeit ist noch nicht getan", bestätigt auch Blues Stürmer Jaden Schwartz. "Wir wissen, die letzten beiden Siege sind die härtesten und das beginnt in Spiel drei. Sie werden uns alles entgegenwerfen, aber wir freuen uns auf die Heimspiele. Wir haben bisher einen guten Job gemacht, aber wir wissen, es wird noch viel härter werden."