SJS@ARI: Meier lenkt den Puck im 2. Drittel ins Tor

Der Saisonstart der San Jose Sharks ließ Schlimmes befürchten, doch im November konnte das Team von Trainer Peter DeBoer den Turnaround schaffen und kletterte in der Tabelle weit nach oben. Binnen 15 Partien gelang es den Sharks sich vom vorletzten Platz der Pacific Division auf den dritten Rang zu verbessern. San Jose konnte somit innerhalb eines Monats einen der Ränge erklimmen, die zur Teilnahme an den Stanley Cup Playoffs berechtigen würden. Eine herausragende Leistung, die sich künftig auch in den Geschichtsbüchern der Franchise wiederfinden wird.

Mit einer Startbilanz von 4-8-1 und damit einhergehenden neun Punkten aus 13 Partien konnten die Sharks nicht zufrieden sein. 32 zu 48 Treffer zeigten deutlich, dass die Offensive San Joses, das vermeintliche Prunkstück, in keinster Weise harmonierte. Mit dem Beginn des eigentlich tristen Novembers fanden die Sharks ihr strahlend schönes Spiel wieder und konnten elf von 13 Matches gewinnen. Die elf Erfolge sind die zweitmeisten in einem Monat in der Franchisegeschichte. Bereits im Februar 2011 und im November 2008 gewannen die Sharks elfmal im Laufe eines Monats. Der Rekord von 13 erfolgreichen Begegnungen in Monatsfrist datiert vom März 2008. Mit einer 11-4-0 Bilanz fuhr San Jose 22 Zähler ein und verbesserte seine Torstatistik auf 82 zu 91. Mit 50 Treffern bei nur 43 Gegentoren konnte das Team aus Kalifornien eine positive Torbilanz aufweisen.
Die Anlaufschwierigkeiten scheinen bei den Spielern vergessen zu sein und auch das zeitweise fehlende Selbstvertrauen ist zurück. San Jose lässt sich in kritischen Situationen nicht beunruhigen. Am Samstag lagen die Sharks bereits nach 2:12 Minuten mit 0:2 gegen die Arizona Coyotes zurück. Die Sharks waren auf dem besten Weg, den Erfolgsmonat mit einer Niederlage enden zu lassen. Coyotes-Trainer Rick Tocchet wusste um die Stärken der Sharks: "San Jose ist ein erfahrenes Team. Sie waren schon zuvor in schwierigen Partien und lagen 2:0 hinten. Wir wussten, dass sie nicht in Panik verfallen werden und das sind sie auch nicht". Die Erfahrung half den Sharks sicher auch beim Kampf gegen die Folgen des schweren Saisonstarts. Keiner im Umfeld ließ sich von der schwachen Performance beunruhigen und verfiel in panischen Aktionismus. Heraus sprang ein erfolgreicher November.

MeierDive1201

Als Paradebeispiel für den Umschwung in San Jose kann Timo Meier herhalten. Der Schweizer Angreifer konnte im Oktober in 13 Begegnungen lediglich vier Punkte (2 Tore, 2 Assists) verbuchen. Für den 66-Punkte-Mann der Vorsaison war das ein unterirdischer Wert. In einem von Problemen geplagten Sharks-Team glänzte Meier nicht wie gewünscht. Mit den Erfolgen des Teams ging es auch für den Herisauer bergauf. Meier traf im November sieben Mal und steuerte eben so viele Vorlagen bei. Unter anderem erzielte er am Samstag gegen die Coyotes den Siegtreffer zum 3:2. Mit 18 Punkten in 28 Partien ist der 23-jährige zurück auf dem Erfolgsweg. Logan Couture fasste die Situation der Sharks und damit auch die Meiers gut zusammen: "Wir sind auf dem Weg, uns aus dem Loch, das wir uns zu Beginn selber gegraben haben, zu befreien. Wir spielen gutes Eishockey und das war unser Ziel."
Eine wichtige Zutat im Erfolgsrezept der Sharks ist das herausragende Unterzahlspiel. 91 Prozent der Situationen mit weniger Spielern auf dem Eis übersteht San Jose ohne Gegentreffer. Die in dieser Kategorie zweitplatzierten Edmonton Oilers liegen mit ebenfalls sehr starken 86,8 Prozent weit entfernt. Die Statistik untermauert die fantastischen Leistungen San Joses in Unterzahl. "Das Penaltykilling hat uns zu so vielen Siegen geholfen", lobt Couture. "Unsere Unterzahlspieler haben sich so viel Anerkennung verdient. Das System ist großartig und die Torhüter steuerten einige spektakuläre Paraden bei."

SJS@LAK: Meier trifft zu seinem zweiten Tor im Spiel

Auch gegen Arizona war das Penaltykilling von entscheidender Bedeutung. Nach Meiers Siegtor konnte Arizona beim Stand von 3:2 zu Beginn des Schlussabschnitts drei Mal hintereinander mit einem Mann mehr agieren, blieb aber erfolglos.
Wie fragil das Konstrukt der Sharks dennoch ist, zeigte sich in der Anfangsphase der Partie gegen die Coyotes. Nick Schmaltz und Derek Stepan stellten in nur etwas mehr als zwei Minuten einen Zwei-Tore-Rückstand für die Sharks her. In der Zeit bis zu Coutures Anschlusstreffer in der zwölften Spielminute dominierte Arizona weiter. "So wie wir angefangen haben, hätte es auch locker 4:0 oder 5:0 stehen können", fasste Sharks-Trainer Peter DeBoer zusammen, "aber wir haben uns gefangen und zu unserem Spiel gefunden".
So schwach der Start der Sharks war, so stark war die Zeit nach dem Treffer. "Ich denke, dass wir in diesen 50 Minuten unser vermutlich bestes Eishockey der Saison gezeigt haben", freute sich DeBoer über die Leistungssteigerung.
Sollten die Sharks ihre zeitweisen Aussetzer abstellen und sich weiter stabilisieren, steht einer weiteren Reise in obere Tabellenregionen nichts mehr im Wege.