NJD Timo Meier hat trick

Der Schweizer Timo Meier durfte am Donnerstag seinen ersten Hattrick für die New Jersey Devils feiern und verschaffte Interimstrainer Travis Green damit seinen ersten Sieg im zweiten Spiel. Beim 4:1-Heimsieg gegen die St. Louis Blues im Prudential Center war Meier an allen Toren der Devils beteiligt, während Kapitän Nico Hischier zwei Vorlagen beisteuerte.

„Der erste Sieg mit einem Team ist immer ein schönes Erlebnis“, freute sich Green. „Den Puck aus dem Spiel werde ich auf jeden Fall behalten. Das war eine gute Vorstellung über die vollen 60 Minuten. Eines der Dinge, über die wir vor dem Spiel geredet haben, war der Einsatz in der Abwehr. Jeder versucht in die Playoffs zu kommen und die Spiele werden enger, da muss man mit Einsatz spielen.“

Dominante Devils übernehmen früh die Kontrolle

New Jersey ließ die Gäste im ersten Drittel kaum zu Aktionen kommen und verbrachte beinahe den kompletten Spielabschnitt in der Offensive. 16:5 Torschüsse waren ein deutliches Zeichen und dank Meier kam bei diesem spielerischen Übergewicht auch etwas Zählbares heraus.

Der Außenstürmer aus Herisau nutzte in der 14. Minute ein Powerplay zum 1:0. Jack Hughes tanzte mit einer starken Soloaktion durch das gegnerische Drittel und legte auf Hischier im Slot ab. Der Abschluss des Devils-Kapitäns wurde zwar noch von Torwart Jordan Binnington pariert, Meier war aber zur Stelle und staubte mit der Rückhand ab.

Nur drei Minuten später baute Meier die Führung aus. Ein Distanzschuss von Verteidiger John Marino traf vor dem Tor Hischier. Der Puck prallte nach außen ab und landete bei Ondrej Palat. Der Tscheche brachte einen Pass zu Meier, der direkt vor Binnington lauerte und auf 2:0 erhöhte.

„Im ersten Drittel waren wir oft einfach zu spät dran“, bemängelte Blues-Trainer Drew Bannister. „Wir haben in der Abwehr versucht, zu viel mit dem Schläger zu arbeiten, anstatt auf den Körper zu gehen.“

Ab dem zweiten Drittel gestalteten die Blues das Spiel deutlich ausgeglichener und kamen so auch zum Anschlusstreffer durch Brandon Saad. Das ließ Meier sich aber nicht gefallen und komplettierte in der 37. Minute seinen ersten Hattrick im Trikot der Devils und den fünften seiner NHL-Karriere. Meier schloss einen von Palat und Hischier schön gespielten Angriff im Slot mit einem Handgelenkschuss ab und stellte damit den alten Abstand wieder her.

„Wir liegen 0:2 zurück und beschließen dann, dass wir körperbetonter spielen wollen“, erklärte Bannister die verbesserte Spielweise seines Teams nach der ersten Drittelpause. „Wir haben weniger Zeit in der Abwehr verbracht und konnten unser Forechecking ins Spiel bringen und Zeit im Angriff verbringen. Aber es war leider zu spät.“

Die Abwehr der Devils stand stabil, sodass das Torschussverhältnis am Ende 33:24 zugunsten der Gastgeber lautete. Im Tor war Nico Daws mit 23 Saves ein stabiler Rückhalt. Für den Endstand sorgte in der letzten Minute Erik Haula mit einem Empty-Netter auf Vorlage von Meier.

Ende der Negativserie

Die Devils hatten ihre letzten drei und insgesamt sechs der vergangenen acht Spiele verloren. Als Reaktion darauf hatten sie am Montag Trainer Lindy Ruff entlassen und Green zum Interimstrainer gemacht. Er verlor sein erstes Spiel am Dienstag mit 3:5 gegen die Florida Panthers.

Der Sieg gegen die Blues ist ein Befreiungsschlag, auf den New Jersey nun aufbauen muss, denn der Einzug in die Stanley Cup Playoffs steht auf dem Spiel. Die Devils galten vor der Saison als sicherer Kandidat für die Playoffs, doch die Leistungen wurden diesen Erwartungen nicht gerecht.

Nach 63 Spielen stehen die Devils mit 66 Punkten (31-28-4) auf dem elften Platz der Eastern Conference. Sechs Punkte trennen sie von den beiden Wildcard-Plätzen, die aktuell von den Detroit Red Wings und Tampa Bay Lightning gehalten werden. 19 Spiele vor Ende der regulären Saison können sie diesen Rückstand durchaus noch aufholen, doch weitere Niederlagenserien könnten sie schnell in eine aussichtslose Situation bringen.

„Gewinnen macht deutlich mehr Spaß und dieses Gefühl wollen wir jetzt behalten“, gab Meier die Marschrichtung vor. „Wir müssen jedoch weiter an unserem Spiel feilen. Wir haben noch genug Partien vor uns und wir glauben daran, dass wir nochmal Druck machen und uns in eine Position bringen können, in der wir eine Chance auf die Playoffs haben. Daran müssen wir glauben, aber wir müssen jeden Tag hart mit unseren Trainern arbeiten. So können wir es schaffen, wenn jeder mitzieht.“

Meier setzt persönliche Erfolgsserie fort

Während es für die Devils in letzter Zeit eher düster aussah, sind Meiers jüngste Leistungen ein Lichtblick. Er erlebte bis vor Kurzem ebenfalls eine enttäuschende Saison, schlug nun aber einen neuen Kurs ein. Während er in seinen ersten 43 Saisonspielen nur 22 Punkte (10 Tore, 12 Assists) erzielte, setzte er in den vergangenen sieben Spielen weitere elf Punkte und sieben Tore drauf. Er punktete in den vergangenen fünf Partien am Stück und traf mit seinem Hattrick bereits im vierten Spiel in Folge.

NJD@LAK: Meier trifft früh im ersten Drittel per Rückhand

„Meier ist ein elementarer Teil des Teams und es ist wichtig, dass wir ihn zum Laufen bekommen“, betonte Green den Wert des Power-Forwards. „Er hatte oft Probleme, zu seinem Spiel zu finden, aber ich denke, dass er zurzeit besser in Form ist.“

Mit 1,57 Punkten pro Spiel über die letzten sieben Begegnungen und 1,5 Toren in den vergangenen vier Spielen bestätigte Meier diese Aussage. Wenn er diese Form beibehalten kann, verbessern sich New Jerseys Chancen auf einen Playoff-Platz deutlich.

Meier wird am Samstag versuchen, seinen Lauf fortzusetzen und den Devils zum nächsten Sieg zu verhelfen, wenn sie die Carolina Hurricanes empfangen (12:30 p.m ET; MySports 4, Sky Sport, NHL.tv; 18:30 MEZ).

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