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Wenn die Geschenke verteilt und die Weihnachtsgänse verzehrt sind, dann nähert sich die Zeit einem Jahr Lebewohl zu sagen und ein neues zu begrüßen. Es ist die Zeit auf das Gewesene zurückzublicken, sich an die schönen Augenblicke zu erinnern und daraus das Positive für die Zukunft zu ziehen.

Das NHL-Jahr 2016 hat einigen Spielern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz besondere Momente beschert, die auch uns im Gedächtnis hängen geblieben sind.
Hier sind sie in chronologischer Reihenfolge:
14. Januar 2016 - Kevin Fiala, 1. NHL-Tor
Kevin Fiala erwischte einen Traumstart in das Jahr 2016. Am 14. Januar 2016 gab er sein Saisondebüt für die Nashville Predators in der Auswärtspartie gegen die Winnipeg Jets, und der damals 19-jährige Linksaußen brauchte nur 59 Sekunden, um in seiner zweiten NHL-Partie die schwarze Hartgummischeibe im gegnerischen Netz, zur frühen Führung der Gäste unterzubringen. Nach Verlängerung mussten sich die Predators zwar mit 4-5 Toren den Jets geschlagen geben, doch dem aus St. Gallen stammenden Linksaußen, der es in der laufenden Saison mittllerweile auf fünf Tore und zwei Assists in 23 Spielen gebracht hat, dürfte sie für immer in Erinnerung bleiben.
22. April 2016 - Thomas Greiss, Playoffs gegen Panthers
Da sich Anfang März 2016 New York Islanders Schlussmann Jaroslav Halak verletzte, stand fest, dass die Islanders in den Stanley Cup Playoffs 2016 auf Thomas Greiss setzen würden. Am 14. April 2016 war es soweit. Greiss stand zum ersten Mal seit dem 6. Mai 2009, als er 40 Minuten lang in der Partie gegen die Detroit Red Wings den Kasten der San Jose Sharks hüten durfte, wieder in einer Playoffpartie im Tor - diesmal von Beginn an. Die Florida Panthers trafen als punktbestes Team der Atlantic Division in der ersten Playoffrunde favorisiert gegen die Islanders an, doch Greiss sollte ihnen einen Strich durch die Rechnung machen. Nach vier Aufeinandertreffen stand es in der Serie 2-2 Unentschieden. Das fünfte Spiel fand wieder im BB&T Center von Sunrise statt und entwickelte sich zu einem Eishockeykrimi, bei dem am Ende die Islanders mit 2-1 Toren nach der zweiten Verlängerung die Oberhand behielten. Der deutsche Torwart wehrte dabei 47 Torschüsse der Hausherren ab und avancierte mit einer Fangquote von 97,1 Prozent zum Mann des Spiels. Auch das sechste Spiel ging an die Islanders, die dadurch in nächste Runde einziehen konnten.

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12. Juni 2016 - Tom Kuhnhackl, Stanley Cup Gewinn
Als Tom Kuhnhackl am 9. Januar 2016, zwölf Tage vor seinem, 24. Geburtstag, im Spiel gegen die Montreal Canadiens für die Pittsburgh Penguins sein NHL-Debüt gab, konnte der Landshuter nicht ahnen, dass es das erfolgreichste Jahr in seiner Sportlerkarriere werden würde. Noch war ungewiss, ob er diese Chance nutzen kann, um sich in der besten Eishockeyliga der Welt zu etablieren. Am 23. Januar, im Heimspiel gegen die Vancouver Canucks, kam der deutsche Rechtsaußen zu seinem ersten NHL-Scorerpunkt und am 20. Februar erzielte er gegen die Tampa Bay Lightning seinen ersten NHL-Treffer. Knappe vier Monate später, am 12. Juni 2016, bezwingen seine Penguins die San Jose Sharks im sechsten Spiel des Stanley Cup Finales mit 4-2 Toren und Kühnhackl läuft als frisch gekürter Stanley Cup Champion, das Glück noch nicht richtig fassend, zusammen mit seinem Vater Erich über das Eis des SAP-Center von San Jose. Er wurde der dritte deutsche Eishockeyspieler in der Geschichte der NHL, der die begehrte Trophäe in Empfang nehmen durfte.

19. September 2016 - Leon Draisaitl, World Cup of Hockey
Team Europa war beim World Cup of Hockey 2016 die große Sensation. Eine Mannschaft, zusammengesetzt mit Spielern aus acht Nationen, die noch nie gemeinsam auf dem Eis gestanden waren, sollte es mit den ganz großen Eishockeynationen aufnehmen. Die Schützlinge von Cheftrainer Ralph Krueger nahmen die Herausforderung an und überraschten die Eishockeywelt mit dem Einzug in das Endspiel dieses Turniers der Besten. Der deutsche Stürmer Leon Draisaitl leistete einen maßgeblichen Anteil dazu. Im zweiten Vorrundenmatch gegen die tschechische Auswahl stand es nach 60 Minuten 2-2 Unentschieden. Die Entscheidung musste also in der Verlängerung fallen. 126 Sekunden sind in der Overtime absolviert, als Draisaitl nach Pass von Mats Zuccarello ganz alleine auf den tschechischen Nationaltorwart Petr Mrazek zulief und den Puck am Schoner vorbei ins linke untere Eck schlenzte. Durch diesen Treffer konnte sich Team Europa für das Halbfinale qualifizieren.
15. Oktober 2016 - Denis Malgin - 1. NHL-Punkt
Beim NHL Draft 2015 haben sich die Florida Panthers erst in der vierten Runde an Nummer 104 für den Schweizer Denis Malgin entschieden. Der 19-jährige Stürmer ist ein weiterer Beweis dafür, dass man mit viel Fleiß und Einsatz, unabhängig davon an welcher Stelle man im Draft gezogen wird, seinen Weg in der NHL machen kann. Von Saisonbeginn an gehört Malgin zum Stammkader der Panthers. Er stand in 31 von 35 Partien in ihrem Aufgebot. In seiner zweiten NHL-Partie tauchte der flinke Center mit einem Assist beim Treffer von Colton Sceviours zum ersten Mal auf einem NHL-Spielberichtsbogen als Scorer auf. Florida gewann das Heimspiel gegen die Detroit Red Wings mit 4-1 Toren.

