ovi 700 goal

Spektakuläre Szenen gibt es in einer NHL-Saison quasi am laufenden Band. Tolle und technisch hervorragend herausgespielte Tore, krachende Checks, fantastische Paraden und großartige Events. NHL.com/de wirft einen Blick auf die zehn eindrucksvollsten Ereignisse der Saison 2019/20.

Auf Platz Nummer 6: Das 700. NHL-Tor von Alex Ovechkin
Der 700-Tore-Klub ist ein besonders elitärer Kreis. Von den 7192 Spielern die seit der Saison 2017/18 in der NHL zu Einsätzen kamen, schafften es gerade einmal deren acht, die Marke von 700 Toren zu knacken. Jüngster Neuzugang der illustren Gruppe an Top-Torjägern wurde Alex Ovechkin am 22. Februar 2020 in einer Partie gegen die New Jersey Devils im Prudential Center von Newark.
Es lief die 45. Spielminute und die Washington Capitals lagen mit 1:2 im Hintertreffen, als sich der von drei Spielern der Hausherren bewachte Ovechkin zurückfallen ließ, mustergültig von Center Evgeny Kuznetsov bedient wurde und vom rechten Bullypunkt direkt abzog. Ehe die Devils bemerkten, dass sie den russischen Torjäger aus den Augen verloren hatten, war das schwarze Hartgummigeschoss auch schon hinter New Jerseys Schlussmann Mackenzie Blackwood im Netz gelandet.

WSH@NJD: Ovechkin schießt sein 700. NHL-Tor

Schläger mit der rechten Hand hochgereckt, rechtes Knie aufs Eis und anschließend mit beiden Händen pumpen; Ovechkins Jubel über den außergewöhnlichen Meilenstein verlief wie man ihn von 699 Treffern zuvor kannte, doch dann wurde der 35-Jährige, dem Anlass gebührend, von seinen Teamkollegen überschwänglich gratuliert.
"Ich stand auf und dann sprangen die Jungs über die Bande auf das Eis, also fragte ich mich: 'Was machen wir hier?', und ich glaube, ich war der letzte Kerl im Haufen. Ich war mir nicht sicher gewesen, ob wir auf das Eis springen oder nicht. Das war natürlich eine großartige Feier für ihn und für uns als Team. Wir freuen uns sehr für ihn, und er schien auch ziemlich glücklich zu sein", schilderte Capitals Stürmer Nicklas Backstrom den Moment.
Langanhaltenden Applaus und stehende Ovationen bekam Ovechkin ebenso von den Zuschauern auf den Rängen der Arena. Sie genossen es, dabei zu sein, wenn der torgefährlichste Eishockeyspieler dieses Jahrhunderts zum siebten Mal in seiner Karriere die 100 vollmachte.
Beeindruckt von Ovechkins Torinstinkt zeigten sich ebenfalls Spieler und Funktionäre der Konkurrenz.
"Es ist außergewöhnlich. Ich glaube er ist froh, dass er es jetzt gepackt hat. Man hat gesehen, dass es auch etwas Kopfsache ist, nachdem er doch ein paar Spiele benötigte, um es perfekt zu machen und nicht mehr getroffen hat [sieben Partien nach Treffer Nummer 698]. 700 Tore in der besten Liga der Welt zu schießen ist sagenhaft. Wenn man sich die Geschichte der Liga anschaut, die Spieler, die das erreicht haben, die so viele geschossen haben, die Ikonen, sie sind eine sehr, sehr kleine Gruppe. Das macht es zu etwas Besonderem", so der ehemalige deutsche NHL-Spieler, ex-Coach der DEB-Auswahl und Co-Trainer der Los Angeles Kings Marco Sturm.

Alle 700 Tore von Alex Ovechkin

Im Anschluss der Auswärtspartie in Newark dachte Ovechkin bereits wieder an zukünftige Vorhaben: "Jetzt ist es geschafft. Von nun an müssen wir nach vorne schauen und uns auf die anstehenden Aufgaben konzentrieren."
Es fasziniert wie Ovechkin sich immer wieder neue Ziele setzt, sich motiviert und den nächsten Rekord aufstellen möchte. Mit Wayne Gretzky (894), Gordie Howe (801), Jaromir Jagr (766), Brett Hull (741), Marcel Dionne (731), Phil Esposito (717) und Mike Gartner (708) stehen in der Ewigen Torschützenliste der Liga nur noch sieben Spieler vor ihm.
"Es ist eine verrückte Zahl. Und er schießt so viele Tore sehr konstant jedes Jahr. Es ist so schwierig in dieser Liga Tore zu schießen und er ist so beständig darin", wunderte sich der Schweizer Verteidiger Roman Josi von den Nashville Predators über das Erreichte.
Wäre die reguläre Saison 2019/20 aufgrund von Bedenken wegen des Coronavirus nicht am 12. März unterbrochen worden, Ovechkin hätte mit Sicherheit zum neunten Mal in seiner 15-jährigen NHL-Laufbahn mindestens 50 Tore in einer Saison erzielt und hätte dadurch mit den Rekordinhabern Gretzky und Mike Bossy gleichgezogen. Aufgrund der Umstände brachte es der gebürtige Moskauer auf 48 Treffer in 68 Saisonpartien, was einem Torschnitt von 0,71 entsprach. Ein Wert, den er mit 65 Toren in 82 Spielen (0,79) zuletzt 2007/08, in seiner dritten NHL-Saison, überboten hatte.
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Aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Der österreichische Stürmer Michael Grabner, würde es dem Russen gönnen, sollte dieser seine Torausbeute in noch höhere Sphären schrauben können: "Nicht viele schaffen das. Bereits 300 oder 400 sind schwer, aber ich hoffe für ihn, dass er noch etwas im Tank hat und noch was drauflegen kann."
Josi traut Ovechkin sogar zu, dass dieser zum Ende seiner Karriere Howe überbietet und an Gretzkys Rekord für die Ewigkeit kratzt: "Ich denke nicht, dass er nachlassen wird, und er wird noch ein paar Jahre spielen und noch viel mehr Tore erzielen, also denke ich schon, dass er sie einholt."
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