NSH@DAL, Sp6: Stars, Predators geben sich die Hände

Spektakuläre Szenen gibt es in einer NHL-Saison quasi am laufenden Band. Tolle und technisch hervorragend herausgespielte Tore, krachende Checks, fantastische Paraden und großartige Events. NHL.com/de wirft einen Blick auf die zehn eindrucksvollsten Ereignisse der Saison 2019/20.
Auf Platz Nummer 5: Das Bridgestone NHL Winter Classic 2020

Zu den Kultveranstaltungen der jüngeren Zeit zählt in der an Traditionen wahrlich nicht armen NHL seit 2008 das alljährliche NHL Winter Classic, bei dem zu Jahresbeginn unter freiem Himmel ein Spiel der regulären Saison bestritten wird. Ausgetragen wurde das Winter Classic 2020 im Cotton Bowl von Dallas, einem College Football Stadion, in dem bis zu 96.000 Besucher Platz finden.
Ein volles Haus gab es am Neujahrstag 2020, an dem die gastgebenden Dallas Stars und die Nashville Predators gegeneinander antraten und den knapp 86.000 Zuschauern ein Open-Air-Spektakel boten. Aufgrund der großen Nachfrage nach Eintrittskarten hatte sich die NHL im Vorfeld dazu entschieden zusätzliche Ränge freizugeben.
Für beide Teams war es das erste Freiluftspiel ihrer Klub-Geschichte. Von den NHL-Cracks aus dem deutschsprachigen Raum war Nashvilles Teamkapitän Roman Josi mit von der Partie.
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Unter den Augen von 20.000 Fans aus Nashville, die sich nicht gescheut hatten, die weite Anreise von 1100 Kilometern auf sich zu nehmen, erwischten die Predators einen Traumstart. Profitierend von zwei Überzahlsituationen gingen sie durch Tore von Matt Duchene in der 6. Minute und Dante Fabbro in der 8. Minute mit 2:0 in Front. An beiden Treffern war der Schweizer Verteidiger Josi mit einem Assist beteiligt.
"Wir hatten stark begonnen, doch dann verloren wir den Faden und sie haben das Spiel übernommen. Wir gerieten im zweiten und vor allem dritten Drittel unter Druck", bedauerte Josi den weiteren Spielverlauf, der sich wie folgt gestaltete.
68 Sekunden vor dem Ende des Mittelabschnitts, nachdem Josi von der Strafbank zurück aufs Eis geeilt war, verkürzte Blake Comeau auf 1:2. Nur 19 Sekunden nach dem Anschlusstor handelte sich Colin Blackwell eine Strafe wegen Spielverzögerung ein. Die Konsequenz folgte zu Beginn des Schlussdurchgangs, als bei Überzahl Mattias Janmark zum Ausgleich einnetzte. Ein Doppelschlag von Alexander Radulov und Andrej Sekera besiegelte schließlich die 2:4-Niederlage von Josis Team.

NSH@DAL: Radulov knallt wuchtigen Onetimer im PP rein

Die Anhänger der Stars waren so laut und veranstalteten einen solchen Trubel, dass man kaum noch die Durchsage des Stadionsprechers verstand. "Wer war der Torschütze? Wer hat den Treffer vorbereitet?"
Mit Ausnahme des Spielausgangs war Josi fasziniert von dieser Partie. "Beim Winter Classic dabei zu sein, ist wirklich etwas ganz Besonderes. Das Ergebnis tut aber schon weh."
Ein Winter Classic lebt von der Atmosphäre, der Stimmung rund um die Veranstaltung und von neuen Superlativen. Das Winter Classic 2020 war das südlichste der 30 Freiluftspiele, die jemals die NHL veranstaltet hat. Und es war mit einer Lufttemperatur von 13 Grad Celsius das wärmste Winter Classic. Die 85.630 Zuschauer bildeten die zweitgrößte Kulisse bei einer NHL-Partie (1.1.2014: Michigan Stadium, 105.491 Zuschauer), und das Rahmenprogramm begeisterte die Fans wie selten eines zuvor.
Der Liga war es erneut gelungen eine Symbiose zwischen den Traditionen des Austragungsortes und dem Eishockeysport herzustellen.
"Dieses Spiel hat alle meine Erwartungen übertroffen", erklärte Stars-Stürmer Radek Faksa, der einen Assist bei Sekeras Treffer zum Endstand verbuchte. "Die Fans waren unglaublich. Es war einfach gigantisch. Man wartet das ganze Jahr auf das Spiel. Das ganze Team ist richtig aufgeregt und auch die Fans freuen sich riesig. Wir wollten sie also nicht enttäuschen und haben unser ganzes Herz gezeigt."

NSH@DAL: Sekera findet die freie Scheibe

Neben der Eisfläche befand sich ein Rodeo-Rink, auf dem in den Spielpausen für Unterhaltung gesorgt wurde. Vom Lasso-Wettkampf bis hin zum Ferkel-Rennen wurde für eine Menge Spaß gesorgt, selbstverständlich musikalisch begleitet von Country Music.
Nashvilles damaliger Coach Peter Laviolette war schier aus dem Häuschen: "Das Stadion, die Fans und das Drumherum waren großartig. Die National Hockey League hat bei dieser Veranstaltung einen unglaublichen Job gemacht, und wir sind sehr glücklich, ein Teil davon gewesen zu sein. Eishockey unten in Texas und mit Teams aus dem Süden, die das Stadion so füllen, wie es uns gelang, das war ein unglaublicher Tag."
Das Winter Classic hatte wieder einmal gezeigt, dass der Eishockeysport überall und jeden begeistern kann. Ob im hohen Norden, wo Eis und Schnee zuhause sind, oder im mittleren Süden, den man eher mit Stetson-Hut und Bull-Riding in Verbindung bringt, Eishockey fasziniert, vereint und kennt keine Grenzen.