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18. Oktober 2016 - Philipp Grubauer, 1. NHL-Shutout
Am 17. April 2015 ging Philipp Grubauer als erster in Deutschland aufgewachsener Torwart, der in einer NHL-Playoffpartie von Beginn an das Tor hüten durfte, in die Geschichte der NHL ein, in der darauffolgenden regulären Saison bestritt er 22 Partien für die Washington Capitals als Backup von Braden Holtby und in der laufenden Spielzeit durfte er sich über seinen ersten NHL-Shutout freuen. In der Heimpartie gegen die Colorado Avalanche wehrte der gebürtige Rosenheimer alle 18 Schüsse der Avalanche ab, wurde zum Mann des Spiels gekürt und erntete viel Lob von Seiten seiner Mitspieler. 'Grubi', wie er von seinen Teamkameraden liebevoll genannt wird, blieb gewohnt gelassen, wenngleich er seine Freude nicht ganz unterdrücken konnte: "Das fühlt sich schon gut, hat aber auch lange genug gedauert, doch nun muss ich es auch hinter mir lassen und weitermachen."
29. Oktober 2016 - Christoph Bertschy - 1. NHL-Punkt
Christoph Bertschy geht mittlerweile wieder für die Iowa Wild, dem Farmteam der Minnesota Wild auf Punktejagd, nachdem die Spielzeit 2016/17 für ihn traumhaft begonnen hatte. Dem 22-jährigen Prospect der Wild, der schon in der Vorsaison zu drei Einsätzen für Minnesota gekommen war, steuerte beim Treffer zum 4-0 Endstand von Tyler Graovac einen Assist bei. Einen Tag zuvor hatte der Center noch eine Partie für Iowa bestritten.
23. November 2016 - Roman Josi, 200. Scorerpunkt
Roman Josi zählt zu den besten Verteidigern aus der Schweiz. Er war der einzige Vertreter aus Deutschland, Österreich und der Schweiz beim NHL All-Star Game 2016, das am 31. Januar 2016 in Nashville ausgetragen wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Josi 164 Scorerpunkte in 303 NHL-Partien erzielen können. Auch im weiteren Saisonverlauf erwies sich der Berner als zuverlässiger Punktelieferant für die Nashville Predators. Am 23. November 2016 gelang dem 26-Jährigen in der heimischen Bridgestone Arena beim 5-2 Triumph über die Dallas Stars, 16 Sekunden vor Spielende, mit der Vorarbeit zum Treffer von Chris Neil sein 200. NHL-Scorerpunkt.
16. Dezember 2016 - Timo Meier, 1. NHL-Tor im 1. Spiel
Timo Meier ist eines der großen Schweizer Sturmtalente in der NHL. Beim NHL Draft 2015 entschieden sich die San Jose Sharks in der ersten Runde an Nummer 9 für den 1,85m großen Rechtsaußen. Am 16. Dezember dieses Jahres kam Meier, der schon im Trainingscamp zur Saisonvorbereitung einen guten Eindruck machte, zu seinem ersten NHL- Einsatz - und was für einen! Gut 13 Minuten waren in der Partie der Sharks bei den Montreal Canadiens gespielt, als er mit seinem ersten Torschuss zu seinem ersten NHL-Treffer kam. "Es lässt sich nicht in Worten beschreiben, wenn man in diesem Gebäude mit dem ersten Schuss das erste Tor erzielt. Ich bin glücklich, doch ich weiß auch, dass ich noch mehr kann." Meier kam auch in den folgenden drei Spielen der Sharks zu Einsätzen.

21. Dezember 2016 - Michael Raffl, 50. NHL-Tor
Seit vier Jahren schnürt Michael Raffl seine Schlittschuhe für die Philadelphia Flyers. Der 28-jährige Österreicher zählt nicht zu den Torjägern par excellence, es ist vor allem seine Vielseitigkeit, die die Flyers zu schätzen wissen. Ein besonderes Weihnachtsgeschenk macht der gebürtige Villacher seinem Arbeitgeber im vorletzten Spiel vor der Weihnachtspause, als er im Heimspiel gegen die Washington Capitals den wichtigen Treffer zum 1-1 Ausgleich markieren konnte. Es war das 50. NHL-Tor des gebürtigen Villacher in seiner 243. NHL-Partie.